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Bohne mit grosser Bedeutung

Wir kennen sie als Tofu, Sojamilch oder Sojasauce. Die Sojabohne wird so vielfältig eingesetzt wie nie zuvor. Diese Begierde hat sie ihrer vielen wertvollen Inhaltsstoffe zu verdanken.

Die Wildform der Sojabohne wurde bereits 7000 vor Christus genutzt. Seit 3000 vor Christus wird sie in Japan gezüchtet. Mitte des 19. Jahrhunderts gab es erste Versuche, sie in Europa anzubauen. (Adobe Stock)

Gebratener Tofu mit Gemüse, würziger Tofu-Aufstrich oder veganer Kaiserschmarrn, hergestellt mit Sojamehl und Sojamilch. Soja findet sich in Margarine, Speiseöl, Kochfett und Mayonnaise. Sojaschrot und -bohnen werden zu Milch, Joghurt, Sauce, Tofu, Teigwaren oder Backwaren weiterverarbeitet. Edamame, das hierzulande gerne als Apéro serviert oder als Zutat in Salaten verarbeitet wird, sind unreif geerntete Sojabohnen. Der Hunger nach Soja wächst seit Jahren kontinuierlich. Soja ist neben Weizen und Mais einer der meistgehandelten Rohstoffe der Welt. Wurden vor 15 Jahren weltweit 220 Millionen Tonnen angepflanzt, so ist dieses Volumen heute auf über 360 Millionen Tonnen angewachsen. 

Die Sojabohne gehört zu den Hülsenfrüchten, den so genannten Leguminosen. Sie wird mittlerweile auf sechs Prozent der globalen landwirtschaftlichen Nutzfläche angepflanzt. Begehrt ist die Sojabohne wegen ihrer Inhaltsstoffe: Sie liefert Eiweiss, enthält kaum gesättigte Fettsäuren, dafür Nahrungsfasern. Aufgrund des Proteinanteils von fast 40 Prozent wird sie von Vegetariern und Veganern gerne als Fleischalternative genutzt. Die Einsatzmöglichkeiten der Sojabohne sind vielseitig und gehen weit über die Küche hinaus. Ein kleiner Teil wird zu Kosmetika, Druckfarben, Plastik und Agrartreibstoff verarbeitet. 75 Prozent der weltweiten Sojaernte jedoch wird jedes Jahr an Nutztiere verfüttert. Für den Soja-Anbau werden nach wie vor riesige Wald- und Savannenflächen gerodet. 80 Prozent der Sojabohnen kommen aus den USA, Brasilien und Argentinien. 

Obwohl die Schweiz im globalen Kontext ein unbedeutender Sojaverbraucher ist, gilt sie dennoch als Wegbereiterin für die nachhaltige Produktion. Seit einigen Jahren wird auch hierzulande Soja angebaut – wenn auch mit 3882 Tonnen im überschaubaren Rahmen. Bereits 2016 wurde das Soja-Netzwerk Schweiz gegründet. Der Verein setzt sich für den Anbau sowie die Beschaffung, Verarbeitung und Vermarktung von verantwortungsvoll produziertem Soja ein. Zusammen mit dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL in Frick/AG und Bio Suisse hat Coop im Rahmen des dreijährigen Projekts «Bio Speisesoja Schweiz» die heimische Produktion und Verarbeitung von biologisch angebautem Soja in Knospe-Qualität gefördert. Ziel des Ende 2018 abgeschlossenen Projekts war die Optimierung der Schweizer Produktionskette. Das von Coop in diesem Rahmen produzierte Bio-Tofu der Eigenmarke Karma ging als Testsieger bei einer Verkostung von zwölf Tofus des Magazins Gesundheitstipp hervor. 

Seit 1980 wird auch im Tessin Soja angebaut. Wurde zu Beginn Futtersoja angesät, verlagert sich die Produktion immer mehr zu Lebensmittelsoja. Die Firma Tigusto in Cugnasco verarbeitet den Soja zu Tofu, was pro Jahr rund 25 Tonnen ergibt.

(Ruth Marending) 


Informationen

www.sojanetzwerk.ch
www.tigusto.ch