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«Laufen steht für Tradition und Neues»

Laufen blickt auf über 130 Jahre Unternehmensgeschichte zurück. Managing Director Thomas Dessarzin im Interview.

Thomas Dessarzin leitet seit 2023 das Schweizer Geschäft bei Laufen. (ZVG)

HGZ: Über 130 Jahre sind ein stolzes Resultat. Was braucht es für einen so langen Erfolg?

THOMAS DESSARZIN: Unser Erfolg basiert auf der starken Kombination aus gelebter Tradition und Innovationskraft. Aus der Keramikkompetenz hat sich Knowhow für das gesamte Bad bis hin zur Küche entwickelt. Nachhaltigkeit und internationale Vernetzung prägen uns ebenso wie unsere Unterzeichnung zum UN Global Compact im Jahr 2021. Dieser hat das Ziel, die Globalisierung sozialer und ökologischer zu gestalten. Besonders stolz sind wir zudem auf die Eco-Vadis-Platin-Auszeichnung. Eco-Vadis ist der weltweit führende Anbieter von Nachhaltigkeitsbewertungen und zeichnet Unternehmen für deren Nachhaltigkeitsleistungen aus.

Was macht Ihr Unternehmen im Speziellen aus?

Laufen steht nicht nur für Tradition und Innovation, sondern auch für Design und Nachhaltigkeit. Wir wollen das Unternehmen kontinuierlich weiterentwickeln und der nächsten Generation zukunftsfähig übergeben – ge tragen von allen Mitarbeitenden.

1925 startete das Unternehmen mit der Herstellung von Sanitärkeramik. Was hat sich seither verändert?

Von der ersten Keramikproduktion 1925 haben wir uns zum globalen Innovator entwickelt. Meilensteine sind das keramische Druckgussverfahren von 1982, die Saphirkeramik von 2013 sowie 2023 der erste CO2-neutrale Tunnelofen in Gmunden (AT).

Sie sind der einzige Hersteller von Sanitärkeramik in der Schweiz und produzieren in Laufen/BL. Warum gerade da?

Der Standort war wegen Tonvorkommen, Wasserkraft und Bahnanschluss zur Zeit der Firmengründung ideal zur Herstellung von Ziegeln und Backsteinen. Heute ist das über Generationen gewachsene Know-how unserer Fachkräfte entscheidend. Mit dem Zuzug der Armaturenproduktion hat sich der Standort zusätzlich gestärkt. Wir sind stolz darauf, als einzige Schweizer Manufaktur hochwertiger Sanitärkeramik weiterhin im Heimatmarkt zu produzieren.

Wie sieht die Konkurrenzsituation in Ihrem Bereich aus?

Das Wettbewerbsumfeld ist stark. Als Teil der Roca Group profitieren wir von globaler Stärke mit Skalierungsvorteilen, ohne unser Markenprofil zu verlieren.

Wie wichtig ist das Gastgewerbe für Ihr Unternehmen?

Es ist strategisch sehr bedeutend, da es unserer Marke internationale Sichtbarkeit verleiht. Entscheidend ist, funktionale, wartungsfreundliche und zugleich designstarke Produkte zu bieten.


«Wir stehen für die Kombination von Qualität, Design und Fertigungswissen.»


Was spricht für eine WC-Schüssel von Laufen?

Unsere WCs bieten präzise Verarbeitung und langlebige Materialien. WCs mit der Silent-Flush-Technologie spülen leise und effizient, ideal für den nächtlichen Hotelbetrieb. Ein Dusch-WC steigert zusätzlich den Komfort.

Welche neuen Produkte eignen sich fürs Gastgewerbe?

Neben den Silent-Flush-WCs zählen unsere Citytronic-Armaturen dazu mit Infrarot-Technologie für mehr Hygiene und Komfort. Zudem bieten wir Lösungen für individuelle Badezimmereinrichtungen – unabhängig von Eigendesign, Labelling bestimmter Produkte oder der Anbringung von Corporate Design-Farben. Ein wichtiges Zukunftsthema ist die hochwertige Trinkwasseraufbereitung. Aktuell widmen wir uns intensiv der Markteinführung unserer neuen Vara-Multifunktionsarmaturen und -geräte im Gastgewerbe.

Ist der Sanitärbereich Modeströmungen unterworfen?

Ja, aber langfristiger als in der Mode- und Textilbranche. Zeitlose Ästhetik und langlebige Materialien dominieren, ergänzt durch moderne Features wie farbige PVD-Armaturen.

Welche Trends sind aktuell?

Matte Farben, Schwarz und Tonin-Ton-Konzepte liegen im Trend. Strukturen bei Oberflächen, sei es bei Armaturen, Möbeln oder Waschtischen, gewinnen an Bedeutung. Zudem sind smarte Duschsysteme im Wellness-Bereich gefragt – etwa unser Projekt My Spa, bei dem der Benutzer via Touchscreen farbiges Licht und verschiedene Brausen individuell einstellen kann. Die digitale Dusche ist für zuhause oder auch für Hotelzimmer geeignet.

Wie schätzen Sie die Zukunft im Badbereich ein?

Wir sehen die Zukunft mit konsequenter Nachhaltigkeit, Reduktion auf das Wesentliche, gepaart mit emotionalem Design. Gleichzeitig werden digitale Services und smarte Badkonzepte vorangetrieben – getragen von Schweizer Präzision, innovativen Werkstoffen und ökologischem Produktionsansatz.

(Ruth Marending)


Zur Person

Thomas Dessarzin ist gelernter Logistiker EFZ mit Weiterbildungen im Einkauf und Verkauf. Er ist seit 2018 bei Laufen, erst als Aussendienstmitarbeiter, danach als Regionalleiter und anschliessend als Verantwortlicher für den Kundendienst. Seit zwei Jahren amtet er als CEO.

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