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«Französische Küche passt gut zum Haus»

Das «Krafft Basel» ist über 150 Jahre alt. Nun hat sich das Haus auf seine gastronomischen Wurzeln besonnen.

Lorenz Kaiser kennt seinen berühmten Namensvetter, den Kabarettisten Lorenz Keiser, nicht persönlich. «Ich habe jedoch schon Post für ihn erhalten.» (ZVG)

HGZ: Lorenz Kaiser, Ihre Gäste haben in den letzten Jahren viele kulinarische Konzepte erlebt – von Fine Dining bis hin zu Sharing. Warum kommen Sie auf die französische Küche zurück?

Lorenz Kaiser: Wir haben uns anlässlich unseres Jubiläums vor zwei Jahren gefragt, was zu unserem altehrwürdigen Haus passt. Zuletzt zelebrierten wir das moderne Sharing-Konzept. Das kam zwar bei unseren Gästen durchaus gut an, doch für uns har-monierte es nicht mit unserem historischen Haus und seiner tollen Lage an der Rheinpromenade.

Wie sind Sie auf das Konzept der französischen Küche gekommen?

Unsere Direktion und unser 13-köpfiges Küchenteam hatten die gleiche Vision: zurück zum Ursprung, zurück zur klassischen französischen Küche mit ihren Techniken und Saucen.

Sie sind mit Ihren 34 Jahren ein noch junger Chefkoch. Kennen Sie sich mit den Techniken der französischen Küche aus?

Ja, die kenne ich aus meiner Lehrzeit im Basler Restaurant Gundeldingerhof, wo die französische Küche zelebriert wurde. Auch bei einer meiner nächsten Stationen, einem Fine-Dining-Restaurant in London, wendeten wir die Techniken der französischen Küche an. Von beiden Engagements profitiere ich jetzt.

Was sind denn die Spezialitäten auf Ihrer Karte?

Derzeit haben wir einen ganzen Hummer auf der Karte. Zudem das Filetsteak Diane, das wir mit einer Cognac-Senf-Kräutersauce und Champignons servieren. Das Gericht wurde einst Diana, der römischen Göttin der Jagd, gewid-met. Ab den 1980er-Jahren verschwand es von den Menükarten.

Wie kommt der Wechsel der Küche bei Ihren Gästen an?

Sehr gut. Unsere Gäste sind im Grossen und Ganzen ab 40 Jahre alt. Wir sprechen also ein erwachsenes, genussorientiertes Publikum an, das die französische Küche kennt und schätzt.


«Mir macht es Spass, Techniken der französischen Küche anzuwenden.»


Die französische Küche ist bekannt für die Menüfolge mit mindestens drei Gängen.

Ja, genau. Deshalb haben wir das «Lorenz’ Menü Surprise» mit drei Gängen geschaffen: Vorspeise, Hauptgang und Dessert mit der Option, auf vier Gänge mit Salat und Suppe zu erweitern.

Auffallend ist auch, dass Sie die Gerichte in einer stoffgebundenen Karte präsentieren.

Das haben wir bewusst so gemacht. Vorher listeten wir unser Angebot auf einem A4-Blatt auf, neu als Menübuch, so wie es früher üblich war. Nicht mit mehr Gerichten, dafür aber mit einem luftigeren Layout.

(Ruth Marending)


Mehr Informationen unter: 

krafftbasel.ch


Zur Person

Lorenz Kaiser ist seit fünf Jahren Küchenchef im «Krafft Basel». Nach der Kochlehre im «Gundeldingerhof» führten ihn seine Lehr- und Wanderjahre nach London und ins Kleinbasler Fine-Dining-Restaurant zum Roten Bären.