Mediadaten Données Media Olympiade der Köche

Hotel Savoy: Die Diva am Zürcher Paradeplatz feiert 180. Geburtstag

Zum Ende des Jubiläumsanlasses verriet der Hoteldirektor das verblüffende Ergebnis seiner aufwendigen Nachforschung.

Das Hotel Savoy Baur en Ville gilt dank seiner einzigartigen Lage und seiner luxuriösen Aufmachung als Zürcher Diva. (ZVG)

Als Johannes Baur mit seiner Gattin Anna Knechtli am 24. Dezember 1838 das Hotel Baur eröffnete, schrieb die «Augsburger Allgemeine Zeitung» von einem Riesengasthof mit 140 Betten und Stallungen für 36 bis 40 Pferde. Mittlerweile verfügt das Fünfsternehotel am Zürcher Paradeplatz über 104 Zimmer und Suiten. Es beschäftigt 170 Mitarbeiter. Und feierte im Dezember sein 180-jähriges Bestehen.

Zum Jubiläum kochte Küchenchef Rolf Laible ein Originalrezept aus der damaligen Zeit nach: Fasanenbrust auf Champagner-Sauerkraut. Auch präsentierte das «Savoy» ein Kochbuch von F. V. Veit, dem ersten Küchenchef des Hotels. Unter dem Titel «Bürgerküche für Stadt und Land» veröffentlichte Veit das Werk im Jahr 1853. Es sollte ein «allgemein verständliches und leicht fassliches Kochbuch mit besonderer Rücksicht auf die Kost für Kranke und Genesende» sein. Küchenchef Veit eröffnete das Buch mit den Worten: «Eine Gabe für das schöne Geschlecht, um in kurzer Zeit von selbst die Kochkunst aus ihrem Fundamente erlernen zu können.»

Eine überraschende Verwandtschaft

Das «schöne Geschlecht» lernte so Standard-Rezepte wie Pfannkuchen mit Äpfeln oder Speckklösse kennen. Ein Kapitel ist der Zubereitung des Schweinefleischs – «das schätzenswerteste unter allen vierfüssigen Tieren» – gewidmet. Veit rezeptierte auch Kalbsgerichte wie Karbonaden auf dem Rost, gebackenes Kalbshirn, Kalbsschnitzel und gebackene Kalbsfüsse.

Zum Ende des Jubiläumsanlasses präsentierte Hoteldirektor Werner Knechtli das verblüffende Ergebnis seiner Recherche im Gemeindearchiv von Schöftland/AG: Er sei «mit grösster Wahrscheinlichkeit» mit Hotel-Gründerin Anna Knechtli verwandt. «Mein Ur-ur-ur-Grossvater Samuel der Erste hatte einen Bruder, der hiess Johannes, und der ist wahrscheinlich von Schöftland nach Zürich übersiedelt und könnte Anna Knechtlis Vater sein.» 

(EPS)