Die Vorbereitungen der Kochnationalmannschaften zur Koch-WM 2026 laufen. Wir stellen jeden Monat ein Mitglied des Haupt- sowie des Juniorenteams vor.
Julia Maier und Justus Terno. (ZVG)
1 Welche Rolle nehmen Sie im Team ein?
2 Welches sind die grössten Unterschiede zwischen dem Kochen im Berufsalltag und dem Wettbewerbskochen?
3 Wie bereiten Sie sich nicht nur fachlich, sondern auch mental und physisch auf Wettbewerbe vor?
4 Welche Zutat wird Ihrer Meinung nach in Schweizer Küchen unterschätzt?
5 Welches war Ihr bisher mutigstes kulinarisches Experiment?
6 Mit wem würden Sie gerne einmal zusammen in der Küche stehen?
7 Was ist Ihr persönliches «Comfort Food» nach einem stressigen Tag?
Die 20-Jährige ist derzeit bei der Speck Genuss AG in Zug tätig. Zuvor absolvierte sie unter anderem Praktika im «Das Morgen» sowie im Restaurant Focus Atelier im Park Hotel Vitznau/LU.
1 Ich bin für den Dessertbereich und das Fingerfood zuständig. Was mich auszeichnet sind Präzision, Kommunikation, Organisation, Neugier und Hingabe. Ich bringe zudem eine sehr kreative Ader mit – ich liebe es, neue Sachen auszuprobieren.
2 Im Berufsalltag zählen Konstanz und Verlässlichkeit, während im Wettbewerb Grenzüberschreitung und Perfektion gefragt sind.
3 Es ist mir wichtig, auch mental und physisch fit zu sein, um voller Energie an den Start zu gehen. Besonders unterstützt mich dabei meine Familie. Vor allem mein Vater pusht und motiviert mich stets, mein Bestes zu geben. Sicherheit geben mir ausserdem das Visualisieren des Ablaufs und guter Schlaf.
4 Die Vielfalt asiatischer Gewürze wird leider oft unterschätzt. Sie bietet kreative Möglichkeiten, traditionelle Schweizer Gerichte neu zu interpretieren. Ein schönes Beispiel ist eine Schweizer Schokoladentarte mit Zimt, Ingwer und einer Prise Nelken für eine warme, würzige Note.
5 Mein mutigstes kulinarisches Experiment war süsses Sushi. Ich verwendete dazu unter anderem frisches Obst, Milchreis, Schokolade und Nüsse. Dazu gab es eine Sauce aus Honig und Limette.
6 Ich würde sehr gerne einmal mit Cédric Grolet in der Küche stehen. Seine Fähigkeit, kunstvolle und innovative Desserts zu kreieren, ist für mich eine grosse Inspiration. Deshalb habe ich kürzlich in seinem Betrieb «The Berkeley» in London (GB) für ein Praktikum angefragt. Das würde mich meinem Traum, eine noch bessere Pâtissière zu werden, wirklich näherbringen.
7 Mein persönliches Comfort Food ist ein kreativer, bunter Salat. Ein Blick in den Kühlschrank, ein Griff ins Hochbeet – und das Menü ergibt sich wie von selbst. Das Highlight ist die Salatsauce: ein cremiges Joghurt-Dressing italienischer Art nach dem Rezept meiner Grossmutter – frisch, leicht säuerlich und wunderbar nostalgisch.
Der 28-Jährige ist Junior Chef in der Chocolate Academy Zürich von Barry Callebaut. Zuvor war er unter anderem im Bürgenstock Resort in Obbürgen/NW sowie bei «Bonne Maman» tätig.
1 Ich sehe mich in erster Linie als Bindeglied im Team. Als solches bin ich kommunikativ sehr engagiert. Ich versuche, andere strahlen zu lassen und unterstütze, wo ich kann. Kreativ werde ich am liebsten beim Entwickeln neuer Geschmacksnoten, Kombinationen und Texturen.
2 n meinem Berufsalltag arbeite ich meist an Einzelkomponenten wie Pralinen, Ganaches oder Eissorten. Bei Wettbewerben hingegen geht es um die Ganzheit eines Desserttellers: um Zusammenspiel, Aufbau, Inszenierung und Geschmack als in sich geschlossenes Erlebnis.
3 Um auch mental und physisch fit zu sein, bediene ich mich kleiner Routinen wie beispielsweise Atemübungen oder Yoga. Das hilft mir, stets einen klaren Kopf zu behalten.
4 Eine vielfach unterschätzte Zutat ist Tee. Sei es als Hibiskusbiskuit, als Earl-Grey-Crumble oder auch als Bergkräuter-Ganache – die Einsatzmöglichkeiten von Tee in der Küche sind unglaublich vielfältig. Tee bringt Tiefe, Eleganz und eine schöne aromatische Länge in Gerichte und wird in der Küche viel zu selten als Hauptakteur genutzt.
5 Mein wahrscheinlich mutigstes Experiment war eine Praline mit Thai-Curry-Ganache aus dunkler Kuvertüre, kombiniert mit Passionsfrucht-Kaffirlimetten-Gel und Kakaonibs-Knusper. Die Mischung aus Schärfe, Säure, Bitterkeit und Textur ist sehr intensiv und geschmacklich überraschend harmonisch.
6 Am liebsten koche ich gemeinsam mit meiner Familie. Von klein auf war das gemeinsame Planen, Kochen und Essen für mich der schönste Moment – und ist es bis heute geblieben.
7 Nach einem stressigen Tag gibt es nichts Besseres als einen Bacon-Cheeseburger. Umami, Schmelz, Saftigkeit und Knusprigkeit – sensorisch einfach ein perfektes Gericht, das zudem emotional ein echtes Stück Zufriedenheit liefert.
Hauptsponsor: Swica Gesundheitsorganisation
Co-Sponsor: G. Bianchi AG, Electrolux Professional
Ausrüster: Gastroimpuls, KAI/sknife, Kentaur Work Wear, Oehrli Berufsmode
Partner der Schweizer Kochnationalmannschaft: Aligro, Ben’s Original, Hero, Nectaflor, Pacojet, Saviva, Unilever Food Solutions
Partner der Schweizer Junioren-Kochnationalmannschaft: AMC International AG, Boiron, Emmi Food Service, Hug AG, Transgourmet/Prodega, Wiberg