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Sommer, Grill und Schweinefleisch gehören zur aktuellen Jahreszeit

Das meistservierte Fleisch in der Gastronomie stammt vom Schweizer Schwein.

Im Stall sind Schweine sehr ordentlich. Sie haben getrennte Bereiche, um sich zu versäubern und um zu liegen. (Bilder ZVG)

«Aus allem, was ihr nicht essen wollt, machen wir Koteletts.» Mit diesem Bonmot landeten früher Rüstabfälle und Speisereste im Schweinekübel. Aus hygienischen, ethischen und gesundheitlichen Gründen ist streng reglementiert, was Schweine fressen dürfen und was nicht. Speisereste aus der Gastronomie stehen nicht mehr auf der Liste. Heute sind sämtliche Futtermittel für heimische Schweine frei von gentechnisch veränderten Organismen und frei von Tiermehl. Neben Schweizer Futtergetreide ist Sojaschrot, ein Nebenprodukt der Sojaölgewinnung, eine wichtige Nährstoffquelle im Schweinefutter. Rund die Hälfte des Bedarfs an Sojaschrot bezieht die Schweiz mittlerweile aus Europa und was an Soja aus Übersee importiert werden muss, stammt aus zertifiziert nachhaltiger Produktion. Als Allesfresser sind die Schweine auch wichtige Verwerter von Nebenprodukten aus der Lebensmittelverarbeitung. Dazu gehören Molke, Ölkuchen, Biertreber, Getreidespelze aus Mühlen oder Zuckerrübenschnitzel.

Gute Fleischqualität dank selektiver Zucht

Ausgeklügelte Zuchtprogramme mit Tieren der Rassen Schwei-zer Edelschwein, Schweizer Landrasse, Duroc und Piétrain (siehe Spalte rechts) ermöglichen mittlerweile Topleistungen. Durch bessere Zucht- und Haltungsbedingungen hat sich der Futterverbrauch in den letzten 40 Jahren halbiert. Auch die Anzahl Tiere pro Betrieb ist gesetzlich geregelt und im internationalen Vergleich eher klein. In einer durchschnittlichen Schweizer Schweinemast leben rund 220 Tiere. Im Ausland können es bis zu 4000 sein. Zudem ist hierzulande der Stall in einen Liege-, Lauf- und Fress-bereich aufgeteilt. Diese Bereiche dienen dazu, dass sich die Tie-re bewegen und selbstbestimmt ruhen und fressen können. Nicht zuletzt deshalb ist die Qualität von Schweizer Schweinefleisch eine der besten weltweit.

Schweinefleisch ist viel besser als sein Ruf

Schweizer Schweinefleisch muss vieles können: Neben bester Fleisch- und Fettqualität ist ein optimaler Anteil an intramuskulärem Fett, genügend Magerfleisch sowie gutes Verarbeitungsfleisch erwünscht.

Obwohl Schweinefleisch in der Schweizer Konsumhitparade an erster Stelle steht, ist die Meinung weit verbreitet, Schweinefleisch sei ungesund. Zu Unrecht, so viel steht mittlerweile fest.

Einige Stücke vom Schwein, zum Beispiel Speck und Hals, sind beliebt, gerade weil sie viel Fett enthalten. So bietet ein durchzogenes Kotelett vom Grill mehr Genuss als ein mageres, bei dem das Fleisch rasch trocken wird. Niedergegarter Schweinebauch mit krosser Kruste hält seit einiger Zeit auch auf Menüs in der Spitzengastronomie Einzug. Verarbeitetes Schweinefleisch – also Würste und Charcuterie – wäre ohne die richtige Menge an Fett nur halb so fein. Tierisches Fett ist ernährungsphysiologisch und kulinarisch äusserst wertvoll.

Die Magerfleisch-Stücke vom Schwein zeichnen sich zudem durch ein optimales Fleisch-Fett-Verhältnis aus. Dieses Fleisch enthält reichlich Protein, das vom menschlichen Körper besonders gut aufgenommen werden kann. Und es ist auch ein wichtiger Lieferant für Eisen, Vitamin B1, Zink und Selen. Allesamt essenzielle Elemente, die der menschliche Körper benötigt, aber nicht selber herstellen kann. 

(gab)


Remo Messerli, LCDJ-Gewinner. (ZVG)

«Sparerips sind grossartig»

Schweizer Fleisc­h ist für Remo Messerli ein Muss. Auf den Grill legt er Poulet, Rindfleisch und Spareribs vom Schwein.

HGZ: Remo Messerli, vor eineinhalb Monaten haben Sie den Wettbewerb «La Cuisine des Jeunes» LCDJ von «Schweizer Fleisch» gewonnen. Wie ging es nach der Feier weiter?

Der Alltag ging wieder los. Nur etwas entspannter als vor dem Finale.

Was hat sich mit der Teilnahme am Wettbewerb und dem Sieg in Ihrem Leben verändert?

Grundsätzlich hat sich nichts geändert. Es war aber sehr schön, den Erfolg zu feiern und den Tag so zu erleben.

Sie arbeiten nach wie vor im Restaurant Wein & Sein in Bern. Was gefällt Ihnen dort besonders?

Genau, seit Januar 2023 arbeite ich im «Wein & Sein». Ich mag das Arbeiten in der Spitzengastronomie. Ausserdem ist es schön, mit einem kleineren Team zusammenzuarbeiten.

Servieren Sie Gerichte aus Schweinefleisch?

Ja. Eben haben wir ein Dreierlei von einem zweijährigen Duroc-Schwein zum Hauptgang serviert. Jetzt gibt es Schweizer Lamm, inspiriert von meinem LCDJ-Gericht.

Welches ist Ihr liebstes Stück vom Schwein?

Am liebsten mag ich niedergegarte und grillierte Spareribs mit einem Barbecue-Lack.

Sommer ist Grillzeit. Was legen Sie auf die Glut?

Ich mag Pouletschenkelsteaks und Rindshohrücken.

Was servieren Sie dazu?

Ein guter Jus passt immer. Genauso Couscous-Salat mit viel Gemüse und reifen Tomaten mit cremiger Burrata.

Im «Wein & Sein» ist Wein ein grosses Thema. Was trinken Sie zu Grilladen?

Während des Grillierens trinke ich am liebsten ein kühles Bier. Zum Essen dann ein Glas Rotwein.

Wie lautet Ihr Tipp gegen die Hitze des Sommers?

Das altbekannte Aareschwimmen kühlt bei Sommerhitze am besten.

(gab)


Schweinerassen

 

Edelschwein

Das Edelschwein stammt von alten Landschlägen ab und wurde mit der englischen Yorkshire-Rasse veredelt. Schweizer Edelschweine sind grosswüchsig und mittellang. Neben weissen Borsten auf weisser Haut sind die Stehohren charakteristisch. Die Sauen gebären viele Ferkel. Weltweit ist dieses Schwein die relevanteste Rasse.


Landrasse

Schweine der Schweizer Landrasse stammen von alten Landschlägen (regional gehaltenen Rassen) ab und werden seit über 100 Jahren züchterisch bearbeitet. Sie haben hängende Ohren. Landrassen-Eber sind perfekte Partner für das Edelschwein. Diese Kreuzung vererbt gute Mast- und Schlachtleistungen an ihre Ferkel.


Duroc

Der Ursprung dieser alten Rasse liegt im Dunkeln. Um das Jahr 1800 entwickelten sich Populationen roter Schweine im Nordosten der Vereinigten Staaten. Das moderne Duroc-Schwein entstand ab 1830 aus Kreuzungen von Roten Jersey-Schweinen aus New Jersey, alten Durocs aus New York und iberischen Schweinen aus Spanien.


Piétrain

Die Rasse aus Brabant (BE) stammt von fleischreichen Bayeux-Schweinen ab, die um 1920 in den Ort Piétrain gelangten. Durch moderne Konsumgewohnheiten – weg von fettem hin zu magerem Schweinefleisch – konnte sich diese Rasse in ganz Europa durchsetzen. Sie ist die bedeutendste Vaterrasse in der Schweinezucht.


Mehr Informationen unter: 

lcdj.ch
proviande.ch
saugut.swiss
wikipedia.org