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Währschaftes aus dem Osten

In der tschechischen Küche wird gehaltvoll gekocht. Saucen, Knödel, Kraut und Gewürze fehlen nie. Und die Tschechen essen am liebsten in Gesellschaft – zusammen mit der Familie und Freunden.

Illustration Pierina Bucher.

Seit März 2024 führt Norbert Farkas mit seiner Frau Jessica das Restaurant Schäfli mitten in der Altstadt von Winterthur/ZH. Sie haben den Betrieb von Eva Pavlik übernommen. Sie betrieb das «Schäfli» 30 Jahre lang. Die gebürtige Tschechin hat die Küche aus ihrer Heimat im Restaurant Schäfli etabliert. Norbert Farkas stammt aus der Slowakei und führt die Tradition der tschechischen Küche weiter: «Unsere Küche ist fleischlastig, und es wird gerne paniert», erklärt er. Das Nationalgericht heisst «Veprová-Knedlík-Zelí», was so viel wie «Schweinefleisch-Knödel-Kraut» heisst. Es besteht aus Schweinsbraten, böhmischem Kraut und Semmelknödeln (im Bild). Böhmisches Kraut wird aus Weisskabis, Kümmel, Zwiebeln und Essig zubereitet. Die Zutaten werden leicht karamellisiert, was dem Gericht eine süssliche Note verleiht. «Kümmel ist ein wichtiges Gewürz in unserer Küche», betont der 48-Jährige. Ausserdem sind Zimt oder Vanillezucker, Paprika, Majoran und Knoblauch wichtige Zutaten in der tschechischen Küche. Dem Schweinsbraten werden neben dem Kümmel Paprikapulver, Pfeffer und Zwiebeln beigegeben. Nach dem Anbraten gart das Fleisch im eigenen Saft.

Grosse Feste zu feiern, ist beliebt in Tschechien

In Tschechien feiern die Menschen oft Feste mit Familie und Freunden. Dabei spielt das Essen eine wichtige Rolle. Bei Hochzeitsessen beispielsweise gibt es als Vorspeise eine Hühnersuppe mit Fleisch, Nudeln und Gemüse. Das Essen hat einen hohen Stellenwert, es werden immer zahlreiche Gänge aufgetischt. Beliebt ist zum Beispiel «Sviecková na smotane», das ist ein Rinderbraten, der mit Hefeknödeln serviert wird. «Der Braten wird am Stück angebraten und danach mit Wurzelgemüse und Speck in Rindsbouillon gegart», erklärt Norbert Farkas. Am Schluss entfernt man die Fleischstücke, püriert die Sauce und schmeckt sie mit verschiedenen Gewürzen ab.

Kraut ist eine wichtige Zutat in der tschechischen Küche. An Weihnachten isst man zum Beispiel Sauerkrautsuppe mit Wurst und getrockneten Pilzen. Danach folgt böhmischer Kartoffelsalat. Dieser wird mit Ei, Erbsen, Karotten, Knoblauch und Zwiebeln sowie einer Sauce auf Mayonnaise-Basis verfeinert. Dazu serviert man paniertes Fleisch oder Fisch.

Norbert Farkas und sein Zwillingsbruder Robert haben in ihrem Heimatland eine Ausbildung in der Gastronomie absolviert und die Hotelfachschule abgeschlossen. Robert führt in Winterthur, ein paar Meter vom Restaurant Schäfli entfernt, das Restaurant Punto e Pasta. In diesem Betrieb stehen, wie der Name schon sagt, unter anderem verschiedene Nudelgerichte auf der Karte. «Wir sind Familienmenschen und daher glücklich, wenn unsere Lieben in unserer Nähe sind», erklärt Norbert Farkas.

(Daniela Oegerli)


Mehr Informationen unter:

restaurant-schaefli-winterthur.ch