Die jüngste der vier «Brot-Chef»-Finalisten beweist, dass das Alter nur zweitrangig ist. Solange man mit Freude und Ehrgeiz bei der Sache ist, kann man alles erreichen.
HGZ: Herzliche Gratulation zum Finaleinzug des Berufswettbewerbs «Brot-Chef». Was motiviert Sie, sich mit anderen zu messen?
Debora Weiss: Ich fordere mich gerne heraus, indem ich Neues ausprobiere. Schon in der Primarschule habe ich keinen Zeichnungswettbewerb ausgelassen. Und bis vor gut einem Jahr habe ich an Leichtathletikwettkämpfen mein Limit herausgefordert.
Sie werden vor den Augen vieler Zuschauer und unter Zeitdruck verschiedene Produkte herstellen. Wie gehen Sie damit um?
Da ich schon als Helferin bei einer Berufsprüfung dabei sein durfte, weiss ich, was es heisst, wenn die Uhr tickt. Und das Adrenalin treibt einen ja schliesslich zu Höchstleistungen an.
Das Wettbewerbsthema ist Urdinkel. Haben Sie damit schon Erfahrungen gemacht?
Urdinkel ist ein interessantes Produkt, da es viele unterschiedliche Produktvariationen und Anwendungsmöglichkeiten bietet. Da wir im Betrieb diverse Urdinkelprodukte im Sortiment haben, kann ich mich so richtig austoben.
Wie bereiten Sie sich auf den Wettbewerb vor?
Egal, ob mir die Hitze zusetzt oder ob ich müde bin: Momentan bleibe ich nach der Arbeit noch im Betrieb, um zu üben. Mein Chef und meine Lehrmeisterin unterstützen mich tatkräftig und bieten mir Raum und Zeit zum Üben. Sie probieren, begutachten und kritisieren meine Kreationen. Und die Mühen wurden schon belohnt, haben es doch einige meiner Produkte in die Monatsaktionen unseres Cafés geschafft.
Was würde Ihnen der Sieg bedeuten?
Zu gewinnen wäre für mich ein riesiger Erfolg und der Beweis dafür, dass sich der Aufwand lohnt.
Durch den Finaleinzug zum «Brot-Chef» sind Sie auch automatisch Botschafterin für Ihren Beruf. Was bedeutet Ihnen Ihre Arbeit?
Seit ich denken kann, liebe ich es zu backen. Es ist mein liebstes Hobby, das ich zum Beruf machen konnte. Ich hoffe, dass sich viele junge Menschen für diese tolle Ausbildung entscheiden.
Und Ihre Zukunftspläne?
Ich bin noch nicht sicher, was ich nach der Lehre machen möchte. Ich bin ein sehr vielfältig interessierter Mensch, weshalb ich meinen Horizont unbedingt erweitern möchte. Die Ideen reichen von einer zweiten Lehre über einen Sprachaufenthalt bis hin zu einem gestalterischen Vorkurs. Oder vielleicht mache ich auch die Zusatzlehre als Confiseurin.
(Interview Andrea Decker)
Vom 19. bis 21. September wird das Einkaufszentrum Pilatusmarkt in Kriens/LU zur Schweizer Bäcker-Metropole. Die vier Finalisten, je zwei Lernende und zwei Ausgelernte, werden vor den Augen der Besucher in fünf Stunden Produkte von Grund auf herstellen müssen. Das Thema ist «Urdinkel» und verspricht spannende Kreationen.