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Karibik-Feeling im Pita-Style

In Luzern betreiben der Venezolaner Simon Figuera und seine Schweizer Ehefrau Sabrina das «I Love Arepa», ein Eventroom-, Pop-up-Restaurant- und Cateringunternehmen.

Sabrina Figuera ist überzeugt: «Arepas muss man einfach lieben.» Arepas sind runde Maistaschen, die man in Venezuela und Kolumbien zu fast jeder Mahlzeit isst und die an Pitas erinnern. Sie werden gegrillt, gebacken, gekocht oder frittiert, dann aufgeschnitten und nach Lust und Laune gefüllt. Diese Fladenbrote aus Maismehl sind glutenfrei und vegan. «Das ist ideal für uns als Cateringunternehmen. Ohne grossen Aufwand können wir gleichzeitig Arepas für Veganer, Vegetarier und Fleischesser sowie für Menschen mit einer Weizen- oder Laktose-unverträglichkeit zubereiten. Wir müssen nur die Füllung entsprechend anpassen», erklärt Sabrina Figuera. Sie hat mit ihrem Mann einige Jahre in Venezuela gelebt. Als die politische Lage zu brisant wurde, zog das Paar in die Schweiz.

Simon Figuera ist gelernter Import-Export-Fachmann. Er arbeitete hier zunächst in einer Bar als Abwäscher. Sein Chef entdeckte das Talent des begeisterten Hobbykochs und motivierte diesen, sich autodidaktisch weiterzubilden. Heute ist Simon der kreative Kopf und Küchenchef von «I Love Arepa». Sabrina Figuera kommt ursprünglich aus dem Pflegeberuf und ist für alles Administrative zuständig.

Authentisch und doch angepasst

Die Arepas (im Bild) sind authentisch venezolanisch, doch die Füllungen hat Simon Figuera an den Schweizer Markt angepasst. Er erklärt: «In Venezuela wird viel Fleisch gegessen. Es gibt kaum vegetarische Gerichte, darum habe ich gemüsebasierte Füllungen entwickelt.» Für diese kombiniert er Austernpilze aus regionalem Anbau mit Miso-Sake-Sauce und Chilis oder Pürees aus Randen oder Kürbis mit Chiliöl aus Mexiko, griechischem Joghurt, Sesam und gerösteten Erdnüssen. «In Venezuela nutzen wir die Chilisorten für den Geschmack, nicht für die Schärfe.» Generell sei die venezolanische Küche weniger scharf als die mexikanische. Zudem sei sie ein Spiegel der Geschichte des Landes und daher geprägt von europäischen, afrikanischen, chinesischen, indischen und indigenen Einflüssen. Die Spanier brachten Oliven nach Venezuela und der Pastel de Chucho ist von Italienern inspiriert. Es handelt sich dabei um eine Fischlasagne, bei der die Pastablätter durch Bananenblätter ersetzt wurden. Auch eine Art Knäckebrot gibt es. Es heisst Casabe und wird aus Maniokmehl hergestellt. Landestypische Getränke sind Bier, Kaffee und Papelón con Limón, ein Zuckerrohrsaft, der mit frischen Limetten und Eis serviert wird. Da Venezuela ans karibische Meer grenzt, liegt der Fokus im «I Love Arepa» auch auf karibischen Speisen wie den Tequeños (im Bild). Die mit Teig umwickelten Käsestücke werden gern als Snack gegessen. Beliebt sind auch Patacones. Die aus Kochbananen hergestellten, zweimal frittierten Cracker belegt Simon Figuera mit Wasabi-Frischkäse, Rauchlachs, Coleslaw und Avocado.

(Riccarda Frei)


Mehr Informationen unter:

ilovearepa.ch