Im Restaurant Lux & Bar im Zürcher Kongresshaus wird ein verspielter Umgang mit Licht und Farben gepflegt. Die Stimmung im Lokal verändert sich je nach Tageszeit und Sonnenstand.
Nach vier Jahren Bauzeit sind das Kongresshaus Zürich und die Tonhalle wieder geöffnet. Und mit ihnen auch das «Lux».
Endlich hat die Kongress- und Kulturstadt Zürich eine ihrer schönsten Meeting- und Konzert-Lokalitäten wieder. Das Kongresshaus Zürich ist nicht nur super gelegen. Es bietet auch exklusive Veranstaltungsräume, in denen sich modernste Technik und denkmalgeschützte Architektur vereinen. Neu sind alle Räume digital vernetzt. Für Livestream- und Hybridveranstaltungen steht gar ein TV-Studio zur Verfügung.
Der Gebäudekomplex, zu dem auch die Tonhalle gehört, gilt als architektonisch wertvoll. Sowohl die im Stil des Historizismus in den 1880er-Jahren erbaute Tonhalle wie auch das 1937 bis 1939 erstellte Kongresshaus stehen unter Denkmalschutz. Unter diesen Vorzeichen ein Gebäude einer Totalrenovation zu unterziehen, ist keine leichte Aufgabe.
Die Bauherrschaft hat 174 Millionen Franken investiert und es geschafft, die historische Bausubstanz mehr als nur zu erhalten. Insgesamt wurden zwei Tonnen alte Farbe von den Wänden gekratzt, um darunter die ursprünglichen Wandfarben und -verkleidungen von anno dazumal wieder sichtbar zu machen. Zur Eröffnung am 4. und 5. September haben rund 5000 Personen die Tonhalle und das Kongresshaus Zürich besichtigt. Natürlich unter Einhaltung eines Covid-Schutzkonzepts. Dieses sah vor, dass die Besucherinnen und Besucher die renovierten Räume nur innerhalb eines gebuchten Zeitfensters besichtigen konnten.
Neben einem musealen Rundgang mit Audioguide und Livemusik von Ensembles aus dem Tonhalle-Orchester Zürich wurde dem Publikum ein Einblick in das neue gastronomische Angebot des Hauses gewährt. Im Kongresshaus Zürich ist mit dem Restaurant Lux & Bar ein neuer Gastronomiebetrieb eröffnet worden. Für die Verpflegung von Veranstaltungsteilnehmenden in Tonhalle und Kongresshaus ist jedoch eine spezielle Bankett-Crew zuständig.
Geleitet wird diese von Giedo Veenstra. Er ist Chief Culinary Officer, Mitglied der Geschäftsleitung und für den Gastronomiebereich des Kongresshauses verantwortlich. Als Executive Chef steht ihm seit Februar Patrick Hetz zur Seite. Dieser war vor seinem Engagement bei der Kongresshaus Zürich AG im Hotel Waldhaus in Flims/GR tätig. Patrick Hetz leitete dort das rund 45-köpfige Küchenteam und verwöhnte die Gäste in den fünf Restaurants des Hotels kulinarisch. «Giedo Veenstra und Patrick Hetz sind zusammen ein kulinarisches Dreamteam», schwärmt Roger Büchel, CEO der Kongresshaus Zürich AG.
Das Restaurant Lux & Bar gehört zum Kongresshaus. Es wird aber als eigenständiger, unabhängiger Gastronomiebetrieb geführt, der mit einer grosszügigen Panorama-Terrasse besticht. Das Restaurant selbst überzeugt durch sein elegant stimmungsvolles Interieur.
Wie der Name des Restaurants erahnen lässt, spielt Licht im «Lux» eine bedeutende Rolle. Dank eines raffiniert inszenierten Wechselspiels von Farbe und Licht verändert sich die Stimmung im Lokal je nach Tageszeit. Jasmin Grego und Stephanie Kühnle vom Büro Grego haben sich für die Innenarchitektur des «Lux» von Morgenschimmer, Nebelschwaden und Abendrot am Zürichsee inspirieren lassen. Entstanden ist ein Restaurant, das gleichzeitig chic und angenehm entspannt wirkt.
Hinter den Kulissen, in der Küche und im Mitarbeiterbereich, wurde auf kurze Laufwege, Arbeitsplätze mit Tageslicht sowie moderne, ergonomische und energiesparende Geräte geachtet. Für die Angestellten des «Lux & Bar» und der Kongresshaus Zürich AG wurde extra ein eigenes Restaurant, das Aria, gebaut.
Für die von der Schmocker AG eingerichtete Küche im «Lux» ist als Executive Chef Gerhard Rentz verantwortlich. Bevor er nach Zürich kam, arbeitete der 30-Jährige in Andermatt im Radisson Blu Hotel drei Jahre lang als Küchenchef.
Kulinarisch schlägt Rentz im «Lux & Bar» eine Brücke zwischen internationaler Küche und regionalen Spezialitäten. So findet sich auf der Speisekarte die Rubrik «Hommage an Zürich» mit Klassikern wie Zürcher Geschnetzeltem oder Fischknusperli. Aber auch dem breiten Publikum weniger Bekanntes wie etwa das «Wiediker Plättli» mit lokalem Käse wird angeboten. Zum Dessert gibt es beispielsweise das Assortiment «Züriberg» mit Macarons und Popcorneis. Neben dem Zürcher Geschnetzelten zeichnen sich auch das vegane Ceviche von Avocado mit Passionsfruchtragout, knuspriger Kokosnuss und pikanter Macadamianuss sowie das knusprige Zweierlei von der Ente mit karamellisierter Bramata, Pak Choi und Ingwer-Sake-Jus als Lieblingsgerichte der «Lux & Bar»-Gäste ab.
Gerhard Rentz ist es wichtig, dass alles frisch gekocht wird, alle Teile eines Produkts verarbeitet werden und dieses möglichst lokal angebaut wurde. «Ich kenne das nicht anders, da ich in der Landwirtschaft gross geworden bin», sagt der Küchenchef.
Johannes Hermes, ehemaliger Manager im Restaurant Parkhuus im benachbarten Hotel Park Hyatt Zürich, ist der Restaurantleiter des «Lux & Bar». Seinen Gästen kredenzt er hier knapp 250 Weine aus ganz Europa. Darunter auch viele von Zürcher Winzern. Hinzu kommt eine schöne Auswahl an Signature-Cocktails, Mocktails und Kaffeespezialitäten in Bioqualität und Fair Trade.
Obschon das «Lux & Bar» noch nicht lange in Betrieb ist, zeichnen sich auch bei den Drinks bereits Gästelieblinge ab. So etwa die Signature-Cocktails «Giacometti» und «Minerva». Ersterer enthält Sloe Gin, Aperol, Sweet Vermouth und Grapefruit; Letzterer besteht aus Gin, Ananas, Zitronengras, Ingwer, Limette und Basilikum. Zum besonderen Favoriten der Gäste hat sich der Mocktail «Böög» aus Verjus, Holunder und Zitrone entwickelt. Selbst Regula, der Zürcher Stadtheiligen, wurde ein Drink gewidmet. Dieser setzt sich zusammen aus Erdbeere, Zitrone, Verveine und Reis-Malt.
«Ich bin sicher, dass sich das Restaurant zu einem In-Place entwickeln wird», sagt Kongresshaus-CEO Roger Büchel. Der sonntägliche Brunch dürfte dazu beitragen, dieses Ziel schnell zu erreichen. Inspiriert von den Street-Food-Küchen der Welt serviert das «Lux & Bar»-Team zwischen 11 und 15 Uhr einen Flying Brunch. Während die Gäste an ihren Tischen mit Seeblick sitzen, werden ihnen verschiedene Kleingerichte wie Bao-Buns, Pastrys und Egg-Benedict gebracht.
Ein weiteres Highlight ist das ab 17.30 Uhr servierte Konzertmenü. Für 59 Franken erhält der Gast eine vegetarische Vorspeise, einen Hauptgang, wahlweise vegetarisch oder fleischhaltig, Wasser à discrétion, ein Glas Wein (Sommelier’s Choice) oder ein alkoholfreies Getränk. Dieses Menü ist ausschliesslich in Kombination mit einem für den jeweiligen Abend gültigen Konzertticket erhältlich.
(Riccarda Frei)