Die Schweizer Hotellerie lebt von Innovation

Die SHL Schweizerische Hotelfachschule Luzern gilt als Kaderschmiede. Deshalb aktualisiert sie die Lernfelder laufend mit zukunftsgerichteten Inhalten.

Was wenn? Dieser Frage gehen Studierende im Simulations-Game «Playing Lean» nach und erarbeiten Produkte, die auf den Markt angepasst sind. (ZVG)

Seit Beginn des Schuljahres stehen auf dem Lehrplan der SHL Schweizerischen Hotelfachschule Luzern neu die Fächer Innovation, Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Qualitätsmanagement und Informationssysteme. Sie sind aus dem Alltag und Entscheidungsfeld eines Hoteliers oder einer Hotelière nicht mehr wegzudenken. Wie eine Spirale verankern sich die weitreichenden Aspekte dieser Fächer in allen Teilbereichen eines Unternehmens und begleiten somit auch die SHL-Studierenden durch alle Semester.

Josef Jans, Head of Innovation an der SHL, gewährt Einblick in das Lernfeld Innovation und zeigt auf, warum dieses für die zukünftigen Führungspersönlichkeiten unserer Branche essenziell ist.

Im Lernfeld Innovation geht es laut Josef Jans darum, Klarheit darüber zu schaffen, wofür das übermässig genutzte Wort Innovation überhaupt steht: Von Innovation ist die Rede, wenn eine Idee umgesetzt wird und daraus ein Mehrwert entsteht, der entweder Umsatz generiert oder Kosten ­reduziert. So lernen die SHL-Studierenden, Sachverhalte zu vernetzen und daraus kreativeLösungen und Ideen abzuleiten – gemäss Josef Jans eine der wichtigsten Anforderungen überhaupt in der Karriere von Kaderleuten.

«Mitarbeitende müssen wissen, dass sie sich einbringen und etwas verändern können.»

Josef Jans, Head of Innovation an der SHL

Josef Jans ist ausserdem überzeugt, dass es in der heutigen Zeit wichtiger denn je ist, die Mitarbeitenden in einen strukturierten Innovationsprozess zu integrieren, um deren Engagement zu stärken. «Mitarbeitende müssen wissen, dass sie sich einbringen und etwas verändern können», so Josef Jans. Entsprechend trägt das Programm, an dessen Aufbau und Durchführung die InnovationsTranfer Zentralschweiz (ITZ) aktiv beteiligt ist, auch diesem Aspekt Rechnung.

Von der Idee zur Einführung

Das erste Modul befasst sich mit der Lösungsfindung anhand von Problemen, Trends und eigenen Stärken. Das zweite Modul widmet sich dem Prozess von der Idee zur Einführung sowie den Möglichkeiten, wie man in einem Unternehmen strukturiert und sichtbar Ideen von Mitarbeitenden sammelt, bewertet und umsetzt. Unter dem Aspekt «Geschäftsmodell Innovation» betrachtet das dritte Modul verschiedene Innovationsarten.

Innovationsfähigkeit unter der Lupe

Die Studierenden kreieren mit dem Ansatz «Lean Start-up» von Eric Ries, der auf dem Prinzip «build, measure, learn» basiert, eine Idee und testen diese durch Interviews mit Anspruchsgruppen. Dabei eruieren sie Marktbedürfnisse, um daraufhin Produkte zu bauen, die an den Markt angepasst und agil änderbar sind.

Im letzten Modul lernen die Studierenden die Bausteine kennen, die für eine Innovations-Strategie elementar sind. Im Simulations-Game «Playing Lean» versuchen sie als Erstes ein erfolgreiches, bedürfnisgerechtes Produkt auf den Markt zu bringen.

Parallel zu den Modulen liefert der von der SHL entwickelte Innovations-Barometer wertvolle Zahlen aus der Branche. Der Barometer basiert auf einem Fragebogen, den die Studierenden während ihrer praktischen Einsätze mit den Betrieben besprechen, um herauszufinden, wie es um die Innovationsfähigkeit in Schweizer Hotel- und Gastrounternehmen steht und um allfällige Handlungsfelder daraus abzuleiten. Die SHL freut sich auf erste Ergebnisse und spannende Erkenntnisse. Dazu Josef Jans: «Es ist äusserst wertvoll, dass wir mit diesem Instrument die Brücke zur Praxis schlagen und die repräsentativen Resultate eins zu eins im Unterricht einbauen und reflektieren können.»

(gab)


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shl.ch