Die Ausschreibung des Swiss Culinary Cups 2021 hat begonnen. Vorjahressieger Niklas Schneider gibt Tipps, was man bei der Bewerbung beachten sollte.
Niklas Schneider, denken Sie noch oft an Ihren SCC-Sieg in 2020 zurück?
Ja. Mein Pokal steht zuhause im Eingangsbereich, somit werde ich täglich an diesen schönen Moment erinnert.
Wie waren die Reaktionen?
Mein Umfeld hat sich sehr gefreut und war extrem stolz auf mich. Die Rückmeldungen auf Social Media waren gigantisch. Noch nie hatte ich eine so grosse Medienpräsenz, was viele Leute auf mich aufmerksam gemacht hat.
Thema des diesjährigen Wettbewerbs ist «Roots». Gestartet wird mit einem Amuse-Bouche, kalt oder warm. Welche Komponenten würden Sie einsetzen?
Ich würde ganz klar auf Fingerfood setzen, da ich es liebe, etwas von Hand zu essen. Ziemlich sicher würde ich nur Zutaten aus dem Wald verwenden, da ich als Kind sehr viel Zeit im Wald verbrachte und auch heute noch gerne in den Wald auf die Suche nach spannenden Produkten gehe.
Zum Hauptgang wird ein Gericht mit Grundzutaten aus der Heimatregion erwartet. Was käme bei Ihnen zum Zuge?
Beim Hauptgang würde ich rein auf Produkte vom Bio-Bauern meines Vertrauens, David Müller von Mini-Farming aus Schleinikon/ZH, setzen. Ich kenne keinen anderen Bauern mit so einer Philosophie, so viel Liebe zum Produkt und zur Natur. Regionaler, saisonaler, innovativer und nachhaltiger geht nicht.
Es werden Ideen und keine Detailrezepte verlangt. Worauf sollte man im Dossier besonders achten?
Da die Jury nur anhand von Titel und Bild beurteilen kann, rate ich jedem, professionelle Fotos zu machen und auf keinen Fall Handyfotos. Der Titel sollte spannend klingen und beim Lesen der Beschreibung sollte einem das Wasser im Mund zusammenlaufen.
Sie haben Ende Januar die «Krone» in Regensberg/ZH verlassen. Wohin führt nun Ihr Weg?
Zusammen mit Samuel Hauser mache ich mich selbständig. Der Name ist Programm: «Gastro With Love». Im Moment sind wir auf der Suche nach einer coolen Location im Raum Baden/AG. Es soll in die Richtung Bar/Restaurant gehen mit lockerer Atmosphäre, feinem Essen und coolen Drinks. Selbstverständlich saisonal und regional. Bis wir fündig geworden sind, bieten wir an, bei Leuten zu Hause zu kochen, ganz nach dem Motto: «Wir bringen das Restaurant nach Hause». Nebenbei frischen wir das Angebot der neu übernommenen Bäckerei Bürgi in Lengnau/AG etwas auf.
Bei all Ihren Plänen: Reizt Sie der SCC nochmals?
Ob ich erneut teilnehme, weiss ich noch nicht. Ich werde aber, wenn ich Zeit habe, zur SCC-Preisverleihung am Mittwoch, 4. Oktober, kommen.
(Interview Jörg Ruppelt)
Amuse-Bouche – Root it up: Es darf kalt oder warm serviert werden und soll mit der Hand oder einem Löffel essbar sein.Hauptgericht – Back to the Roots: Für die Hauptkomponenten werden Grundprodukte verwendet, die aus der direkten Umgebung des Orts stammen, an dem der SCC-Bewerber seine Wurzeln hat. Das Hauptgericht wird auf einem Teller serviert. Süssspeise – Sweet Roots: Es muss eine Wurzel mit passenden Ergänzungen zu einem stimmigen und verführerischen Süssspeisenteller verarbeitet werden. Storytelling: Der Finalist erzählt der Jury in zwei Minuten die Geschichte zum Hauptgericht.
4000 Franken für den Sieger, 2000 Franken für Platz zwei und 1500 Franken für den dritten Platz.
Einsendeschluss der Dossiers ist der 31. Mai 2021. Vom 9. bis 11. Juni 2021 werden die Finalteilnehmer benachrichtigt. Ein Fotoshooting findet am 14. Juni 2021 statt. Das Finale wird am 4. Oktober 2021 in Baden ausgetragen.