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Rioja: ein frischer neuer Weinstil

Das Weinbaugebiet im Norden Spaniens führt geografische Ursprungsbezeichnungen ein.

  • Einige weisse und rote Rioja-Weine harmonierten mit dem Essen. Andere sorgten für spannende Gegensätze zu Sven Wassmers Signature-Dishes. (Bilder ZVG)
  • David Schwarzwälder ist Journalist, Autor, Dozent und seit Jahrzehnten einer der profiliertesten Experten für iberische Weine.

Zum diesjährigen Prestige-Tasting lud das Consejo Regulador DOCa Rioja, der Branchenverband der Rioja-Winzer, zu Sven Wassmer ins Restaurant Memories in Bad Ragaz/SG ein. Für die Masterclass stellte Spanien-Kenner David Schwarzwälder eine spannende Kollektion von 16 Weinen zusammen. In Zweiergruppen servierte er jeweils einen Wein nach neuem Stil neben einem Traditionellen.

«Noch nie hat sich die Rioja so dynamisch entwickelt wie in den letzten Jahren», sagte David Schwarzwälder. «Doch gleichzeitig bewahren sich Winzer ihre Tradition, geprägt durch einzigartige Reservas und Gran Reservas.» Zu den neuen Akzenten der Spitzenwinzer gehören derweil animierende Weissweine genauso wie Crus aus Einzellagen, den so genannten «Viñedos Singulares» oder Spezialitäten aus wenig bekannten Rebsorten wie Graciano oder Mazuelo. Interessant ist auch, dass Winzer ihre kräftigen roten Cuvées mit der weissen Sorte Viura verfeinern.

Aufgefallen ist die frische, konzentrierte Frucht der modernen Weine, erinnern die traditionellen Reservas doch eher an Trockenfrüchte und Zigarrenkistchen. Und noch etwas ist aufgefallen: Der Holzeinsatz wird bei modernen Weinen als dezenter wahrgenommen als bei Reservas oder Gran Reservas. Dies, obwohl moderne Weine mit der Bezeichnung Cosecha oder Genérico ebenso wie die Reservas zwölf Monate oder Gran Reservas gar 24 Monate in Fässern reiften. Ob die modernen, wilden Weine mit zunehmender Reife traditionelle Finesse und Eleganz entwickeln, wird sich zeigen.

Kräftige Weine verlangen würzige Speisen

Zu den ersten Gängen des Menüs wählte David Schwarzwälder weisse Gran Reservas auf der Basis von Viura-Trauben. Wie die roten Pendants reiften auch diese Weine 24 Monate in Eichenfässern, was ihr Profil schärft.

Eine perfekte Paarung bot der Las Planas Gran Reserva Blanco Real Agrado 2017 von Viñedos de Alfaro zum Saibling aus dem Val Lumnezia an gebranntem Sennenrahm mit Tannenaroma. Dezente Rauchnoten und seine nussige Säure ergänzten den süss-würzigen Rahm. Einen Treffer landete auch der rote Baynos 2020 aus Tempranillo- und Graciano-Trauben mit 20 Monaten Fassreife aus der Rioja Alavesa zum «Memories»-Schokomousse mit Heidelbeeren.

(Gabriel Tinguely)


Geografische Ursprungsbezeichnungen

Vinos de Zona
Label für Weine, deren Trauben zumindest 85 Prozent aus einer der drei definierten Zonen Rioja Alta, Rioja Alavesa und Rioja Oriental stammen.

Vinos de Municipio
Diese Weine müssen zu 85 Prozent aus jenem Dorf stammen, in welchem die Kellerei angesiedelt ist. Der Rest darf im Nachbardorf angebaut werden.

Viñedos Singulares
Auszeichnung für Weine aus klar definierten Einzellagen mit Reben, die mindestens 35 Jahre alt sind. Limitierte Erträge müssen von Hand gelesen werden. Nach zwei­maliger Verkostung erhält ein Wein seit 2017 das Gütesiegel.


Mehr Informationen unter:

riojawine.com/de