Von renitenten Keimen und revolutionären Ideen

Das Ostschweizer Food Forum beleuchtete die Land- und Ernährungswirtschaft aus verschiedenen Blickwinkeln.

Die Referentinnen und Referenten sprachen im Gasthaus zum Trauben in Weinfelden/TG unter anderem über renitente Keime, Resilienz sowie eine revolutionäre Möglichkeit, Fleisch zu kultivieren. Anna Bünter, Mitgründerin des ETH-Spin-off Sallea zeigte auf, wie man Fleisch dank dieser Entwicklung kultivieren kann. «Rund 70 Prozent aller landwirtschaftlichen Flächen werden für die Fleischproduktion verwendet. Trotzdem decken diese nur 20 Pro-zent der Kalorien, die für die Ernährung der Weltbevölkerung nötig sind», gibt die Jungunternehmerin zu bedenken. Für sie ist klar, dass man dieses Ungleichgewicht ändern muss.

Die Forschung in Sachen Kultivierung von Fleisch sei weit fortgeschritten, jedoch noch nicht ganz ausgereift. Bis jetzt gebe es nur kultiviertes Fleisch in Form von Hackfleisch. «Meine beiden Geschäftspartnerinnen und ich entwickeln Gerüste aus Pflanzenproteinen, die es erlauben, Fleisch am Stück wie beispielsweise ein Schnitzel oder ein Steak herzustellen.»

Unterhaltsames zu Listerien

Obwohl Listerien äusserst ungebetene Gäste in jedem Restaurant, Spital oder Heim sind, erklärte der ZHAW-Professor Lars Fie-seler auf unterhaltsame Weise, ­woher die Bakterien kommen und wie sie sich vermehren. Lebensmittel können bei der Herstellung und der Verarbeitung mit Listerien verunreinigt werden. «Die Listeria monocytogenes kann sich sogar in Zellen verstecken. Daher ist das Erkennen der Krankheit oft sehr schwierig», gibt der Wissenschaftler zu bedenken. Um einen Listerienbefall zu bekämpfen benötige man professionelle Hilfe.

Am Ostschweizer Food Forum gab kultiviertes Fleisch viel zu reden. (Adobe-Stock)

Der Psychologe Stephan Scher-rer zeigte auf, wie man auf eine zu grosse Belastung positiv reagie-ren kann. Rund ein Drittel der Bevölkerung sei stärker belastet, als ihre Ressourcen zulassen würden. Das führe dazu, dass man irgendwann ausgebrannt ist. «Stress ist keine Einbildung», gibt er zu bedenken. Er rät den Anwesenden in erster Linie, darüber zu sprechen und sich Hilfe zu holen. Um es nicht so weit kommen zu lassen, helfen Pausen und Dinge, die einem guttun. «Wenn Sie sich beispielsweise drei Mal pro Woche eine halbe Stunde lang in der Natur moderat bewegen, hat das eine sehr positive Wirkung auf ihr gesamtes Befinden.»

(Daniela Oegerli)


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foodforum.ch