Im Landgasthof Seelust in Egnach/TG und dessen zwei Partnerbetrieben werden seit Jahren mit Freude viele Lernende ausgebildet.
«Wenn wir gute Berufsleute wollen, stehen wir in der Verantwortung, diese auszubilden. Wir machen dies gerne», fasst Thomas Hasen die Motivation zusammen, aktuell 21 Lernende auszubilden. Der 39-jährige Küchenchef führt gemeinsam mit seiner Partnerin, seinen zwei Geschwistern sowie deren Partnern den Landgasthof Seelust in Egnach/TG, das benachbarte Restaurant Seehorn sowie das Hotel Restaurant Seehuus in Arbon/TG. Alle Betriebe sind in Familienbesitz.
Insgesamt bilden sie vier Lernende in der Hauswirtschaft aus, zehn angehende Restaurantfachpersonen und sieben Köche. Pro Departement kümmert sich eine Person um die Betreuung der Lernenden. «Da wir an 365 Tagen geöffnet haben, sind pro Beruf meist nur zwei Lernende anwesend», weiss Thomas Hasen, der jahrelang als Lehrlingsverantwortlicher fungierte. Er hofft natürlich, dass die besten Lehrabgänger zurückkehren, was nicht selten der Fall sei.
Während des Lockdowns haben die Verantwortlichen ihre Lernenden mit schriftlichen Lehraufträgen und Prüfungsvorbereitungen im Betrieb und zu Hause beschäftigt. Es sei eine grosse Herausforderung, auf die angepassten Qualifikationsverfahren (QV) in allen Berufen zu reagieren. Besonders die angehenden Köche hätten nach Bekanntgabe des Prüfungsverfahrens bis zur ersten Prüfung nur zehn Tage Zeit zum Üben gehabt. Es sei für einzelne schwierig gewesen, sich darauf einzustellen, weiss Thomas Hasen. Trotzdem seien die Feedbacks nach Abschluss der QVs seitens der Lernenden positiv.
Um wieder in Alltagsroutine zu kommen, seien aktuell alle Lernenden voll im Einsatz. Dies obwohl nur rund 50 Prozent der 260 Sitzplätze in den drei Restaurants besetzt werden können. Auch die Nachfrage nach den 63 Zimmern sei derzeit gering. «Doch unser Wiedersehensangebot lockt», so Thomas Hasen. Für 100 Franken bietet er derzeit eine Übernachtung plus Halbpension an.
Thomas Hasen glaubt wegen der bloss verschobenen Anlässe, dass bald wieder Normalität einkehren wird. «Wir werden unsere sechs neuen Lernenden im August wie vereinbart willkommen heissen und wollen auch weiterhin fleissig ausbilden. Erste Schnupperstifte hätten bereits während des Lockdowns angefragt. Diese dürfen nun während der Sommermonate probeweise in den Betrieben mitarbeiten. Thomas Hasen schreibt es seinen erfolgreichen Swiss- und World-Skills-Absolventen sowie seinen «Berufsbildnern des Jahres» zu, dass er keine Mühe hat, Lernende zu finden. «Viele unserer Mitarbeiter arbeiten an QVs als Experten und investieren auch im Betrieb in die Ausbildung der Lernenden. Das spricht sich herum.»
(Sarah Sidler)
Nominierte Lehrmeister des Jahres
2019: Pascal Egli, Koch
2018: Urs Bischofberger, Service
Swiss Skills
2018: Sabrina Züllig, Köchin
2016: Evelyne Tanner, Köchin
2014: David Füger und Giuliana Cambiotti, beide Service
World Skills
2017: Evelyne Tanner, Köchin
2015: David Füger, Service