Mischa Dieterich (38) ist einer von vier Geschäftspartnern des Gastrounternehmens Miteinander GmbH, das sehr grossen Wert auf Individualität legt.
«Wir haben kürzlich den Zuschlag für die Kunsthaus Bar im neuen Chipperfield Bau des Kunsthauses Zürich erhalten. Dort ist bereits klar, in welche Richtung das Konzept gehen soll. Das Interieur ist so wertig und so schön gemacht, da muss das Angebot mitziehen», sagt Mischa Dieterich, der vor rund zwölf Jahren die Miteinander GmbH gegründet hat – gemeinsam mit Marc Blickenstorfer, Roger Link und Thomas Maurer, allesamt Quereinsteiger.
Dieterich hatte sich erst in einem Psychologiestudium an der Universität Zürich versucht, liess diesen Plan nach kurzer Zeit fallen und fing in der Marketingabteilung des Spirituosenriesen Diageo an zu arbeiten. «Da war ich 25 Jahre alt und durch meinen Job die meiste Zeit auf Reisen. Eine tolle Zeit.» Sein damaliges Zuhause, Wiesbaden in der Nähe von Frankfurt, habe er selten gesehen. «Eigentlich nur zum Schlafen oder wenn ich ein Meeting hatte.»
Nach zwei intensiven Jahren bei Diageo war der richtige Zeitpunkt gekommen, seinem Traum, sich selbständig zu machen, zu folgen. Marc Blickenstorfer, Roger Link und Thomas Maurer bekamen Wind davon, dass Mischa Dieterich, der im Rahmen von Rundfunk.fm mit ihnen zusammengearbeitet hatte, etwas Neues machen wollte. «Da haben sie mich angefragt, ob ich nicht Lust hätte, miteinzusteigen. Ich habe die Entscheidung nie bereut.»
Mittlerweile ist die Miteinander GmbH in unterschiedlichen Partnerschaften an verschiedenen Events und rund 15 Betrieben beteiligt, wobei keiner dem anderen gleicht. «Uns war und ist wichtig, dass man bei unseren Betrieben nicht das Gefühl hat, eine Kette zu betreten. Das Angebot soll zur Lage passen und das bieten, was vor Ort noch fehlt», erläutert er. Zudem lege die Miteinander GmbH grossen Wert auf langfristige Zusammenarbeit mit den Partnern der jeweiligen Betriebe sowie den Geschäftsführern.
Selbst ist er nicht mehr so stark ins Tagesgeschäft eingebunden, besucht die Betriebe jedoch regelmässig. «In der Pandemie hat mich stark beeindruckt, wie motiviert unsere Teams die ganze Zeit über geblieben sind. Die Geschäftsleitenden waren stets voller Ideen, von Aufgeben keine Spur.» Anderen, die in der Gastronomie durchstarten wollen, rät er: «Nah am Zeitgeschehen sein, aber nicht auf jeden Trend aufspringen. Und vor allem daran denken, dass es mit der Eröffnung allein noch nicht getan ist.»
(Désirée Klarer)
Mischa Dieterich lebt in Zürich und Davos. In seiner Freizeit treibt er gerne Sport. Im Winter sind dies primär Snowboarden, Skitouren und Langlaufen. Im Sommer sind es Golf und Tennis. Ein Hobby, das er das ganze Jahr über hat, ist die Gastronomie. Vor 12 Jahren hat er dieses Hobby deshalb zum Beruf gemacht.