Knall in der Hauptstadt: Martin Bachofner ist nicht mehr Geschäftsleitungsvorsitzender der Tourismusorganisation.
Die neue Berner Tourismusorgansation Bern Welcome trennt sich von ihrem CEO Martin Bachofner. Als Grund für die Trennung nennt sie «unterschiedliche Auffassungen über den Aufbau und die Führung des Unternehmens». Wie Bern Welcome mitteilte, übernimmt der bisherige Stellvertreter Sven Gubler bis zum Abschluss der Aufbauarbeiten von Bern Welcome interimistisch den Vorsitz der Geschäftsleitung. Die Stelle Bachofners wird neu ausgeschrieben. Bachofner war im September 2017 von Gstaad nach Bern gekommen.
Bern Welcome wurde im Sommer 2017 als Holdinggesellschaft gegründet, welche alle Standortmarketing-Aktivitäten unter einem Dach vereint. Unter dem Dach von Bern Welcome sind seither die Stadt Bern, der ehemalige Verein Bern Tourismus, die ehemalige Bern Incoming GmbH, die Vereine Berncity, der Hotellerieverband Bern-Mittelland sowie GastroStadtBern und Umgebung sowie weitere Aktionäre organisiert.
Bern Welcome teilte mit, es gelte nach der Startphase, die strategische Ausrichtung konsequent umzusetzen, sämtliche wesentlichen Interessen gleichberechtigt und von Beginn weg in die Arbeiten miteinzubeziehen und die internen Strukturen zu festigen. Vor diesem Hintergrund habe der Verwaltungsrat eine Standortbestimmung vorgenommen und sei zum Schluss gekommen, sich von Bachofner zu trennen. Dem Entscheid seien mehrere Gespräche zwischen Bachofner und dem Verwaltungsrat vorausgegangen. Vor der Übernahme der Geschäftsleitung von Bern Welcome war Bachofner in Gstaad Tourismusdirektor gewesen.
Wie der «Bund» berichtet, zeige sich Bachofner erstaunt über die Freistellung. Nach einer gesundheitsbedingten Abwesenheit habe Bachofner mit Verwaltungsratspräsident Marcel Brülhart über seinen Wiedereinstieg sprechen wollen. Dabei sei es zu Vorwürfen über Bachofners Arbeit und zur Äusserung, dass eine weitere Zusammenarbeit fraglich sei, gekommen. Dies sei für Bachofner «völlig überraschend» gewesen.
Bei späteren Sitzungen, so der «Bund», sei laut Bachofner erneut über angeblich ungenügende Leistungen seinerseits gesprochen worden. Dabei habe er keine Möglichkeit erhalten, selbst zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen. Bachofner sei zuerst beurlaubt und kurz vor Weihnachten per sofort freigestellt worden. Die ausserordentliche Sitzung, an der Bachofners Freistellung beschlossen wurde, sei in seiner Abwesenheit durchgeführt worden.
Bachofner akzeptiert den Entscheid. Er hätte sich gegen die «falschen Vorwürfe» aber gerne verteidigt. «Die Art und Weise, wie dieser Entscheid herbeigeführt wurde, kann ich jedoch nicht akzeptieren. Sie ist für mich irritierend und lässt viele Fragen offen.»
(eps)