Viele Gäste kommen speziell seinetwegen ins «Bolero» in Luzern: Alessandro Scarna hat in der Restauration seine Berufung gefunden.
Seit 17 Jahren arbeit Alessandro Scarna im Restaurant Bolero in Luzern im Service. Immer wieder wird sein Chef, Hotelier und Gastgeber Roland Barmet-Garcia, auf den «netten Herrn» angesprochen: «Alessandro ist bei den Gästen äusserst beliebt», sagt Barmet-Garcia. «Er erhält regelmässig Komplimente von ihnen.» Den 52-jährigen gebürtigen Italiener freut das sichtlich: «Es bestätigt mich in meiner Leidenschaft, ganz für unsere Gäste da zu sein.»
Die Gastronomie liegt Alessandro Scarna im Blut. Schon als Sechsjähriger half er im Restaurant der Eltern im kalabrischen Cosenza (I) mit: «Ich brachte den Gästen Brot, Kaffee oder Zucker und hatte grossen Spass dabei.» Trotzdem entschied er sich als Jugendlicher für die Lehre zum Automechaniker – einem Beruf, mit dem er nie richtig warm wurde.
Um neue Erfahrungen zu sammeln, kam Scarna als 23-Jähriger in die Schweiz und arbeitete als Quereinsteiger im Hotel Montana in Luzern als Servicemitarbeiter. Hier fand er seine Berufung: «Ich liebe es, mit Menschen aus verschiedenen Nationalitäten zu arbeiten und für die Gäste da zu sein.» Nach Abstechern ins «Suvretta House» in St. Moritz und nach Italien sowie der kurzen Übernahme eines eigenen Restaurants in Kottwil/LU kam Scarna schliesslich ins «Bolero» in Luzern – und blieb bis heute. «Ich fühle mich hier zuhause. Zudem haben wir die besten Gäste», sagt er schmunzelnd.
Roland Barmet-Garcia ist es wichtig, dass sich seine Mitarbeitenden bei ihm wohlfühlen. «Sie sind mein verlängerter Arm zu den Gästen. Daher soll das Team eine Familie sein und jeder Mitarbeiter möglichst viele Kompetenzen haben.» Viele langjährige Mitarbeitende sowie 2018 ein erster Platz beim Swiss Arbeitgeber-Award geben dem Hotelier recht.
Und was ist Alessandro Scarnas persönliches Geheimnis, um den Gästen in guter Erinnerung zu bleiben? «Ich habe ein gutes Gespür für Menschen und weiss sofort, wie sie ticken. Wenn sie offen dafür sind, gebe ich wiederkehrenden Gästen die Hand und behandle sie wie alte Freunde. Zudem versuche ich, ihnen immer 100 Prozent meiner Aufmerksamkeit zu schenken.» Aktuell ist das aufgrund der Corona-Krise leider nicht möglich. Daher hält das bvr-
Mitglied mit den Arbeitskollegen per Telefon Kontakt und bildet sich zuhause weiter. «Zur Arbeit zu gehen und unter Menschen zu sein, fehlt mir sehr – genauso wie die Bolero-Familie.» Umso mehr freut sich Scarna, nach der überstandenen Krise mit noch mehr Energie ganz für die Gäste da sein zu können.
(Angela Hüppi)