Die Corona-Krise wird länger dauern. Wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben. Dafür braucht die Gastrobranche coole Ideen.
Die Verfügung des Bundes, Teilnehmerzahlen an Anlässen zu beschränken, hat als Erstes Catering-Unternehmen getroffen. Coole Ideen waren gefragt. Eine solche hatten Sandro Dubach und Marco Stooss von Roh & Nobel. Absagen gehen dem jungen Catering-Unternehmen ans Eingemachte. Im Sinne des Wortes stiegen sie in ihren Keller, holten Eingemachtes herauf, kombinierten dieses mit frischen Zutaten und füllten damit Ein-Kilo-Gläser. Auf Youtube und sozialen Medien vermarktet, gingen in der ersten Woche 370 Bestellungen für «Hamstergläser» ein.
Vergangenen Freitag hat der Kanton Graubünden verfügt, dass der Skibetrieb per sofort eingestellt werden muss. Tausende Gäste machen sich enttäuscht auf den Heimweg. Die Bündner Skidestination Arosa zaubert den frustrierten Gästen jedoch zum Abschluss noch ein Lächeln auf das Gesicht und überrascht jeden Abreisenden mit einem kleinen Abschiedsgeschenk. Das Team von Arosa Tourismus stand an der einzigen Strasse, auf der man Arosa verlässt, und übergab jedem abreisenden Gast mit freundlichem Lächeln einen Schoggibären sowie frisches Arosa-Wasser. Trotz der schwierigen Situation verlassen die Gäste ihren Ferienort mit einem positiven Gefühl und werden wiederkommen.
Bei der Beschränkung von 50 Personen inklusive Mitarbeiter pro Restaurant fragten Roland Steiner und Markus Meier vom Gasthof Löwen in Berken/BE nach der gewünschten Essenszeit. Zur Auswahl stand eine erste Runde ab 17.30 Uhr und eine zweite ab 19.30 Uhr.
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«Die Situation ist besonders für Personalrestaurants kritisch», sagt Thomas Leu, Präsident des Schweizer Verbandes für Spital-, Heim- und Gemeinschaftsgastronomie SVG. «Ich habe von zwei Betrieben gehört, die nur noch Sandwichs abgeben. Wenn das über mehrere Wochen geht, ist das verheerend, denn es stellt sich die Frage, ob Mitarbeiter wieder ins Personalrestaurant zurückkehren.» Wichtig sei, dass die gesamte Gemeinschaftsgastronomie aus der momentanen Situation lerne. So empfehle Leu jedem Betrieb, einen Pandemie-Plan auszuarbeiten, um in Zukunft gewappnet zu sein.
Bereits im Februar hat die Ems-Chemie in ihrem Personalrestaurant den Betrieb umgestaltet. Essen und Gläser werden nur noch vom Restaurant-Personal abgegeben, welche selber Handschuhe und Masken tragen. Die Selbstbedienung für Menüs, Suppe, Brot und Salat sowie der Offenausschank wurden eingestellt. Kuchen und Desserts werden mit Folien geschützt, das Besteck steht bereits auf den Tischen bereit – verpackt in Papiertüten. Selbst die Tische und Stühle werden nach jeder Person gereinigt. Damit unter den Gästen nicht nur beim Anstehen ein Abstand von mindestens einem Meter eingehalten wird, wurden die Sitzplätze reduziert, versetzt angeordnet und mit Klebebändern auf den Tischen vorgegeben. Als räumliche Massnahme wurden die in- und externen Gäste getrennt. Ausserdem wurden die Öffnungszeiten verlängert, um die Gäste besser zu verteilen.
(Gabriel Tinguely)
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