Mediadaten Données Media Olympiade der Köche

«Das 2020 wird ein spannendes Jahr»

Esther Lüscher, Präsidentin der Hotel & Gastro Union, macht sich Gedanken zum Verein und über die kommenden Aktivitäten.

Esther Lüscher präsidiert seit fünf Jahren die HGU. (Filipa Peixeiro)

Wieder hat ein neues Jahr begonnen. Wie sind Sie gestartet?
Esther
Lüscher: Die Feiertagspause hat richtig gut getan. Ich gehe gestärkt und motiviert ins neue Jahr hinein. Ich bin bereit, wiederum alles für unseren Verein zu geben. Ich hoffe, dass unsere Mitglieder ebenfalls gut gestartet sind, obwohl ich sehr wohl weiss, dass die Festtage in der Gastronomie in vielen Betrieben zu den strengsten Wochen gehören. Ich wünsche jedenfalls allen nachträglich von ganzem Herzen ein gutes neues Jahr. 

2020 ist eine schöne runde Jahreszahl. Gibt es in diesem Jahr Branchen-Highlights?
Ja, auf jeden Fall. Erwähnenswert ist zum Beispiel die Olympiade der Köche im Februar. Aber auch die Swiss Skills in Bern, die im September stattfinden, werden sicherlich wiederum sehr interessant. Ich bin gespannt, welche Talente wir dort entdecken werden.

«Besonders stolz bin ich auf die Nacht der Gastronomen. Es ist toll, dass wir unseren Mitgliedern einen solchen Anlass bieten können.»
 

Gibt es auch auf Vereinsebene Aktivitäten? 
Jeder unserer Verbände bietet Veranstaltungen an, die eine ideale Plattform sind, um das Netzwerk in seinem Beruf auszubauen. Nicht verpassen sollten unsere Mitglieder zudem die Generalversammlungen, die in den einzelnen Regionen abgehalten werden. Auch sie sind spannend und eine gute regionale Netzwerkplattform. Und dann ist da der Gastro Trend Day, bei dem die neuesten Trends der Branche thematisiert werden. Ein spannender Anlass, den man nicht versäumen sollte.

Auf welchen Anlass freuen Sie sich am meisten? 
Besonders stolz bin ich auf die Nacht der Gastronomen. Es ist toll, dass wir unseren Mitgliedern einen solchen Anlass bieten können. Aber eigentlich freue ich mich auf jeden Anlass. Dort kann ich mich mit unseren Mitgliedern persönlich austauschen.

In 2021 stehen mit den World Skills und der Delegiertenversammlung zwei grosse Anlässe an. Wird das 2020 vergleichsweise langweilig werden? 
Definitiv nicht! Unser Fokus wird auf der Umsetzung unserer erarbeiteten Strategie und deren Massnahmenkatalog liegen. Dann fällt die Überprüfung der Regionen an – ein Auftrag, den der Zentralvorstand an der letzten Delegiertenversammlung so abgeholt hat. Und natürlich der Dauerbrenner: Was braucht es, damit Nichtmitglieder ihre Verantwortung wahrnehmen und sich für ihre Berufswelt mit einer Mitgliedschaft beim Berufsverband einsetzen.

Sie sind nun im fünften Jahr Ihrer Präsidentschaft. Wenn Sie zurückblicken, was hat sich in der Branche verändert?
Der Austausch zwischen Hotelleriesuisse und Gastrosuisse mit der Hotel & Gastro Union HGU hat sich positiv entwickelt. Meine Aufgaben sind gewachsen, und ich bin an den Aufgaben gewachsen (lacht). Und natürlich, was wir alle merken: Der digitale mediale Einfluss ist noch grösser und schneller geworden. Die zwischenmenschliche direkte Kommunikation bleibt da manchmal auf der Strecke. Nur mit Mail und Whatsapp löst man jedoch keine Konflikte. 

Was konnten Sie bewegen? 
Wer zurückblickt, verliert den Blick nach vorn. Unser Verein bewegt sich langsam, jedoch stetig voran. Wenn man mitten drin ist, merkt man das manchmal nicht und ist als aktives Vorstandsmitglied enttäuscht, dass es so langsam vorwärts geht. Wir sind ein Verein, der durch die Miliz vorangetrieben wird. Job und Freiwilligenarbeit in der heutigen Zeit in Einklang zu bringen, ist nicht immer einfach. Doch wir bleiben dran, setzen unsere gefasste Strategie konsequent um und haben den Mut, Altlasten abzuwerfen. 

Die Berufsverbände der HGU haben Mühe, die Mitglieder zu halten. Ist es klug, sich nicht im Berufsverband zu engagieren? 
Nein, das ist eine kurzsichtige Entscheidung. Wie immer, wenn sich Meinungen bilden, um etwas durchzusetzen, braucht es eine Mehrheit. Es geht nicht an, sich als Nichtmitglied darüber zu ärgern, dass sich die HGU oder der Berufsverband nicht mehr einsetzt. Sorry, Leute, wer die Mehrheit hat, hat das Sagen. Letztlich kann sich dies auch auf den eigenen Arbeitsplatz auswirken.

(Interview Ruth Marending)