Vom 5. bis 9. Februar wird in Warschau an der David Campbell Trophy «The Best Young Receptionist 2020» ermittelt. Für die Schweiz tritt Sarah Serisser, Gewinnerin der Bucherer Trophy, zum internationalen Wettkampf an.
Sarah Serisser, Sie sind durch Ihren Sieg an der Bucherer Trophy zur besten Nachwuchsréceptionistin der Schweiz geworden. Was hat Sie zur Teilnahme an diesem Berufswettbewerb inspiriert?
Sarah Serisser: Das Vertrauen, das meine Kollegen und Vorgesetzten in mich setzten, motivierte mich. Sie glaubten an meine Fähigkeiten und gaben mir dadurch das nötige Selbstvertrauen, um an diesem prestigeträchtigen Wettbewerb teilzunehmen. Ich selbst zweifelte lange, ob ich an der Bucherer Trophy teilnehmen sollte oder nicht.
Hat Ihr Arbeitgeber Sie bei den Vorbereitungen auf die Bucherer Trophy unterstützt?
Ja, sehr sogar. Frédéric Dubray, Duty Manager im Hotel President Wilson, Genf, hat mich gecoacht. Er wurde mein Mentor und ist auch jetzt eine grosse Unterstützung für mich. Da wir im Alltag zusammenarbeiten, kennt er mich sehr gut. Er hat einen guten, analytischen Blick und weiss genau, wie er mir helfen kann, laufend besser zu werden.
Was war für Sie bei diesem Wettbewerb die grösste Herausforderung?
Das Schwierigste war für mich, gut mit Stress und Nervosität umzugehen. Ich bin sehr ehrgeizig und setzte mich selbst unter Druck. Denn ich wollte zeigen, dass ich nicht nur die gestellten Aufgaben und damit die Wünsche des Gastes erfüllen, sondern seinen Aufenthalt zu einem einzigartigen Erlebnis machen kann. Ausserdem wollte ich die hochkarätige Jury nicht enttäuschen.
Mit dem Sieg an der Bucherer Trophy 2019 haben Sie sich automatisch für die Teilnahme an der David Campbell Trophy 2020 in Warschau qualifiziert.
Es ist eine grosse Ehre für mich, die Schweiz in Warschau vertreten zu dürfen. Deshalb bereite ich mich besonders konzentriert und intensiv auf diesen internationalen Berufswettbewerb vor.
Und wie sieht diese Vorbereitung konkret aus?
Ich habe viel recherchiert und mir theoretisches Wissen angeeignet. Und ich habe mit meinen Kollegen und Vorgesetzten praktisch geübt. Grosse Unterstützung habe ich von Monica Marieschi, Front of House Manager im «President Wilson», erfahren. Sie hat mir mehr Verantwortung bei der Arbeit übertragen und hilft mir mit ihren Tipps und Ratschlägen noch immer sehr. Zudem lud mich Jakob Köpernick, Front Office Manager des Hotels Intercontinental Davos, ein, im Januar mit ihm und seinen Mitarbeitenden zu trainieren. Die Hilfe und Unterstützung, die ich vom Team des «Intercontinental» bekam, war herausragend. (Anm. der Redaktion: Julian Ferrante, World-Skills-Teilnehmer und Mitglied des bvham, absolvierte einen Teil seines Wettkampftrainings ebenfalls dort.)
Wie fühlen Sie sich so kurz vor der Reise nach Warschau?
Ich bin allen sehr dankbar, die mich auf meinem Weg begleitet haben. Ich fühle mich bestens unterstützt und getragen.
Die David Campbell Trophy ist ein internationaler Wettbewerb, der in Englisch durchgeführt wird. Welche Sprachen sprechen Sie?
Englisch und meine Muttersprachen Französisch und Arabisch.
Welche Pläne oder Visionen haben Sie für Ihre weitere berufliche Zukunft?
Ich möchte definitiv mehr Verantwortung übernehmen und neue Herausforderungen meistern. Ich bin sehr leidenschaftlich was meinen Beruf betrifft und will mich weiterentwickeln. Deshalb strebe ich mittelfristig eine Weiterbildung im Bereich Business Management an.
(Riccarda Frei)
Sarah Serisser (29) startete ihre Laufbahn in der Spitzengastronomie. Sie arbeitete in verschiedenen Ländern in mit Michelin-Sternen ausgezeichneten Restaurants im Service. Vor etwas über einem Jahr wollte sie ihrer Laufbahn eine neue Richtung geben, ohne den direkten Gästekontakt aufzugeben. Im Hotel President Wilson in Genf bekam sie die Chance, an der Réception ein neues Kapitel in ihrer Biografie aufzuschlagen. Sarah Serisser beschreibt sich selbst als leidenschaftlich, stark, entschlossen und zielstrebig, In ihrer Freizeit fährt sie gerne Ski, liest und bildet sich beruflich weiter oder lässt sich mit einem feinen Essen verwöhnen.