Mediadaten Données Media Olympiade der Köche

Missionare des guten Geschmacks

Sie setzen sich für lokale, saisonale und fair produzierte Lebensmittel ein. Eine Gruppe junger Menschen, bei denen nicht alles auf den Teller kommt.

  • Beim monatlichen Stammtisch von Slow Food Youth wird zusammen gegessen, sich ausgetauscht und über neue Projekte gesprochen. (Mike Flam)
  • Laura Schälchli studierte «Gastronomische Wissenschaften» im Piemont und ist nun Präsidentin von Slow Food Youth Schweiz. (Max Seidel)

Doch wer sind diese Menschen, die das Bewusstsein für gute Produkte stärken wollen? Es sind Köche, Bauern, lokale Produzenten oder alle, denen es am Herzen liegt, was auf den Teller kommt. Sie sind Missionare des guten Geschmacks.

Ihre Präsidentin ist die 34-jährige Laura Schälchli. Wenn es um kulinarische Begegnungen geht, hat sie ihre Finger im Spiel. Sie organisiert Pop-up-Restaurants, Workshops, Fortbildungen. Sie ist die Bio-Fee, kulinarischer Apostel und Botschafterin der Natürlichkeit.

Die Jugend findet sich zusammen

Junge Leute sind offener für diese Entwicklung – deshalb fangen die Projekte bei den Kleinsten an. Slow Food Youth veranstaltet Kochaktionen an Kindergärten und Schulen. Sie gehen an Hotelfachschulen, Universitäten und an die Öffentlichkeit. «Schnippeldisko» oder «Foodsaver-Jam» heissen die Veranstaltungen, an denen öffentlich gekocht und ein Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung gesetzt wird.

Eine lockere Struktur, Freundschaft und gleiche Mentalität vereinen die Mitglieder von Slow Food Youth. «Wir versuchen auch, uns gegenseitig zu helfen. Ein Bauer aus dem Netzwerk pflanzt beispielsweise Edamame auf seinem Hof. Als junger Bauer ist es jedoch schwierig, mit dieser speziellen Bohne Kundschaft zu erreichen. Wir bündeln unsere Beziehungen und helfen den anderen», erzählt Laura Schälchli.

Auch Ausflüge zu Metzgereien und Winzereien oder Wildkräuter- wanderungen stehen auf dem Programm. Der Austausch zwischen Produzenten und Konsumenten ist ihnen wichtig – man sieht, woher die Produkte kommen.

Vielfalt in der Gastronomie

«Ich finde es toll, dass viele Gastronomen mit lokalen Produzenten arbeiten», bemerkt Laura Schälchli, «die höheren Kosten lohnen sich allemal. Einige Restaurants verarbeiten alte Tierrassen wie die Toggenburger Geiss oder das Evolèner Rind. Als Koch profitiert man sehr von der geschmacklichen Vielfalt.»

                                                                                                                          (Anna Shemyakova)


Über Slow Food

Slow Food ist eine weltweite Organisation mit über 100 000 Mitgliedern in 150 Ländern. 2011 entstand Slow Food Youth, die Tochter von Slow Food Schweiz, die 1986 als Gegenbewegung zur Industrialisierung geformt wurde. Die Jugendorganisation hat in der Schweiz rund 100 Mitglieder. 

Kommende Veranstaltungen

5. Juli Monatlicher Stammtisch mit Austausch während eines gemeinsamen Essens und Diskussion anstehender Projekte.

27. August «A Tavola!» Slow-Food- Symposium mit Diskussionen, Vorträgen, Workshops und Essen in der Markthalle Basel.

18. September «Eat In» Zürich: gemeinsames, öffentliches Essen mit Workshops zum Thema «Herbst isst bunt».