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Unabhängig, mutig und innovativ: Erfolgreiche Schweizer Brauereien feiern in Basel

Zum 30-jährigen Jubiläum der IG Unabhängiger Schweizer Brauereien treffen sie deren Mitglieder in Basel und begeben sich auf Pilgerfahrt durch die Kleinbasler Altstadt. Bei der Brauerei Fischerstube in der Rheingasse empfängt sie der Basler Gesundheitsdirektor, Regierungsrat Lukas Engelberger, mit einem frisch angestochenen Fass Jubiläumsbier.

  • Die Mitglieder des Vereins Unabhängiger Schweizer Brauereien bei ihrem Jubiläumsausflug in Basel. (ZVG)
  • Das dunkle Jubiläumsbier wird vom Basler Gesundheitsdirektor, Regierungsrat
    Lukas Engelberger, angestochen. (ZVG)

Nach Zahlen dominieren einige grosse Unternehmen den Schweizer Biermarkt, aber für Vielfalt und
Innovation sorgen viele kleine und mittlere Brauereien. Diese Brauereien wissen, dass sich das
Zusammenstehen lohnt: Sie haben vor 31 Jahren die IG Unabhängiger Schweizer Brauereien gegründet, die
sich seither für selbständige Brauereien und die regionale Biervielfalt einsetzt. Zu den Mitgliedern der IG
gehören Traditionsbetriebe wie die Brauerei Rosengarten aus Einsiedeln, die Appenzeller Brauerei Locher
oder die Brauerei Baar, aber auch jüngere Brauereien wie das Alte Tramdepot aus Bern oder die Davoser
Brauerei Biervision Monstein. Ein Jahr verspätet feiert die IG nun ihr 30-jähriges Bestehen mit einem
Jubiläumsanlass in Basel.

Erfolgreicher Einsatz für Bierkultur

Das Engagement der IG ist erfolgreich: 2020 zählte die Schweiz 1212 registrierte Bierbrauereien, das sind
fast vier Mal so viele wie noch vor zehn Jahren. Mit einem Marktanteil von 10 bis 12 Prozent des in der
Schweiz hergestellten Biers sind die 32 Mitglieder der IG ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor. Sie bieten rund
550 Arbeitsplätze mit einer Lohnsumme von 36 Millionen Franken. Jährlich investieren die unabhängigen
Brauereien 10 bis 15 Millionen Franken in Anlagen und Ausbildung. Martin Uster, der die Zuger Brauerei
Baar in fünfter Generation führt, blickt als IG-Präsident stolz auf die letzten 30 Jahre zurück: «Unsere
Mitglieder prägen die hiesige Bierkultur und garantieren die Schweizer Biervielfalt. Wir brauen mit Herz
und Seele frisches und hochwertiges Bier für die ganze Schweiz und geben unser Handwerk von Generation
zu Generation weiter.» Mehr und mehr Frauen begeistern sich für die Braukunst – was historisch einem
Revival entspricht: Seit den Anfängen der Bierbrauerei bis ins Mittelalter war sowohl das häusliche wie
auch das kommerzielle Bierbrauen vorwiegend in Frauenhand. Erst danach entwickelten vor allem Mönche
die Braukunst weiter – um dank dem «flüssigen Brot» die Fastenzeiten gut zu überstehen.

Feier in Basel – Regierungsrat sticht Jubiläumsbier an

Auch in der Basler Brauerei Fischerstube in der Rheingasse steht seit mehreren Jahren eine Brauerin an der
Sudpfanne. Kein Wunder, denn die Fischerstube ist bekannt dafür, immer wieder mal zur Avantgarde zu
gehören. Die IG feiert ihr Jubiläum in Basel, da die Kleinbasler Brauerei, mittlerweile auch schon über 40
Jahre alt, als Wegbereiterin der Kleinbrauereibewegung gilt. Die Geschäftsführerin Anita Treml freut sich:
«Wir sind geehrt, unsere Kolleginnen und Kollegen aus der IG bei uns willkommen zu heissen. Zur Feier
offerieren wir den Pilgerinnen und Pilgern sowie den Gästen ein nach einem alten Rezept gebrautes
obergäriges Jubiläumsbier —aus unserer Sudpfanne in der Rheingasse.»

Das Fass mit dem obergärigen, dunklen Jubiläumsbier wird vom Basler Gesundheitsdirektor, Regierungsrat
Lukas Engelberger, angestochen, der der IG zum Jubiläum gratuliert: «Ich wünsche den unabhängigen
Schweizer Brauereien, dass sie auch weiterhin viel zu einer lebendigen Bierkultur beitragen können. Wo
heute in der Rheingasse Bier gebraut wird, stand vor vielen Jahrhunderten ein Hospiz, in dem die Brüder
des Antoniter-Ordens kranke und schwache Pilger pflegten – vermutlich auch mit Bier.» Heute stehe Bier
mehr für Geselligkeit und Genuss, sagt Engelberger und fügt schmunzelnd an: «Im Gesundheitswesen
kommt Bier therapeutisch nicht mehr zum Einsatz.»

Pilgerfahrt durch die Basler Altstadt

Nicht nur schwache Pilgerinnen und Pilger haben sich auf ihren Reisen oft mit Bier gestärkt – als
Wegzehrung machte es manche Pilgerfahrt erträglicher. An diese Tradition und an die historische
Bedeutung des Biers erinnert die IG anlässlich ihres Jubiläums: Die Brauerinnen und Brauer der IG pilgern in
Mönchskutten gekleidet durch die Kleinbasler Altstadt zum Antoniterbrunnen und zur Brauerei
Fischerstube. Wie vor Jahrhunderten erhalten sie dort – mit musikalischer Begleitung der Männerstimmen Basel – zur Stärkung das von der Brauerei Fischerstube eigens gebraute Jubiläumsbier

Schweiz ist Europameisterin in Bier-Diversität!

Die Schweizer Bierszene zeichnet sich durch viele Kleinst- und Kleinbrauereien aus, die oft neue und
innovative Spezialbiere anbieten. Dadurch weist die Schweiz mit 131 Brauereien pro Million Einwohner die
höchste Brauereidichte Europas auf. Verglichen dazu haben traditionelle Biernationen wie Tschechien und
Luxemburg mit 58 und 53 Brauereien pro Million Einwohner deutlich weniger Brauereien.

(mm/dkl)