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«Die Coronakrise wird der Getränkebranche weiterhin Kraft abverlangen.»

Am 24. März 2021 fand die virtuelle Generalversammlung des Verbandes Schweizerischer Mineralquellen und Soft-Drink-Produzenten (SMS) statt. Matthias Buchenhorner, Geschäftsführer der Mineralquelle Eptingen, wurde einstimmig zum Präsidenten gewählt.

Natürliches Mineralwasser bleibt das beliebteste Kaltgetränk der Schweiz. (ZVG)

«Die Coronakrise wird der Getränkebranche weiterhin Kraft abverlangen.», hält Matthias Buchenhorner fest. Er ist jedoch zuversichtlich: «Wir bieten hervorragende Getränke mit einer starken Marktposition an, die auch in Zukunft gefragt sein werden. Natürliches Mineralwasser bleibt das beliebteste Kaltgetränk der Schweiz. Bei den Erfrischungsgetränken zeigt sich eine grosse Innovationskraft.»

Die Beschränkungen des gesellschaftlichen Lebens treffen die Getränkebranche hart. In einem wirtschaftlich und politisch anspruchsvollen Umfeld zehren sie zusätzlich an den Kräften. Als Zulieferer der Gastronomie sowie der Kultur- und Sportbranche sind die Getränkehersteller von den Schliessungen in diesen Bereichen direkt betroffen. In einer Umfrage der Arbeitsgemeinschaft der Schweizerischen Getränkebranche (ASG) im Dezember 2020 gaben 70 Prozent der Getränkehersteller an, dass ihre wirtschaftliche Situation prekär sei. Aufgrund der anhaltenden Beschränkungen zeichnet sich noch keine schnelle Erholung ab.

Qualität, Sicherheit, Vielfalt und Nachhaltigkeit stehen bei Konsumenten hoch im Kurs. Natürliches Mineralwasser verkörpert diese Werte wie kaum ein anderes Produkt. Nach wie vor ist es das beliebteste Kaltgetränk der Schweiz. In den letzten zehn Jahren bewegte sich der Pro-Kopf-Konsum mit 110 bis 115 Litern auf konstant hohem Niveau. 2020 lag er bei 109 Litern. Der Anteil von importiertem Mineralwasser auf dem Schweizer Markt nimmt zu. Machte es 1995 noch 17 Prozent aus, waren es 2020 gut 48 Prozent. Die Importe stammen zu 99 Prozent aus den Nachbarländern.

Die Coronakrise hat sich auf die Mineralwasser-Verkäufe spürbar ausgewirkt. Im März 2020 stiegen diese gegenüber dem Vorjahr massiv an. Plötzlich wurde der Notvorrat wieder aktuell. Natürliches Mineralwasser leistet einen wertvollen Beitrag für eine gesunde Ernährung und ist auch in schwierigen Zeiten ein verlässlicher Bestandteil der Lebensmittelversorgung. Das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung empfiehlt ein Sixpack à 9 Liter pro Person, um mögliche Versorgungsengpässe zu überbrücken. Eine Umfrage über das Ernährungsverhalten während des Lockdowns im Frühling 2020 hat ergeben, dass 44 Prozent der Bevölkerung diese Empfehlung nicht kennen und 45 Prozent nicht über die empfohlenen Reserven verfügen. Im Hinblick auf vermehrt festgestellte Fremdstoffe im Grundwasser gewinnt natürliches Mineralwasser zusätzlich an Bedeutung.

Im April und Mai nahmen die Mineralwasserverkäufe ab. Die Verluste sind auch auf das fehlende Gastro-nomiegeschäft zurückzuführen, das normalerweise rund ein Viertel ausmacht. SMS-Mitglieder, die primär auf das Gastronomiegeschäft ausgerichtet sind, haben besonders hohe Einbussen erlitten. Über das Ganze betrachtet, weichen die Verkaufszahlen 2020 aber nur geringfügig von jenen des Vorjahres ab.

Erfolgreiches Seminar Der Schweizer Wasser-Sommelier

Hochwertige alkoholfreie Getränke werden immer beliebter. Gastgeber punkten mit professioneller Beratung zu natürlichem Mineralwasser und anderen Essensbegleitern ohne Alkohol. Das Wissen dazu ver-mittelt das Seminar Der Schweizer Wasser-Sommelier, das Gastrosuisse zusammen mit dem SMS durchführt. Im Dezember 2020 wurden zwölf Schweizer Wasser-Sommeliers zertifiziert. Der nächste Kurs beginnt am 17. Mai 2021.

Immer mehr Erfrischungsgetränke mit reduziertem Zuckergehalt

Der jährliche Pro-Kopf-Konsum von Erfrischungsgetränken hat sich in den letzten Jahren knapp unterhalb von 70 Litern eingependelt. Seit 2012 ist der Pro-Kopf-Konsum von Erfrischungsgetränken über 10 Prozent gesunken. 2020 betrug er 68 Liter. Das sind weniger als 2 Deziliter pro Tag. Das Volumen der importierten Erfrischungsgetränke hat im Verlauf der letzten Jahre zugenommen. Der Anteil importierter Erfri-schungsgetränke betrug 2020 etwa 32 Prozent. Die Herkunftsländer sind hauptsächlich Deutschland, Italien und Frankreich.

Im März 2020 stiegen auch die Verkäufe von Erfrischungsgetränken gegenüber dem Vorjahr an. Danach machten sich ebenfalls die Einschränkungen der Gastronomie bemerkbar. In den folgenden Monaten nahmen sie zu, am stärksten im August. Im Zeitraum von Januar bis Dezember 2020 ist das gesamte Verkaufsvolumen leicht angestiegen.

Die Innovationskraft im Bereich der Erfrischungsgetränke ist ungebrochen gross. 40 Prozent der Erfrischungsgetränke sind mittlerweile zuckerfrei oder haben einen reduzierten Zuckergehalt. Die Hersteller bieten zudem auch kleinere Portionengrössen an. Sie fördern die bewusste Auswahl aktiv und tragen dem Bedürfnis nach leichter Ernährung Rechnung. Erfrischungsgetränke machen in der Schweiz nur etwa 10 Prozent des täglichen Zuckerkonsums und weniger als 3 Prozent der gesamten Kalorienzufuhr aus.

Eine Zuckersteuer ist fehl am Platz

Vor diesem Hintergrund erstaunen Forderungen nach einer Besteuerung zuckerhaltiger Erfrischungsge-tränke. Die Hersteller nehmen ihre Verantwortung wahr und arbeiten laufend an zuckerreduzierten Rezep-turen. Dieser Weg beruht auf Freiwilligkeit und erweist sich als zielführend. Die Schweizer Bevölkerung ist abgeneigt gegen staatliche Massnahmen in Form einer Zuckersteuer. Gemäss dem repräsentativen Mo-nitor Ernährung und Bewegung 2020 von gfs.bern lehnen 70 Prozent eine Zuckersteuer ab. Nur 23 Prozent gehen davon aus, dass eine solche überhaupt einen Einfluss auf den Konsum hätte.

Nutri-Score ist für Getränke noch nicht ausgereift.

80 Prozent der Schweizer Stimmberechtigten sind laut dem erwähnten Monitor der Ansicht, dass eine Farbkennzeichnung von Lebensmitteln zum gesetzlichen Standard werden sollte. Von den zahlreichen Farbkennzeichnungen, die im Umlauf sind, ist Nutri-Score am weitesten verbreitet. Nutri-Score will mit einer farblich unterlegten Skala von A bis E anzeigen, wie ausgewogen Lebensmittel zusammengesetzt sind.

Die Getränkebranche unterstützt eine einheitliche und auf Freiwilligkeit basierende Farbkennzeichnung, sofern sie sachgerecht ist. Für die Kennzeichnung von Getränken ist Nutri-Score aber noch nicht ausgereift. Nutri-Score weist systematische Verzerrungen auf und behindert Innovationen in bestimmten Bereichen. Um Nutri-Score für eine sinnvolle Anwendung auf Getränke weiterzuentwickeln, ist die Getränke-branche mit den zuständigen Behörden in Kontakt.

Matthias Buchenhorner zum Präsidenten gewählt, Vincent Rameau neu im Vorstand

Flavio Calligaris, der den SMS seit dem 19. September 2018 präsidierte, trat am 7. Oktober 2020 von dieser Funktion zurück. Matthias Buchenhorner, Geschäftsführer der Mineralquelle Eptingen AG und bisheriger Vizepräsident des SMS, wurde einstimmig zum neuen Präsidenten gewählt. Für das wertvolle Engagement für den Verband sprach Matthias Buchenhorner seinem Vorgänger grossen Dank aus. Neu wurde Vincent Rameau in den Vorstand des SMS gewählt. Vincent Rameau ist seit Februar 2020 als Country General Manager von Coca-Cola Schweiz tätig. Weiterhin im Vorstand sind Erland Brügger, Ge-schäftsleiter der Rivella AG, und Alessandro Rigoni, Generaldirektor von Nestlé Waters (Suisse) SA. Alessandro Rigoni übernimmt das Amt des Vizepräsidenten.

(mm/ade)