Viele Posts sind für den A …!

Wie bekommt mein Post Aufmerksamkeit? Diese Frage wurde am ersten Workshop der neuen Fachgruppe Kader geklärt.

Algorithmen sind wie Hunde: Man muss sie regelmässig füttern. (Unsplash)

Viel Zeit blieb Roger Basler de Roca nicht. Der Social-Media-Spezialist hatte nur einen Vormittag, um den Teilnehmenden des «LinkedIn»-Workshops zu erklären, wie sie diese Social-Media-Plattform optimal zur Kontaktpflege, für die Mitarbeitersuche, zur Gästebindung und zu Analysezwecken nutzen können. Doch bevor er seine Tipps verriet, weckte Blaser de Roca das digitale Verständnis der Teilnehmenden. «Wer weiss, wie Algorithmen ticken, weiss, wie Posts sein müssen, um die grösstmögliche Aufmerksamkeit zu erzielen», sagte der Kursleiter. Gleichzeitig zerstörte er einige Illusionen: «Die meisten Posts sind für den A..., weil Aufwand und Ertrag in keinem Verhältnis stehen.» Deswegen nicht zu posten, sei jedoch keine Option. Es brauche ein digitales Grundrauschen, damit vielleicht einer von zehn Beiträgen beachtet werde. Welcher das sei, hänge unter anderem vom Algorithmus der jeweiligen Online-Plattform ab.

Algorithmen lieben Evergreens 

«Mit dem Posten einer interessanten News wie beispielsweise der Resultate der World Skills können Sie rasch viel Aufmerksamkeit generieren. Aber das ist nicht nachhaltig. Sobald die News verbreitet ist, verpufft das Interesse», erklärte Roger Blaser de Roca. 

Besser sei es, so genannte Evergreens aufzuschalten. Informationen also, die möglichst kein Verfallsdatum haben und auch nach mehrmaligem Teilen aktuell und interessant sind. Denn je mehr ein Post geteilt, geliked und kommentiert wird, desto höher wird er vom jeweiligen Algorithmus einer Online-Plattform als relevante Info eingestuft und weiterverbreitet. «Algorithmen sind wie Hunde. Nur wenn man sie regelmässig füttert, arbeiten sie gut.» Und wie beim Hund sollte man auch beim Algorithmus auf die Qualität des Futters achten. Roger Blaser de Roca empfiehlt, unbedingt eine Strategie und ein Konzept für die Social-Media-Auftritte zu erarbeiten. «So können Sie aktuelle Themen besetzen und Evergreens lancieren, die über längere Zeit immer weiter geteilt werden.»

Gut geplant ist halb gepostet

Damit ein Post eine Chance hat, angeschaut zu werden, muss er einige Kriterien erfüllen:

  • Er muss unterhalten oder Wissen vermitteln. Am besten beides gleichzeitig.
  • Die Botschaft des Posts muss innert zwei Sekunden klar sein. 
  • Der Post sollte Bilder oder einen Film enthalten. Das erhöht den Beachtungsgrad sowie die Chance, dass der Post geteilt, geliked oder kommentiert wird.
  • Fragen, die beantwortet werden, Problemlösungen und alles, bei dem es um Personen geht, wird gerne angeschaut und geteilt. Statt nur das Bild des Menüs zu posten, lieber die Person, die es gekocht hat, die Zubereitung oder das Rezept zeigen.
  • Einen Inhalt nicht auf allen Plattformen gleichzeitig, sondern zeitlich verschoben und dem Nutzungsverhalten der jeweiligen Zielgruppe entsprechend posten. 
  • Und das Wichtigste: Geduld, Disziplin und Ausdauer beweisen. Der Aufbau einer starken Community braucht einen langen Atem.

(Riccarda Frei)

 

Mehr Informationen unter:
www.hotelgastrounion.ch /bvham


Dominique Schürmann: «Wir sind für alle Kader da»

Dominique Schürmann, die erste Veranstaltung der Fachgruppe Kader ist vorbei. Wie lautet Ihr Fazit?
Dominique
Schürmann: Es war ein cooler, interessanter Workshop, an dem jeder Teilnehmende, unabhängig vom vorgängigen Wissensstand, profitiert hat. Besonders schön fand ich, dass wir eine Kaderperson aus der Hauswirtschaft begrüssen durften.

Warum freut Sie das?
Unser Ziel ist es, ein interdisziplinäres Netzwerk für Kader aufzubauen. Ob Küche, Service, Hauswirtschaft oder Administration – gewisse Führungsthemen sind gleich. Da können wir Synergien nutzen. Die berufsspezifischen  Themen werden weiterhin von den Berufsverbänden abgedeckt.

Wann findet der nächste Kader-Event statt?
Das ist noch offen. Wir werden aber rechtzeitig informieren.