Mit Passion und einem klaren Fokus schreibt er Lehrbücher «von der Praxis für die Praxis». Unter anderem.
Daniel Thomet, der Geschäftsführer von Renovium, wird in seinem Leben von zwei Dingen angetrieben: dem Herzblut für die Berufsbildung und dem Wunsch, Jugendlichen die Ausbildung und Unterstützung zu bieten, die sie sich wirklich wünschen. «Das, was sich die Jugendlichen wünschen, deckt sich leider selten mit der Realität in den Berufsbildern», sagt Daniel Thomet.
Ein gutes Beispiel dafür sei die neu geschaffene Berufslehre zum Systemgastronomen. Klar, sei der fehlende Nachwuchs auch hier ein Problem. Dieses Problem bedürfe entsprechender Massnahmen. «Es ist jedoch darauf zu achten, dass das Berufsbild der Lehre nicht nur für die Betriebe, sondern auch für die künftigen Lernenden attraktiv ist.» Dies, so Thomet weiter, sei schliesslich die Zielgruppe. Paradoxerweise gerieten gerade deren Bedürfnisse häufig in den Hintergrund.
Das sei ihm auch bei der Schaffung des neuen Berufsbildes der Hotel-Kommunikationsfachfrau beziehungsweise des Hotel-Kommunikationsfachmanns aufgefallen. «Als verantwortlicher Projektleiter war es nicht leicht sicherzustellen, dass das neue Berufsbild nicht verwässerte – trotz unterschiedlicher Interessen von Bund, Kanton und der Branche.»
Die Frage, die man sich stellen müsste sei, was man den Jugendlichen bieten sollte, damit sie den Beruf ergriffen und der Branche auch später als Fachperson erhalten blieben. Die Idee mit den Ergänzungskompetenzen bei den Restaurantfachfrauen und -männern beispielsweise ginge in diese Richtung. «Damit die Themen der jeweiligen Kompetenzen abgebildet werden konnten, beschlossen wir, eine Lehrbuch-Reihe herauszubringen, die Tiefe bietet.»
Diese umfasst sechs Bände, die nach Themenschwerpunkt gegliedert sind:
Die Bände kosten zwischen 68 und 86 Franken und sind sowohl digital als auch im Print erhältlich und kommen mit einem digitalen Zusatzpaket (Digibox). Die Digibox ist für jene gedacht, die noch tiefer in ein Thema eintauchen möchten, wie Daniel Thomet sagt.
Er und Mitautor Martin Erlacher konnten bei der Produktion der Bücher auf 20 Experten zählen. Darunter Arthur Nägele von der Spirituosenakademie, Tina Wagner-Lange, Gründerin der ersten Teeschule der Schweiz, sowie Helma Jouck, langjährige Barkeeperin der Oak Bar in Zürich. Thomet ist dieser Praxisbezug wichtig. «Was bringt es, wenn mir jemand etwas von Gästetrends erzählt, der das letzte Mal vor 20 Jahren einen Gast betreut hat? Eben.»
(Désirée Klarer)