Die Sélection des Vins de Genève zeigte: Genfer Winzer produzieren tierisch gute Weine.
Es war heiss in Genf. Die Sonne brannte vom Himmel und die feuchte Luft hätte man in Schachteln packen können. Nicht optimal, um Wein zu verkosten. Doch es ging nicht um eine strenge Bewertung mit Noten, sondern um die «Coups de Cœur». An einem Tisch verkostete eine Gruppe Gastronomen Rotweine. Am Tisch neben-an diskutierte ein halbes Dutzend Journalistinnen und Journalisten über Chasselas-Weine. Allesamt Gewinner einer Goldmedaille der 24. kantonalen Selektion.
Zügig ging die Preisverleihung am 20. Juni über die Bühne des Theaters Alhambra in der Genfer Altstadt. Im ersten Teil wurden die Winzerinnen und Winzer auf die Bühne gebeten, die mit ihren Weinen eine, zwei oder noch mehr Goldmedaillen erzielt hatten. Je sieben Medaillen holten sich Sarah Meylan von der Domaine de la Vigne Blanche in Cologny sowie Julien Ramu von der Domaine du Centaure in Dardagny.
Tierisch ging es bei der Verleihung der Spezialpreise zu: So ging die Trophée Tradition, ein Adlernest darstellend, an Emilienne und Guillaume Hutin Zumbach von der Domaine Les Hutins in Dardagny für ihren Chasselas und ihren Gamay. Nathalie Baumann und Fabien Tonetto von der Domaine de Champvigny in Satigny wurden für ihren Champvigny Brut mit der Milan-Skulptur geehrt. Diese zeichnet den besten Schaumwein aus. Die Schmetterlingsgravur, die Auszeichnung für den Lieblings-Rosé der Önologie-Studierenden der Fachhochschule Changins, ging zum zweiten Mal in Folge an Bernard Bosseau von der Cave de Sézenove für seinen Rosé de Pinot Noir 2022.
Der Sauvignon Blanc 2022 der Domaine Les Perrières in Peissy wurde mit dem bronzenen Frischling, dem Jugendpreis der Ecole Hôtelière de Genève, ausgezeichnet. Catherine Casanova vom «Café d’Avusy» sowie der junge Spitzenkoch und Musiker Danny Khezzar überreichten den Bronze-fuchs, den Preis der Genfer Cafetiers und Restaurateure, an Julien Ramu von der Domaine du Centaure für seine Merlot-Syrah-Assemblage 2021. Der Lieblingswein der Presse war der Chasselas Belles Filles 2022 von der Cave de Genève in Satigny. Dafür durfte der Önologe Florian Barthassat das Bild eines Marders entgegennehmen. Zum dritten Mal auf dem Podest holte sich Julien Ramu das Wildschwein in Bronze. Sein Kerner 2022 erreichte die höchste Note aller Weine.
Von den insgesamt 592 eingereichten Weinen erhielten 61 eine Goldmedaille. Alle standen im Anschluss an die Zeremonie zur Verkostung bereit.
(Gabriel Tinguely)