Das 21. Symposium des bvham war gemäss dem Jahresthema des Verbands ein Tatort. Die Teilnehmenden durften spionieren, sich anschreien und angreifen.
Tian Wanner, Kommunikations- und Selbstverteidigungstrainer, beruhigt: «Schreit ruhig so laut wie Ihr könnt. Die Réception ist informiert.» Das ist durchaus sinnvoll, um einen unnötigen Polizeieinsatz zu vermeiden. Schliesslich dürfte es in den Seminarräumen des Hotels Continental Park in Luzern unüblich sein, dass sich Symposiumsteilnehmende anbrüllen.
Während sie «Stopp! Bleiben Sie stehen! Keinen Schritt weiter!» schreien, reissen die Teilnehmenden ihre Hände schützend vor Brust und Gesicht hoch, um dann einen Angreifer mit einem gezielten Stoss in die Augen abzuwehren und davonzurennen.
Anfangs mit etwas Überwindung und später mit viel Spass lassen sie sich auf das Selbstverteidigungstraining ein. Es soll ihnen im Notfall helfen, nicht in eine Schockstarre zu fallen und sich stattdessen eine Chance zur Flucht zu ermöglichen. Denn so Tian Wanner: «Die intelligenteste Selbstverteidigung ist der Rückzug.» Um eine Gefahr frühzeitig zu erkennen, müsse man aufmerksam sein.
Aufmerksamkeit ist auch für Fred Maro das A und O. Der international tätige Spezialist für Prävention und Abwehr von Wirtschaftsspionage erklärte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Symposiums: «Hotels werden von Spionen einfach benützt und wissen es nicht mal.»
Durch geschickte Manipulationen erschleichen sich Wirtschaftsspione beim Hotelpersonal eigentlich unverfängliche Informationen und Handlungen. Diese setzen die Spione wie Puzzleteile zusammen, um ihr Endziel zu erreichen. Zum Beispiel Zugang ins Zimmer eines bestimmten Hotelgastes. «Überlegen Sie beim Weitergeben von vertraulichen Informationen immer genau, ob sie die Person wirklich kennen, mit der sie sprechen. – Vertraulich ist übrigens alles, was nicht offiziell im Internet zu finden ist.» Maro fordert auf, weniger gutgläubig und vertrauensvoll zu sein.
Wie man sich und seine Daten gegen Hackerangriffe schützt und sich gegen allfällige Schäden durch solche Angriffe versichert, erklärten Stephan Siegrist von der United Security Providers AG und Raphael Schmid von Aon Schweiz.
Und wenn ein Hotel selber Opfer eines Hackerangriffs oder eines anderen negativen Vorfalls wird? Die Sache unter den Teppich kehren oder offen darüber kommunizieren? Simon Kopp, Spezialist für Krisenkommunikation, gab Tipps, wie man durch gezielte Medien-
arbeit und offene, vertrauensbildende Kommunikation seinen guten Ruf retten kann.
(Riccarda Frei)
Am 28. November findet von 18.00 bis 20.30 Uhr im Schloss Schadau in Thun ein Get-together statt. Auskünfte und Anmeldung: Tel. 041 418 22 22 und E-Mail: bildung(at)hotelgastrounion.ch
Mehr Informationen unter:
www.hotelgastrounion.ch/bvr