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Bundesrat erklärt den L-GAV für allgemeinverbindlich

Der Landes-Gesamtarbeitsvertrag (L-GAV) hat 73 Vorteile gegenüber dem Einzelarbeits–vertrag. Jetzt gilt er für weitere zwei Jahre.

Alle, die im Gastgewerbe arbeiten, sind dem Landes-Gesamtarbeitsvertrag L-GAV unterstellt. (Keystone-SDA)

Fünf Wochen Ferien statt nur vier. Ein 13. Monatslohn und fast kostenlose Weiterbildungen. Das sind nur drei der Vorteile des L-GAV. Nun sind der L-GAV und die Allgemeinverbindlicherklärung (AVE) bis Ende 2022 gesichert. Stefan Unternährer, stellvertretender Geschäftsleiter der Hotel & Gastro Union und Verhandlungsleiter der Arbeitnehmer bei den L-GAV-Verhandlungen, freut sich: «Die Mitglieder unserer Berufsverbände feiern einen gossen Erfolg. Denn bei den Verlängerungen des L-GAV und der AVE haben sie die zentrale Rolle gespielt. Dank der Mitglieder und ihres politischen Einsatzes ist nun garantiert, dass der L-GAV die schwierige Zeit der Pandemie überleben wird und dass die rund 200 000 Nichtmitglieder in der Branche dank der Verlängerung der AVE weitere zwei Jahre von den 73 Vorteilen des L-GAV profitieren.»

Stockende Verhandlungen

Die Verlängerung des bisherigen L-GAV war notwendig, weil die Verhandlungen über einen neuen Vertrag von Gastrosuisse ausgesetzt wurden. Hintergrund ist die Forderung von Gastrosuisse an Unia und Syna, auf kantonale Mindestlöhne zu verzichten. Darauf wollen die Gewerkschaften aber nicht eingehen. Wann die Verhandlungen fortgesetzt werden, weiss Unternährer nicht. Das Problem ist auch die mangelnde Legitimation: «Von über 220 000 Mitarbeitenden im Gastgewerbe sind nur rund 22 000 bei uns organisiert – also nur rund jeder Zehnte. Hätten wir 100 000 Mitglieder, wäre die Verhandlungsmacht eine andere», bilanziert Unternährer. Einigen konnten sich die Sozialpartner hingegen bei der Finanzierung von Weiterbildungen. Als Reaktion auf die Corona-Pandemie wurden die Weiterbildungsgänge, die aktuell mit Geldern aus dem L-GAV unterstützt werden, noch weiter vergünstigt, oft sind sie jetzt kostenlos.»,

(Mario Gsell)