Findige Gastgeber in der Bündner Surselva

Diese Hoteliers tun was: Sie schützen ihre Gäste mit Luftreinigungsgeräten vor Viren, laden Einheimische ein und richten ihr Haus neu aus.

  • Die Hochleistungsluftreiniger wurden von der deutschen Firma Trotec mit Forschern der Universität der Bundeswehr München produziert. (ZVG)
  • Im längsten Flimser Hallenbad hat der Gast auch bei schlechtem Wetter Aussicht.

Just am nächsten Tag nach Bekanntgabe des verlängerten Lockdowns Mitte Januar ging das Angebot für Homeoffice im Flimser Hotel Adula raus. «Bei uns hat es viel Platz sowie Fitness und Spa im Haus. Die 54 Lodgezimmer und Suiten sind für Dauergäste eingerichtet. Auf Wunsch werden Frühstück und Abendessen aufs Zimmer gebracht», erläutert Hoteldirektor Paul Urchs. Bereits ab zwei Nächten gelten im Vier-Sterne-Superior-Hotel Vorteilspreise – Wäsche-Service inklusive. Ab vier Nächten haben Gäste eine Kaffeemaschine im Zimmer zur freien Verfügung. «Erstmals haben wir Anfragen für ganze Monate», freut sich Paul Urchs.

Auch die «Local Weeks», während derer Einheimische ihr Zuhause als Feriendestination kennenlernen durften, waren ein Erfolg. Für 119 Franken pro Person durften diese die Wellnessanlage sowie ein Dreigangmenü geniessen. Das Angebot kam so gut an, dass es von zwei auf vier Wochen verlängert wurde. «Man muss sich etwas einfallen lassen. Die aktuelle Situation ist wie ein Schubser zum Hinhören, was die Gäste wollen», so Urchs.

Im «Adula» investiert man weiterhin in Infrastruktur und neue Ideen. So wurden auf diese Wintersaison zwei neue Restaurants lanciert. Während das «La Clav» erfolgreich zur ersten veganen und vegetarischen Bündnerstube wurde, werden im «Barga» vor allem Fisch- und Fleischgerichte serviert. Grosse Stücke werden am Tisch tranchiert, Crêpes Suzette flambiert. Mittels eines Taxi-Unternehmens werden die Gerichte nach Hause geliefert.

Neue Partnerschaft und Kunst

Das Hotel Adula hat nicht nur den längsten Pool von Flims, sondern nun auch den spektakulärsten. Der Churer Künstler Bane schuf in der Poolhalle auf einer überdimensionalen Leinwand die Flimser Tschingelhörner.

Neue Kunst kann auch im Park des Flimser Waldhauses bestaunt werden. Dort stehen sechs Skulpturen des Churer Künstlers Claudio Caprez. Mit Tristan Brandts Gourmetrestaurant Epoca und dem libanesischen «Fairöuz» eröffneten im Fünfsternehaus ebenfalls zwei neue Lokale. Neu ist die Partnerschaft mit dem US-Hotelkonzern Marriott International, der das Grand Hotel und die Villa Silvana in das Portfolio der «Autograph Collection» aufnimmt. «Somit haben wir eine grössere Reichweite als mit der Gruppe Leading Hotels of the World, welcher wir vorher angehörten», so Hoteldirektor Burkhard Wolter.

Keine Chance für Viren

Um seine Reichweite zu vergrössern, hat das La Val Hotel und Spa in Brigels mit niemand Geringerem als James Bond auf Youtube und Bildschirmen in Hauptbahnhöfen geworben. Ein Double des Schauspielers flüchtet vor dem Coronavirus in das abgelegene Bergdorf in der Surselva. Das Vier-Sterne-Superior-Haus hat besondere Zusatzmassnahmen für seine Gäste ergriffen, um für deren sicheren Aufenthalt zu sorgen. Als schweizweit erstes und einziges Hotel investierte es in 14 Hightech-Luftreiniger im Wert von je 5000 Franken. Diese sorgen laut neuester Forschung für über 99 Prozent virenfreie Luft. Um den Gästen im Ruheraum des Spas genügend Abstand zu garantieren, wurde letztes Jahr ein Pavillon erstellt. Zusätzlich werden die Zimmer und Suiten nach jedem Gast vernebelt und somit keimfrei gehalten. Bei Ankunft wird Fieber gemessen. «Diese Massnahmen werden besonders von älteren Gästen honoriert», so Gastgeber Chris Wieghardt.

(Sarah Sidler)


Informationen

www.adula.ch
www.waldhaus-flims.ch
www.laval.ch