1’800 Mitglieder der Hotel & Gastro Union haben an einer Corona-Umfrage teilgenommen. Es zeigt sich, dass es in der klassischen Gastronomie nur wenige Ansteckungen gibt. Viele sorgen sich, dass sie ihre Stelle verlieren und die Rechnungen nicht bezahlen können. Sie fordern bessere Bedingungen bei der Kurzarbeit. Der Verband fordert Unterstützung für die Betriebe.
Zwischen dem 7. und 11. Januar führte die Berufsorganisation Hotel & Gastro Union bei ihren Mitgliedern eine Online-Umfrage durch. Die Rücklaufquote der Köche, Hotelangestellten, Bäcker-, Restaurations- und Hauswirtschafts-Fachpersonen war mit 16 Prozent hoch.
Die Gastrobranche ist eine Tieflohnbranche. Für viele Mitarbeitende ist es unter normalen Umständen schon herausfordernd, über die Runden zu kommen. Nun erhalten die meisten von ihnen von diesem tiefen Lohn nur 80 Prozent Kurzarbeitsentschädigung. Gemäss Umfrage hat zudem jedes fünfte Mitglied Bedenken, wie es künftig die Rechnungen bezahlen soll. Aus diesem Grund fordert die Hotel & Gastro Union, dass die Limite für die Kurzarbeitsentschädigung angehoben wird. Der Geschäftsleiter der Hotel & Gastro Union, Urs Masshardt, dazu: «Eine Limite von 5’000 Franken ist angemessen.» Die Hotel & Gastro Union wird die Forderung der Mitglieder auf verschiedenen politischen Wegen weiterverfolgen.
40 Prozent der Mitarbeitenden der klassischen Gastronomie und der Systemgastronomie haben Bedenken, dass sie wegen der Pandemie ihre Stelle verlieren. Hier fordert der Geschäftsleiter der Hotel & Gastro Union, dass der Staat bei den Betrieben auf die Lohnnebenkosten (Arbeitgeberbeiträge) verzichtet, die gemäss Gesetz auch bei Kurzarbeit bezahlt werden müssen. Masshardt dazu: «Damit können weitere Entlassungen vermieden werden. Gemäss Bundesamt für Statistik hat sich die Arbeitslosigkeit im Gastgewerbe in diesem Jahr verdoppelt.»
Weitere Umfrageergebnisse (Auszug):
Die gesamte Umfrage ist auf www.hotelgastrounion.ch abrufbar und darf mit Quellenverweis verwendet werden.
(mm/ade)