Das Restaurant Schützenmatt in Altdorf/UR ist nicht nur Integrationsprojekt, sondern auch Geheimtipp für Gourmets.
Ursprünglich hat Thevarajah Sajeeban aus Sri Lanka Schreiner gelernt. Heute arbeitet er als Koch im Restaurant Schützenmatt in Altdorf/UR. Ein Job, der ihm sichtlich Spass macht: «Ich lerne immer wieder etwas Neues, weil wir hier alles selbst herstellen. Aktuell haben wir zum Beispiel hausgemachte Ravioli mit Brunnenkresse-Ricotta-Füllung auf der Speisekarte.» Sajeeban kam 2010 als Flüchtling in die Schweiz. Hier hat er dank Integrationsprogramm des Schweizerischen Roten Kreuzes in Uri eine Chance auf dem Schweizer Arbeitsmarkt erhalten. Im Mai 2017 wurde die «Schüt- zenmatt» unter der Leitung des Schweizerischen Roten Kreuzes wiedereröffnet. Seither arbeitet Sajeeban dort. Die handwerkliche Arbeit gefällt ihm und er geniesst den Kontakt mit den Gästen. Dank des sympathischen Konzepts und der hochstehenden Küche hat sich die «Schützenmatt» in der Region zum Geheimtipp gemausert.
Thevarajah Sajeeban ist einer von fünf Mitarbeitenden in der «Schützenmatt». Ausser dem Küchenchef und dem Restaurantleiter arbeiten hier jeweils zwei bis drei anerkannte Flüchtlinge, hinzu kommen drei Lernende. Die Flüchtlinge haben bereits ein Qualifizierungsprogramm für den ersten Arbeitsmarkt absolviert. Die meisten kommen vom Restaurant Fomaz, das vom Schweizerischen Roten Kreuz in Uri zu Ausbildungszwecken betrieben wird. Während 12 Monaten erhalten sie dort einen ersten Einblick in Service, Küche, Buffet und Office. Die «Schützenmatt» bietet den erfolgreichen Absolventen eine Anschlusslösung.
Für Betriebsleiter und Küchenchef Sören Wirth ist die «Schützenmatt» ein Herzensprojekt: «Ich wollte schon länger Gastronomie und Sozialarbeit verknüpfen. Die Schützenmatt ist perfekt dafür.» Das Restaurant ist aber nicht nur im Bereich Integration erfolgreich. Auch kulinarisch hat es einiges
zu bieten. Das beweisen 12 Gault-Millau-Punkte, mit denen das Restaurant als erstes Integrationsprojekt ausgezeichnet wurde. Damit hat sich für den 27-Jährigen ein Traum erfüllt: «Das ist eine grosse Ehre und gibt dem Projekt mehr Aufmerksamkeit und Gewicht.»
Sowohl für den Küchenchef wie auch für Thevarajah Sajeeban ist klar: Da geht noch mehr. So sagt Sajeeban zu seinen Wünschen für die Zukunft: «Ich möchte weiter hier arbeiten und gemeinsam mit dem Team noch mehr Punkte erkochen.»
(Angela Hüppi)
Fläche
80 Quadratmeter
Sitzplätze
58 innen, 80 draussen
Mitarbeitende
430 Stellenprozent verteilt auf fünf Mitarbeitende
Umsatz pro Bon
Am Abend rund 50 Franken
Kassenschlager
Schnitzel, Knöpfli mit Bergkäse, Kaninchengeschnetzeltes