Die dunklen Corona-Wolken lichten sich. Denn laut Daniel Koch vom Bundesamt für Gesundheit verlangsamt sich das Wachstum der Neuansteckungen.
Gemäss «Sonntagsblick» rechnet die Stadt Zürich in einem vertraulichen Lagebericht mit einem «Lockdown bis Ende Sommer». Laut «Sonntagszeitung» will die SVP «Mitte April die Läden wieder öffnen». Beides kommt Kaffeesatzlesen gleich. Realistischer scheinen Einschätzungen von Wissenschaftlern. Didier Pillet, Epidemiologe und WTO-Berater, sagt, dass wir uns in der zweiten von insgesamt acht Wochen der Pandemie-Welle befinden. «Ende April werden wir den Höhepunkt hinter uns haben», sagte der Medizinprofessor in einem Interview mit der «Luzerner Zeitung». «Dann folgt die Phase, in der wir die Einschränkungen langsam rückgängig machen, was alles andere als einfach sein wird.» Der Bundesrat arbeitet an entsprechenden Plänen.
Bis es so weit ist und die gesamte Wirtschaft wieder läuft, hat der Bundesrat ein Rettungspaket für die Wirtschaft geschnürt. Bis Redaktionsschluss waren 13 Prozent der Berufstätigen in der Schweiz zu Kurzarbeit angemeldet. Für deren Löhne und zur Sicherung der Existenz vieler kleiner Betriebe stehen 20 Milliarden Franken bereit. Gemäss Bundesrat Ueli Maurer kann nachgelegt werden. Doch der Finanzminister gibt auch zu bedenken, dass hohe zusätzliche Schulden während einer Generation abbezahlt werden müssen.
Diese Aussicht, die Bundeshilfe, die Gewinne aus dem guten Geschäftsjahr 2019 sowie die bis Mitte März rekordverdächtige Wintersaison bilden einen Silberstreifen am Horizont. Viele Restaurants und Hotels planen vorsichtig die Sommersaison. Ein Erfahrungsaustausch ist jetzt gefragt. Unter dem Motto «Jetzt erst recht» stellt die HGZ Hotellerie Gastronomie Zeitung innovative Konzepte vor, fragt nach Erfahrungen mit dem Ernstfall und zeigt, was Arbeitnehmer und Arbeitgeber voneinander erwarten.
(Gabriel Tinguely)