Mediadaten Données Media Olympiade der Köche

So nicht!

TV-Köchin Meta Hiltebrand wird auf Facebook angefeindet. Das lässt sie nicht auf sich sitzen. Ein Kommentar.

Meta Hiltebrand ist keck und laut, polarisiert und eckt an. (Tobias Stahel)

Der Blick am Abend titelt am Dienstag: «Meta Hiltebrand auf Facebook übel angefeindet». Was ist geschehen? Die Zürcher TV-Köchin veröffentlichte auf Facebook den Post eines Herrn, der ihr die Meinung zu forsch geigte: Hiltebrands Auftritte, die Kommentare und ihr Outfit im deutschen Fernsehen seien unterirdisch. Sie solle in der Schweiz bleiben. «Wenn selbst die Kochkollegen deine ekelhafte Art immer wieder kritisieren, würde ich mir mal Gedanken machen!»

Das lässt die Köchin des Restaurants «Le Chef» nicht auf sich sitzen. «Niemand muss sein wie ich, aber Respekt hat jeder verdient, auch ich!», schiesst sie zurück. «Und wenn mich jemand wirklich so fest hasst wie dieser hier, dann steh gerade vor mich hin und sag es mir ins Gesicht!» Mit den beleidigenden Worten sei der Mann aber kein Einzelfall. Er sei «einer von vielen». Auch für ihre vielen Schreibfehler auf ihrer Facebook-Seite wurde sie schon angefeindet.

Wie der Blick am Abend weiter schreibt, sei die Köchin mit dem roten Haar auch per handgeschriebenem Brief schon kritisiert worden. Ihr «Küchenschlach»-Auftritt im ZDF sei «schrecklich, furchtbar, ohne Niveau» gewesen. Auch fürs Kaufen einer Fertig-Rüeblitorte wurde sie an der Supermarktkasse getadelt.

Jetzt, nach den zahlreichen Anfeindungen, machte Hiltebrand ihrem Ärger Luft. Ist diese Reaktion angebracht?

Nun, gewiss ist dies nicht die feine Art, die man von einer bekannten Köchin erwarten könnte. Zudem eckt Meta Hiltebrand mit ihrer lauten, kecken Art an. Damit gewinnt sie Fans, damit macht sie sich Feinde. Ganz sicher aber muss sie sich nicht jeden Ton gefallen lassen.

Und, ja, auch ich habe schon den Kopf geschüttelt ob der vielen Schreibfehlern auf ihrem Facebook. Anderseits bin ich froh, schreibt Meta Hiltebrand noch so, wie sie spricht: Eben wie ihr der Schnabel gewachsen ist. Das ist mir lieber als manch anderer Koch, dessen Zitate erst noch vom PR-Büro und anschliessend von der persönlichen Presseverantwortlichen abgesegnet werden muss, ehe ich ein unauthentisches, abgeschliffenes Sätzchen erhalte. Da sind mir ein paar orthografische Stolpersteine doch deutlich lieber.

(Benny Epstein)