Der Mai ist kein typischer Monat für eine Tasse Tee. Dennoch wird am 21. Mai der Internationale Tag des Tees gefeiert. Dieser zeigt auf, warum der Tee in der Gastronomie mehr Beachtung verdient.
Man nehme einen Teebeutel aus dem Karton, lege ihn zusammen mit Würfelzucker auf ein Tellerchen neben ein Teeglas, gefüllt mit heissem Wasser. So einfach ist es, in der Gastronomie einen Tee zu servieren.
Doch dass dies nicht mehr dem Zeitgeist entspricht, zeigen die spezialisierten Teegeschäfte. Sie spriessen in allen Ecken der Schweiz aus dem Boden – vom Tee Shop in Steinmaur/ZH über die London Tea Company in Münchenstein/BL bis zum Teelädeli in Altdorf/UR. Auch die Bundeshauptstadt hat ihre Teespezialisten, darunter «La Cucina Tee und Gewürze». Für Inhaberin Dorette Giger ist die Gastronomie eine wichtige Kundschaft. «Wir zeigen Gastronomen Möglichkeiten auf, wie sie die Vielfalt der Teewelt präsentieren können», so Giger. Im Zentrum stehen die korrekte Zubereitung und das umfangreiche Teeangebot, das der Gastronom mit einer eigenen Teekarte präsentieren kann.
Dorette Giger setzt hauptsächlich auf «offene» Lösungen – sei dies beispielsweise mit Edelstahl-Tassenfilter oder mit Porzellan- oder Gusseisen-Teekrügen. Ihr Ziel ist mehr Vielfalt in Restaurants. «Die Gäste dürfen mehr als nur Minz-, Hagebutten- und Schwarztee erwarten, unsere Auswahl ist riesig und wir sind stets auf der Suche nach interessanten Teesorten.» Der Topseller ist die Mischung Ginger Queen. Beliebt sind auch Flüssigkonzentrate aus eigener Produktion, die sich zum Beispiel zur Herstellung von Eistee eignen.
Der Anbau von Tee findet in 52 Ländern statt, vorwiegend in Asien, Afrika und Südamerika, aber auch in Teilen Nordamerikas, Australiens und Europas. Die drei grössten Teeanbaugebiete sind China, Indien und Japan.
Die Teeproduktion und -verarbeitung sind für Millionen von Familien in Entwicklungsländern eine wichtige Lebensgrundlage. Diese wird ihnen jedoch durch die Klimaveränderung nach und nach entzogen. Änderungen der Temperatur- und Niederschlagsmuster mit mehr Überschwemmungen und Dürren wirken sich bereits heute auf Erträge, Qualität und Preise der Teeprodukte aus. Parallel dazu wird zunehmend erkannt, dass die Kohlenstoffemissionen in Produktion und Verarbeitung von Tee verringert werden müssen. Um auf die Missstände rund um die Teeproduktion aufmerksam zu machen, hat die UN-Generalversammlung den 21. Mai zum Internationalen Tag des Tees ausgerufen.
Dieser Gedenktag soll kollektive Massnahmen zur Umsetzung von Aktivitäten zur nachhaltigen Produktion und zum nachhaltigen Konsum von Tee fördern. Zeit also, um dem Tee mehr Beachtung zu schenken. Und gleichzeitig, um mit einer professionellen Teeauswahl einen USP bei den Gästen zu schaffen.
(Ruth Marending)
Mehr Informationen unter:
www.lacucina.ch