Am diesjährigen Final des Escoffier-Wettbewerbs «Young Talent» holten zwei Damen die ersten Plätze in Küche und Service.
Vergangenen Samstag war es so weit: Insgesamt elf Finalistinnen und Finalisten aus Küche und Service traten in den Räumlichkeiten der Hotel & Gastro Formation in St. Gallen gegeneinander an. Die Serviceprüfung bestand aus drei Teilen: Tisch aufdecken, «Mise en place Bar» sowie Service. Um den Tisch für vier Personen zu decken, hatten die Teilnehmenden 60 Minuten Zeit, für das Mise en place Bar 30 Minuten und für den Service 150 Minuten.
Zu den Aufgaben gehörte unter anderem, einen Crevettencocktail für vier Personen direkt am Tisch zuzubereiten und für eine Käseplatte, bestehend aus fünf verschiedenen Sorten Käse, die passenden Weine zu empfehlen. Ein weiterer Bestandteil der Prüfung war der Gueridon-Service.
Von den vier Finalistinnen im Service ging der dritte Platz an Jenny Pache, der zweite an Sabrina Knill. Die Gewinnerin Shania Colombo war während des Wettbewerbs nicht sehr aufgeregt: «Ich habe in der Vorbereitungszeit alles genau geplant und hatte grosse Unterstützung von meinem Lehrbetrieb ‹Hof zu Wil›. Man hat mir Zeit gegeben, mich vorzubereiten. Dafür bin ich sehr dankbar.»
Bereits 2018 hatte sie am Wettbewerb teilgenommen, belegte damals den zweiten Platz und vertrat die Schweiz am internationalen Wettbewerb in Bordeaux. Für den Wettbewerb in Shanghai 2020 wird sie sich gemeinsam mit ihren Coaches Martin Erlacher und Daniel Thomet vorbereiten. «Die Zusammenarbeit hat schon im letzten Jahr in Vorbereitung auf den internationalen Wettbewerb in Bordeaux sehr gut funktioniert. Ich freue mich darauf, mit ihnen für Shanghai zu trainieren.» Die Gewinnerin des Kochwettbewerbs Martina Manzione weiss noch nicht, wie sie sich vorbereiten möchte. Sie muss erst die Eindrücke des vergangenen Wettbewerbs in St. Gallen verarbeiten: «Am Anfang bist du schon nervös. Du weisst, jetzt heisst es ‹alles oder nichts›. Aber nach den ersten zehn Minuten wird man ruhiger und bemerkt auch die Leute um sich herum nicht mehr.» Man sei in diesem Moment nur noch besorgt darum, einen schönen Teller für die Jury herzurichten. Auch Céline Maier und Maurin Böri, die den zweiten und dritten Platz belegten, haben die Jury überzeugt.
Martina Manzione richtete auf den Tellern für die Jury gleich zwei verschiedene Gerichte an. Auf der einen Seite eine Kalbsnuss mit Zwiebelconfiture. Die Beilage bestand aus einem Püree aus Schwarzwurzel und Marroni, angerichtet auf einem Selleriebödeli, sowie glasierten Schwarzwurzelstücken, ummantelt mit Schwarz- wurzel-Marroni-Crumbles. Dazu kam auf der anderen Seite eine Kalbsnussroulade, gefüllt mit Kalbsnuss-Bärenkrebs-Paste, gebackenem Mais mit Aprikosen-Coulis sowie frittiertem Bärenkrebs.
(Désirée Klarer)