Nur elf Monate hatte das grösstenteils neu formierte Junioren-Team Zeit, um sich auf die Olympiade vorzubereiten. Umso beeindruckender, was es in dieser Zeit erreicht hat.
Für die Schweizer Junioren-Kochnationalmannschaft gab es an der Olympiade der Köche in Stuttgart gleich zweimal Gold: Einmal für das «IKA Buffet» und einmal für den Wettbewerb «Hot Kitchen». Das schafften ausser den Schweizern nur noch die Schweden, Norweger und Kanadier – die Schweizer Mannschaft hat damit erneut bewiesen, dass sie zu den Top-Teams der Welt gehört.
Los ging es für die Junioren am Sonntag mit dem Wettbewerb «IKA Buffet». Bei diesem galt es, vier verschiedene Fingerfoods – warm und kalt –, eine Schauplatte mit Fisch und Meeresfrüchten, einen Hauptgang mit Kaninchen sowie ein Dessert für zwölf Personen zuzubereiten. In der Küche durften sich jeweils nur sieben Personen aufhalten. Für das «IKA Buffet» waren Dominik Roider und Jan Schmid (Schauplatte), Marco Kölbener und Bettina Marti (Hauptgang), Karina Fruman (Fingerfood), Normand Jubin (Dessert) sowie Tim Hoffmann (Helfer) im Einsatz.
Am Tisch sassen bekannte Gesichter: Das Team hatte anlässlich des Auftritts in der Finalshow von «SRF bi de Lüt – Landfrauenküche» im Dezember die Landfrauen nach Stuttgart eingeladen. Diesen schmeckte das Buffet sichtlich. «Was wir hier essen dürfen, ist einfach fantastisch», sagte etwa Landfrauen-Teilnehmerin Aurelia Joly. «Es ist unglaublich zu sehen, welche Kreationen hier auf den Teller gezaubert werden.»
Und auch die Jury konnte das Team von sich überzeugen – unter anderem mit Schweizer Shrimps und Lebkuchentoast, mariniertem Lachs und gepickeltem Rettich auf Meerrettich-Panna-Cotta, modern interpretiertem Kaninchenschnitzel sowie einer Orangen-Dessertvariation aus Sour-Cream-Mousse mit Orangenkern, warmem Mandelkuchen mit Orangensauce und Schokoladen-Sponge-Cake mit mariniertem Orangenfilet.
Am Dienstag folgte dann der zweite Wettbewerb für die Junioren: «Hot Kitchen». Ab 6.30 Uhr bereiteten sie ein Drei-Gang-Menü für 60 Personen zu. Zur Vorspeise zeigte das Team eine Lachs-Trilogie (Dominik Roider und Jan Schmid), als Hauptgang Simmental-Kalb (Bettina Marti und Marco Kölbener) und zum Dessert gab es eine Apfelvariation (Norman Jubin und Bettina Marti). Als Helferin war Karina Fruman im Einsatz.
Kurz nach dem Wettbewerb zog Teammanager Tobia Ciarulli bereits ein positives Fazit – die Junioren waren auf Kurs zum zweiten Gold. Auch beim Juryfeedback am Nachmittag wurden lediglich Kleinigkeiten bemängelt. Etwa, dass die Pfannenstiele im Regal alle in dieselbe Richtung zeigen und die Ärmel der Kochbluse nicht hochgekrempelt werden sollten.
Ob es für zweimal Gold gereicht hatte, wurde erst bei der Gesamtsiegerehrung am Mittwoch bekanntgegeben. Und tatsächlich: Das Team wurde für seine hervorragende Leistung mit zwei Goldmedaillen belohnt. Zudem gab es jeweils einen dritten Platz in den beiden Wettbewerben «IKA Buffet» und «Hot Kitchen», was schliesslich zum dritten Rang in der Gesamtwertung führte. Geschlagen geben mussten sich die Schweizer einzig den Teams aus Norwegen (zweiter Platz) und Schweden (Olympiasieger).
Damit haben die Schweizer Junioren eine beeindruckende Leistung gezeigt und bewiesen, dass mit der Schweiz an der Spitze der internationalen Kochkunst zu rechnen ist. Dies, obwohl zwischen der Weltmeisterschaft 2018 in Luxemburg und der diesjährigen Olympiade der Köche in Stuttgart nicht viel Zeit blieb, um ein grösstenteils neu formiertes Team in Topform zu bringen. Entsprechend glücklich zeigte sich denn auch Teammitglied Marco Kölbener nach der Siegerehrung: «Wir sind sehr zufrieden mit unserer Leistung. Wir haben unser Bestes gegeben und wurden dafür belohnt.»
(Angela Hüppi)
1
Schweden
2
Norwegen
3
Schweiz
4
Kanada
5
Deutschland
6
Malaysia
7
Australien
8
Südkorea
9
Hongkong
10
USA
11
Zypern
12
Mexiko
13
Belgien
14
China
15
Tschechien
16
Portugal
17
Österreich
18
Vereinigte Arabische Emirate
Insgesamt waren 24 Junioren-Nationalmannschaften am Start.
Mehr Informationen unter:
www.hotelgastrounion.ch/skv