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Das Gastgewerbe hilft sich selbst

Good News trotz schlechter Zeiten: Viele Gastronomen stehen in der Krise zusammen und lancieren Angebote, um Betroffenen zu helfen.

Die Swiss Barkeeper Union greift Berufskollegen unter die Arme. (Keystone-SDA)

Gerade für Lernende stellt die Corona-Krise eine besondere Herausforderung dar. Doch trotz der coronabedingten Einschränkungen sollen sie ihre Ausbildung abschliessen können. Deshalb hat im Kanton Bern das Mittelschul- und Berufsbildungsamt gemeinsam mit der Hotel & Gastro Formation Bern das Projekt «Sicherung der Berufsabschlüsse 2021 Hotellerie und Gastronomie im Kanton Bern» gestartet.

Das Projekt richtet sich an Lernende aus temporär geschlossenen Betrieben, die nicht dort oder in einem Partnerbetrieb ausgebildet werden können. Es wird finanziell durch das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI), durch den Kanton Bern und durch die Hotel & Gastro Formation Bern unterstützt. Seit dem 14. Januar finden die Praxistage für die Lernenden im zentral gelegenen Hotel Novotel sowie in den umliegenden Betrieben der Sportgastro AG in Bern statt. Die Lernenden werden während drei Tagen pro Woche von qualifizierten Berufsbildenden geschult. In den Bereichen Hotelfach, Restaurant, Küche und Hotelkommunikation stehen während 19 Wochen 35 Plätze zur Verfügung. So werden Lücken in der praktischen Ausbildung, die aufgrund des Lockdowns der Betriebe entstanden sind, geschlossen.

Sobald die Lehrbetriebe die Ausbildung wieder sicherstellen können, kehren die Lernenden an ihre ursprünglichen Ausbildungsplätze zurück. Für die Lehrbetriebe entstehen keine zusätzlichen Kosten, sie übernehmen lediglich weiterhin den Lohn und die Versicherungen für die Lernenden. Die Lernenden tragen die Reisekosten. Aufgrund der grossen Nachfrage wird zurzeit ein zusätzlicher Ausbildungsstandort geprüft.

Unterstützung für Barkeeper

Auch die Barkeeper leiden stark unter der Corona-Krise. Daher wurde unter dem Patronat der Swiss Barkeeper Union (SBU) im Dezember der neue Verein «Helping Shaker» gegründet. Der Verein hat den Zweck, Barkeepern, die finanzielle Einbussen aufgrund der Corona-Krise erlitten haben, eine Geldzuwendung zukommen zu lassen. Gesuche für Zuwendungen können von Barkeepern und Barmitarbeitenden ab sofort gestellt werden und werden diskret gehandhabt.

Erfolgreiche Spendensammlung

Und nicht zuletzt gilt: Wer keine Hilfe empfängt, hilft sich selbst. So haben einige Schweizer Gastronomen eine Online-Kampagne auf der Plattform «Go Fund Me» gestartet. Dort erreichen sie unkompliziert nicht nur ihre Stammkundschaft, sondern auch viele weitere Menschen, die den Betrieben mit Spenden unter die Arme greifen. So konnte beispielsweise das Restaurant Trübli in Winterthur bisher fast 70 000 Franken sammeln. Auch für den «Löwen» in Winterthur wurden bereits 30 00 Franken gespendet.

Dass die Gäste die geschlossenen Betriebe mit Spendengeldern unterstützen, zeigt, wie wichtig das Gastgewerbe für das soziale Leben der Menschen hierzulande ist. Und es macht Hoffnung darauf, dass die Restaurants, Bars und Pubs wieder gut besucht werden, wenn sie endlich ihre Türen wieder öffnen dürfen.

(ahü)


Informationen

www.gastroformationbern.ch
www.barkeeper-union.ch/helping-shaker
www.gofundme.com