Er ist von seinem Menü und guten Chancen im Halbfinale von «Der Goldene Koch» überzeugt. (Fast) nichts kann skv-Mitglied David Richards noch aufhalten.
Peng und gleich noch einmal peng. Dann war der Schnellkochtopf hinüber. Explodiert während des Wettbewerbs. Futsch damit auch David Richards Chancen auf einen Einzug ins Finale von «Der Goldene Koch». 2018 war’s und der heute 31-Jährige kann sich noch gut an den Knall und an seinen Ärger erinnern.
Noch einmal werde ihm das nicht passieren, sagt David Richards und setzt sein breites Lausbubengrinsen auf. Armin Fuchs, damals wie dieses Jahr einer der verantwortlichen Organisatoren des Wettkochens, habe ihm damals augenzwinkernd geraten, in Zukunft auf den Einsatz eines solchen Topfs zu verzichten. Und er hält sich daran. Achter wurde er damals. Und wäre ihm das Malheur nicht passiert, er hätte den Finaleinzug geschafft, ist David Richards überzeugt.
Diesmal habe er sowieso ein noch besseres Gefühl, erzählt der Sous-chef vom Schloss Schadau in Thun. Und er freue sich mega auf das Halbfinale. Die Feedbacks von Freunden und Kollegen auf seine Menüideen seien gut. Die Wettbewerbsaufgabe, eine Vorspeise mit Wachtelei, ein Fischgericht mit Eglifilet und einen Fleischgang mit Eckstück und Haxe vom Schwein zu präsentieren, habe ihm von Anfang an gefallen. Natürlich wolle er vorab keine Details verraten, aber er glaube, mit Wow-Effekten auf dem Teller aufwarten zu können. «Ich werde auf jedem Teller etwas Saures, Cremiges, Salziges, Scharfes und Knuspriges für ein besonderes Mundgefühl bieten», so David Richards. Geprobt habe er das komplette Menü bislang vier Mal. In den kommenden Wochen bis zum Wettkochen am 6. Oktober in Baden will er noch am Geschmack der Komponenten feilen. Den Rat der Nominationsjury, an einzelnen Saucen zu arbeiten, hat er dankbar angenommen.
Mittwochs und donnerstags, an seinen beiden freien Tagen, tüftelt er im Restaurant seiner Mutter im Emmental. «Hier habe ich meine Ruhe», sagt David Richards. Schliesslich sei der Auftritt beim «Goldenen Koch» sein Hobby. Im Schloss Schadau in Thun wolle er sich ganz seinen Aufgaben als Sous-chef widmen.
David Richards galt lange als unbekümmertes Greenhorn. Mittlerweile ist der Koch mit Wurzeln in der Dominikanischen Republik ein ausgebuffter Profi. Seinem karibischen Naturell entsprechend ist er locker und fröhlich, aber auch fokussiert und ehrgeizig. Nach Teilnahmen bei «La Cuisine des Jeunes», Marmite Youngster, beim Swiss Culinary Cup und beim TV-Kochduell Beef Club will er nun bei seinem zweiten Halbfinale von «Der Goldene Koch» nicht nur ins Finale vorstossen, er will den Sieg. «Alles andere macht keinen Sinn.»
Viele trauen ihm den Titel zu, denn David Richards hat neben vielen Wettbewerbserfahrungen auch bereits einiges an Berufserfahrung auf dem Buckel. Sein Kochtalent erkannte einst Executive Chef Manfred Roth im Grand Hotel Jungfrau-Victoria in Interlaken. Er überredete den jungen Hilfskoch David Richards zu einer Kochlehre, die er im Interlakener Nobelhaus erfolgreich abschloss.
Mit dem Fähigkeitszeugnis in der Tasche machte er fortan Karriere: als Chef de partie im «Holiday Inn» in Bern, darauf im «Regina» in Grindelwald und erstmals als Sous-chef im «Du Lac» in Interlaken. Später zog es ihn nach Bern, wo er zunächst als Sous-chef und bald darauf als Küchenchef im Restaurant Frohegg arbeitete. Vor seinem Wechsel ins Schloss Schadau wirkte er noch im «Deltapark» Gwatt-Thun.
Der Job im Schloss Schadau gefällt ihm. «Alles stimmt», sagt David Richards und setzt sein zufriedenes, breites Lachen auf. Zeit mit der Familie verbringen, Trainieren im Gym und am Herd für den Wettbewerb heisst sein Programm neben der Arbeit. Von Müdigkeit keine Spur.
(Jörg Ruppelt)