Der Bundesrat hat entschieden, dass die Restaurants bis Ende Februar geschlossen bleiben. Allerdings hat er auch entscheidende Lockerungen bei der Härtefall-Regelung und höhere A-fonds-perdu-Beiträge beschlossen.
Die Hotel & Gastro Union hat letzte Woche zusammen mit den Sozialpartnern einen Brief an den Bundesrat geschrieben mit der Forderung, sofortige und unbürorkratische finanzielle Hilfe an die Gstrobetriebe zu leisten. Urs Masshardt, Geschäftsleiter der Hotel & Gastro Union ist erfreut, dass der Bundesrat teilweise diese Forderung erfüllen will. Er hält aber fest: «Nun müssen diese Gelder so schnell wie möglich ausbezahlt werden. Sonst gibt es eine dritte Kündigungswelle.»
Gastro Suisse sieht im Entscheid des Bundesrates ein Zeichen, dass dieser den Ernst der Lage erkannt hat. Betriebe im Lockdown und somit jene der Gastronomie erhalten maximal 20 Prozent des durchschnittlichen Jahresumsatzes 2019 und 2018. «Diese Lösung hilft vielen, insbesondere stark betroffenen Betrieben", sagt Casimir Platzer, Präsident von Gastro Suisse. Damit kann nämlich zumindest ein Teil der Fixkosten gedeckt werden.
Leider wurde die Umsatzverlust-Schwelle für die anderen auch stark betroffenen Betriebe auf 40 Prozent belassen, obwohl viele Kantone eine Senkung dieser Schwelle auf 20 Prozent verlangt hatten. «Das heisst, dass Beherbergungsbetriebe nicht automatisch als Härtefälle gelten», bedauert Platzer. Und diese benötigen ebenso dringend finanzielle Hilfe. «Zumindest aber hat der Bundesrat mit seinem heutigen Entscheid den Ernst der Lage erkannt», sagt Platzer.
Nach wie vor ist die Situation im Gastgewerbe aber alarmierend. Die Restaurants bleiben nach dem heutigen Entscheid bis Ende Februar geschlossen. Der verlängerte Lockdown bedeutet weitere sechs Wochen Berufsverbot für das Gastgewerbe. Und dies in einer Zeit, die für viele Betriebe Hochsaison ist. Entscheidend ist nun, wie schnell die Härtefallgelder ausbezahlt werden. Die Auszahlung ist immer noch Sache der Kantone. Es wurde aber erkannt, dass 2,5 Milliarden Franken nicht ausreichen. Platzer betont: «Es ist noch nicht absehbar, wie viele Betriebe vor dem Untergang gerettet werden und ob mit dem heutigen Entscheid eine dritte Kündigungswelle verhindert werden kann.»
(mm/ade)