Das Schweizer Team wurde 2017 zum dritten Mal in Folge Vize-Europameister. Hinter Deutschland, aber vor Italien und Österreich.
Müde, aber überglücklich konnten Präsident Bernard Bühlmann und Captain Tobias Funke den Pokal des Vize-Europameisters 2017 entgegennehmen.
Mit Deutschland, Österreich, Italien und der Schweiz erfüllten wiederum vier Länder die Kriterien zur Teilnahme an der Europameisterschaft der Spitzenköche und Gastronomen. Diese fand heuer im deutschen Wiesbaden statt. Dazu müssen die Teams keine Qualifikationsspiele austragen, sondern die folgenden Kriterien erfüllen:
- die Mitglieder arbeiten als Koch, Küchenchef oder Gastronom
- sie sind über 30 Jahre alt, zwei Spieler dürfen jeweils zwischen 25 und 30 Jahre alt sein
- Nationalität: Schweizer oder mindestens zehn Jahre in der Schweiz wohnhaft, jedes Land hat seine eigene Regelung
- korrektes Verhalten als Team auf und neben dem Platz
Leider konnten in den letzten Jahren Länder wie Frankreich, Holland, Ungarn und Schweden diese Vorgaben nicht mehr erfüllen.
Dem Schweizer Team standen mit wenig Ausnahmen alle Stammkräfte zur Verfügung – ins- gesamt 18 Spieler und mit Ivonne Schneeberger auch eine Spielerin. Die Schweizer galten im Vorfeld als Favoriten. Nach den Finalniederlagen 2015 und 2016, beide Male gegen Italien, wollten sie sich endlich den Titel holen. Die Voraussetzungen dazu waren gegeben. Denn die Auslosung der Partien im Hotel Dorint Pallas in Wiesbaden versprach ein aussichtsreiches Startspiel: Deutschland gegen Schweiz.
Nach der 0:4-Niederlage für Deutschland an der Euro 2016 in Flims wollte die deutsche Mannschaft unbedingt Revanche. Entsprechend hat sie das Team verstärkt und insbesondere verjüngt. Zudem ist es gleich mit 30 Spielern zum Turnier angetreten, was sich bei der grossen Hitze – 40 Grad zeigte das Thermometer in der Brita-Arena Wiesbaden – als grossen Vorteil erweisen sollte.
Die Revanche gelang. Und wie: Gleich mit 4:0 gewann Deutschland gegen die Schweiz.
Das Spiel fand auf beachtlichem Niveau statt und war trotz des klaren Resultates sehr spannend. Die Schweizer begannen stark und gaben in den ersten zehn Minuten den Ton an, jedoch gelang ihnen kein Tor. Dies schaffte Deutschland dafür mit dem 1:0 und doppelte kurz darauf nach. Nun kamen die Schweizer ins Spiel zurück und standen dem Anschlusstreffer sehr nahe. Aber Deutschland nutzte eine unklare Situation mit einem Passiv-Abseits eiskalt zum 3:0 aus, und somit war dieses Spiel gelaufen.
Nach der Startniederlage musste gegen Italien ein Sieg her. Ausgerechnet gegen den amtierenden Europameister. Jetzt drehte das Schweizer Team auf und bezwang Italien hoch verdient mit 3:2. Ein grossartiger Sieg der Schweiz gegen Italien. Dank der soliden Abwehr von Christian Mathys, Thierry Stern, Peter Amrein und Antonio Tortorelli stand die Tür zum Finale wieder offen. Dazu brauchte es aber noch einen Sieg gegen Österreich.
Die Schweiz spielte sehr dominant auf und der Sieg war nie in Gefahr. Einziger Wermutstropfen waren die vielen Ausfälle. Oft ohne Einwirkung eines Gegners mussten im Schweizer Team einige Spieler aufgeben – meistens mit Muskelproblemen. Vermutlich wegen der grossen Hitze und natürlich auch aufgrund der vielen Spielminuten. Mehrere Spieler waren während 160 Minuten im Einsatz. Doch bei 40 Grad fielen auch gut trainierte Spieler aus.
Trotz des Ausfalls von fünf Stammspielern wollte das Schweizer Team unbedingt gewinnen. So wurde Torhüter Serge Rohrbach durch Mario Grichting ersetzt. Dieser hütete das Tor bereits gegen Österreich souverän. Damit konnte Serge im zentralen Mittelfeld mitspielen. Zudem musste der Angriff nach dem Ausfall von Yves Reiniger und Luc Schindler neu mit Tobias Funke und Heinz Rufibach besetzt werden. Mit dem Ausfall von Thierry Stern, Daniel Bader und Raphael Grichting kam es zu erneuten Positionswechseln, so dass zeitweise das Spielsystem nicht mehr ersichtlich war.
Trotz all dieser Wechsel entwickelte sich ein grossartiges Spiel zwischen den beiden Mannschaften. Deutschland ging zwar 2:0 in Führung. Doch als Peter Epp mit einem herrlichen Schuss der Anschlusstreffer zum 2:1 gelang, kamen die Schweizer noch einmal so richtig in Fahrt und der Ausgleich war zum Greifen nahe.
Mit dem 3:1 kurz vor Spielende sicherte sich das Team Deutschland verdientermassen den Europameistertitel 2017.
Beide Spiele zwischen Deutschland und der Schweiz waren gekennzeichnet von Tempo, Leidenschaft und gutem Teamspiel.
Severin Collenberg-Grichting wurde zum besten Spieler des Turniers gewählt. Der Mittelfeldspieler zeigte in allen vier Spielen eine Glanzleistung und setzte sich bei der Jury gegen sehr starke Spieler aus dem Team Deutschland durch. Diese Ehrung zeigt auf, wie stark das Schweizer Team in Wiesbaden spielte. Ivonne Schneeberger aus Zug wurde zur besten Spielerin des Turniers gekürt. Was sie gezeigt hatte, war überragend. Dass Ivonne in der Schweiz in einem ü-40-Männerteam als Spielertrainerin tätig ist, war deutlich zu sehen. Sie scheute keinen Zweikampf, war immer in Bewegung und spielte souverän auf als rechter Flügel.
Albi Saner von Radio Bern 1, Mitglied des Schweizer Teams, übernahm die Speaker-Position und war zu jeder Zeit auf der Höhe des Geschehens auf dem Rasen. Eine weitere grosse Leistung aus dem Team. Dank Kommunikationschef Werner Zwicker waren die Daheimgebliebenen stets über den Turnierverlauf und die aktuellen Ereignisse in Wiesbaden informiert.
Mit dem Galaabend in der Lounge der Brita-Arena Wiesbaden wurde die Euro 2017 beendet. Die Euro 2018 findet in Österreich statt – holt die Schweiz da den Titel.
(Walter Rohrbach/GAB)
Das nächste Spiel findet am Montag, 19. Juni, in der Region Solothurn/Biel statt.
Interessierte Köche, Küchenchefs und Gastronomen können sich bei Erfüllung der Mitgliedschaftskriterien auf der Homepage der Schweizer Fussballköche anmelden. Von Vorteil haben diese im Juniorenalter Fussball gespielt. Noch besser wäre, wenn sie heute noch aktiv sind. Der Verein nimmt auch Passivmitglieder auf.