Drei junge Zürcher bieten mit Mikks selbst gemachte Premixes an. Sie eignen sich perfekt für Barkeeper in Clubs, Bars und Caterings. Doch auch Kochen kann man damit.
Barkeeper kennen das Problem: Sie sollten in möglichst kurzer Zeit feine Cocktails den wartenden Gäste bringen. Oft ist die Herstellung aber aufwändig. Es ist schwierig, sie rasch in der gewünschten Qualität hinzukriegen. Die Schlange wartender Gäste vor dem Tresen wird länger und länger. Auch Manuel Vaziri hat sich in der Zürcher In-Bar Raygrodski mit diesem Problem herumgeschlagen.
«Als Barkeeper und aufmerksamer Gast fiel mir auf, wie viele Betriebe keine Möglichkeit mehr haben, frische Cocktails zu servieren.» Sei es aus Platzgründen oder wegen mangelnder Ausbildung der Barkeeper. «Der Zeit- und Preisdruck ist in den letzten Jahren immens gestiegen und die Herausforderungen an einen Bartender sind hoch.»
Die Idee, alle Zutaten eines frischen Cocktails in eine Flasche zu packen, hat sich schon längere Zeit in Manuel Vaziris Kopf eingenistet. Auf der Suche nach einer Presse, die das Beste aus Kräutern herausholt, lernte er Fabian Gysling kennen. Der gelernte Koch stellte damals kalt gepresste Gemüse- und Fruchtsäfte her.
Der 25-Jährige war gleich Feuer und Flamme für Manuel Vaziris Idee. Da er bereits über Erfahrung mit der erfolgreichen Lancierung eines ähnlichen Produkts verfügt, kreierten die beiden innerhalb eines halben Jahres natürliche Cocktail-Essenzen in sieben Geschmacksrichtungen unter dem Namen Mikks: Basilikum, Ingwer, Passionsblüte, Chili-Zitrus, Sanddorn, Rhabarber und in der kalten Jahreszeit «Glühwinter». Mitte Mai lancieren sie mit Litschi und Himbeere zwei neue Geschmäcker. Barkeeper in über 50 Restaurants, Clubs und Bars arbeiten bereits damit. Darunter diejenigen in der Zürcher Bar Vagabundo, im Restaurant Daizy oder im Restaurant Wöschi in Wollishofen. Seit einiger Zeit sind die natürlichen Essenzen auch in Getränkehandlungen erhältlich.
Als erster verwendete der Zürcher Club Lexy die Essenzen von Mikks. «Unsere Premixes passen perfekt dorthin: Teils ungelernte Barkeeper müssen schnell in einer engen Bar viele Cocktails zubereiten», sagt Manuel Vaziri. Dank der Gebrauchsanleitung auf der Rückseite der Flasche sei es mit ihren Cocktail-Essenzen innert Kürze möglich, feine und frische Cocktails in konstanter Qualität zuzubereiten: vier Centiliter Mikks mit vier Centiliter Spirituose im Shaker mit Eis schütteln, fertig. So stellen selbst ungelernte Barkeeper gefragte Cocktails wie Ingwer-Sour, Gin-Basil-Smash oder Rhabarber-Mule her. Um es noch einfacher zu machen, liefern die Zürcher den Bars bei Bestellung Weckgläser mit Mengenangaben mit. Der Gast kann sich mit diesen gefüllten Gläsern seinen Cocktail gleich selbst mixen.
Der «Fruchtnektar mit Kräuterextrakten», wie die Essenzen auch genannt werden, eignet sich auch gut für Limonaden und Prosecco. Denn er besteht einzig aus Limetten- oder Zitronensaft, gepressten Früchten, Beeren oder Kräutern und Zucker. «Künstliche Konservierungsmittel und Geschmacksverstärker sind darin nicht zu finden», sagt Fabian Gysling. Wenn irgendwie möglich, versuchen die Mikks-Macher die Zutaten in der Region zu finden. So wächst die Hälfte der Kräuter des Basilikumsirups in der Microgreen-Farm Umami in Zürich. Die Geschmacksrichtungen Rhabarber und Himbeere werden bald wieder aus Zürcher Früchten hergestellt. Weitere Sorten sind stets in Erarbeitung. «Gerne entwickeln wir exklusive Cocktail-Sirups für spezielle Anlässe oder Caterings auf Anfrage», so Fabian Gysling. Beim Entwickeln der Produkte stellen die gelernten Köche aus jeweils einer Geschmacksrichtung rund 15 Sorten her. Durch unzählige Tastings entstehen dann die Endresultate.
Gepresst, gesiebt, gemixt, geschnipselt und gemischt wird in der lokalen Produktionsküche im Zürcher Binz-Quartier. In regelmässigen Abständen füllen die Macher von Mikks in Handarbeit jeweils 10 000 Flaschen ab. Tatkräftig unterstützt werden sie von Philipp Dornbierer. Der selbstständige Illustrator, der auch für Google und die New York Times arbeitet, ist für den frischfarbigen Auftritt von Mikks verantwortlich. Die Flaschen zieren verschiedene Etiketten, versehen mit bunten Tierköpfen. Ihre Nasen sind aus Cocktailgläsern. Frisch, bunt, fröhlich.
(Sarah Sidler)
Fabian Gysling, Manuel Vaziri und Philipp Dornbierer sind offen für neue Ideen. Sie rufen Köche, Barkeeper und andere Kreative zur Zusammenarbeit auf, um gemeinsam neue Geschmacksrichtungen zu kreieren. Da sich Mikks auch zum Kochen eignet, freuen sie sich über Rezepte. Das erste hat Fabian Lange vom Restaurant Gustav in Zürich erarbeitet und stellt es Ihnen hier zur Verfügung:
Zutaten für 4 Personen
1 Gurke geschält und in Würfel geschnitten
1 Mango geschält und in Würfel geschnitten
1 Prise Salz
2 EL Mikks Basilikum
1 halbe Chili fein geschnitten (nach Vorliebe)
2 EL Essig
1/2 Bund Koriander grob geschnitten (nach Vorliebe)
Mango- und Gurkenwürfel mit Salz, Chili, Essig und Mikks miteinander vermischen und gut umrühren. Zum Schluss den grob geschnittenen Koriander untermischen und geniessen.
Mikks AG
Grubenstrasse 15
8045 Zürich
<link http: www.mikks.ch>www.mikks.ch