Die Hotel & Gastro Union befragte Anfang Januar ihre Mitglieder, was sie in der momentanen Krise am meisten beschäftigt. 1800 haben geantwortet.
Schön ist, dass 80 Prozent der Befragten angeben, von ihrem Chef in dieser Zeit gut bis sehr gut betreut zu werden. 70 Prozent sagen, dass sie die Corona-Krise mittel bis stark belastet. 40 Prozent der Gastgewerbler haben starke bis sehr starke Angst, dass ihnen gekündigt wird. Deshalb ist es nicht überraschend, dass über die Hälfte der Befragten kein oder nur ein geringes Verständnis für die mögliche Verlängerung des Gastro-Lockdowns haben. Da die klassische Gastronomie gemäss Bundesamt für Gesundheit kein verifizierter Hotspot für Ansteckungen ist, muss das bei der Entscheidungsfindung für eine Verlängerung des Gastro-Lockdowns zwingend berücksichtigt werden. Zudem fordert Urs Masshardt, Geschäftsleiter der Hotel & Gastro Union, dass der Staat die Lohnnebenkosten (Arbeitgeberbeiträge) der Betriebe übernimmt, die auch bei Kurzarbeit bezahlt werden müssen. Masshardt dazu: «Damit können weitere Entlassungen vermieden werden. Gemäss Bundesamt für Statistik hat sich die Arbeitslosigkeit im Gastgewerbe 2020 beinahe verdoppelt.»
Unsere Branche ist eine Tieflohnbranche. Für viele Mitarbeitende in der Gastrobranche ist es schon unter normalen Umständen herausfordernd, über die Runden zu kommen. Nun erhalten die meisten von ihnen von diesem tiefen Lohn nur 80 Prozent Kurzarbeitsentschädigung. Gemäss Umfrage hat jedes fünfte Mitglied Bedenken, wie es künftig die Rechnungen bezahlen soll. Aus diesem Grund fordert die HGU, dass das Limit für die Kurzarbeitsentschädigung angehoben wird. Urs Masshardt dazu: «Ein Limit von 5000 Franken ist angemessen.» Die Hotel & Gastro Union werde die Forderung der Mitglieder auf verschiedenen politischen Wegen weiterverfolgen.
(mgs)