Mediadaten Données Media Olympiade der Köche

Gibt es bald kein Foie gras mehr?

Der Nationalrat will die Einfuhr von Foie gras verbieten. Romands sind alarmiert.

Bricht der Nationalrat mit der kulinarischen Tradition der Romandie? (Bild: Pixabay)

Eine Allianz von Mitte-links-Politikern und Bauern überwies dem Nationalrat einen Vorstoss von Matthias Aebischer. Damit will der SP-Politiker etwas Grundsätzliches klären: «Wenn wir in der Schweiz eine gewisse Tierhaltung verbieten, weil es sich um Tierquälerei handelt, dann können wir nicht einfach hingehen und die entsprechenden Produkte aus dem Ausland beziehen.» Betroffen sind unter anderem Eier aus Batteriehaltung, Froschschenkel und Foie gras, weil das Stopfen von Enten und Gänsen mit Maisbrei aus Rücksicht auf das Tierwohl in der Schweiz bereits seit geraumer Zeit verboten ist.

Der Vorstoss sorgt für Aufregung in der Romandie. Denn die Stopfleber sei gewissermassen der Rauchlachs der Romands. «Wie soll ich dieses Verbot unterstützen?», fragt sich Valérie Piller- Carrard (SP/FR), selber eine Liebhaberin von Foie gras. Sie sei enttäuscht, dass dem Nationalrat die kulturelle Sensibilität fehle, den Minderheiten in der Schweiz ihre kulinarischen Eigenheiten zu belassen. Josef Zisyadis, Präsident Slow Food Schweiz, ist der Ansicht, dass ein striktes Verbot eine in der Romandie über viele Jahrhunderte verankerte Tradition vernichten würde. Ein solcher Eingriff sei unnötig. «Es gibt Möglichkeiten, Foie gras auf eine tierschonende und ökologischen Weise herzustellen», so Zisyadis. (GAB)