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Hotelseifen wiederverwerten und Leben retten

Die Schweizer Non-Profit-Organisation Sapo Cycle verarbeitet gebrauchte Hotelseifen zu neuen und verteilt sie an Menschen in Not.

Im November ging der Spendenshop online. Jeder Spender erhält eine Seife. (ZVG)

In vielen Hotelzimmern liegen für jeden neuen Gast die einzeln verpackten, kleinen Seifen. Jedes Jahr landen davon in der Schweiz über 150 Tonnen im Müll. Die von der Baslerin Dorothée Schiesser gegründete Hilfsorganisation Sapo Cycle hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Seifen wiederzuverwerten und Menschen in Not mit diesem lebenswichtigen Hygieneartikel zu versorgen.

Mittlerweile sind über 214 Hotels in der Schweiz und in Frankreich Teil des Programms. Die Housekeepingteams sammeln nach Abreise der Gäste die Seifen in separaten Behältern. Die Boxen werden vom Speditionspartner Planzer Paket auf ohnehin disponierten Fahrten abgeholt und zur Stiftung Wohnwerk nach Basel gebracht. So spart sich ein Hotel die Entsorgung der Seifen, und es werden nahezu keine zusätzlichen Emissionen ausgestossen. 

Im «Wohnwerk» entstanden durch diese Kooperation sechs Arbeitsplätze für Menschen mit Beeinträchtigung. Das Team bereitet dort die Seifen so auf, dass keine Keime und Bakterien mehr enthalten sind. Danach werden aus der sauberen Masse neue Seifen in Form von kleinen Häusern geformt. Dorothée Schiesser sagt: «Unsere Seifen werden sortiert, gereinigt, gemahlen, erhitzt, so dass sämtliche Keime und Bakterien entfernt werden. Sie sind zu 100 Prozent recycelt, sauber und sicher.» Die Seifen haben die Form von Häusern, weil jeder nebst sauberen Händen ein Dach über dem Kopf verdient habe, so das Sapo-Cycle-Team.

Individuell beitragen und profitieren

Der grösste Teil der Seifen wird innerhalb der Schweiz und weltweit über Hilfswerke an Menschen in Not versandt. So verteilt der Verein «Tischlein deck dich» die Seifen an von Armut betroffene Menschen in der Schweiz. Weltweit gehen die Seifen etwa an die Flüchtlingscamps nach Bulgarien oder an Krankenhäuser in Syrien. Die Handhygiene spielt bei der Eindämmung von ansteckenden und in Entwicklungsländern oft tödlich verlaufenden Krankheiten eine entscheidende Rolle. Somit leistet jeder Einzelne in diesem Kreislauf zum Upcycling der Seife seinen Beitrag und profitiert auf individuelle Weise davon.

(Sarah Sidler)