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Mehr als nur ein Wein-Hotspot

Was Gastroprofi Christian Gujan anpackt, hat Hand und Fuss. So auch sein neuestes Projekt «Glou Glou», das nicht umsonst zur «Eröffnung des Jahres» gekürt wurde.

  • Das «Helvetiagärtli» in Luzern ist der perfekte Ort, um sich auf ein Glas Wein zu treffen. (Bilder zvg)
  • Christian Gujan ist zurück in Luzern – zur Freude aller Weinliebhaber.

Wer das «Glou Glou» am Helvetiaplatz in Luzern besucht, hat fast das Gefühl, mitten in einem Familientreffen gelandet zu sein. Immer wieder umarmt Gastgeber Christian Gujan seine Gäste zur Begrüssung und bleibt trotz Hochbetrieb auch einmal ein paar Minuten für ein Schwätzchen am Tisch stehen. Es ist unter anderem diese familiäre Atmosphäre, die der gebürtige Bündner besonders an Luzern schätzt. «Man kennt sich hier. Wir haben viele Stammgäste, die auch sofort nach mir fragen, wenn ich mal nicht hier bin.»

Für Gujan ist das «Glou Glou» eine Rückkehr nach Luzern, wo er erstmals 2019 als Restaurantleiter des damaligen Restaurants Red im Kul-tur- und Kongresszentrum KKL arbeitete. Zuvor war er unter anderem im Hotel Rigiblick sowie im Restaurant Mesa in Zürich tätig. Mit dem «Glou Glou» hat er nun sein eigenes «Baby» in Luzern, wie er es selbst formuliert.

«Eigentlich wollte ich nach meiner letzten Tätigkeit in der Kunsthausbar in Zürich eine Auszeit nehmen», erzählt der 43-Jährige. Doch dann kam der Anruf von Robert Zupan, dessen Unternehmen Rockservice in Luzern mehrere Gastro-Betriebe führt. Die beiden beschlossen, im Frühjahr 2022 ein Take-away mit Schwerpunkt Wein zu eröffnen. «Ich sollte nur bis Oktober bleiben, um die Bar aufzubauen», so Gujan. Doch schon bald war klar, dass er das Konzept weiterentwickeln wollte.

Edle Tropfen aus der Schweiz

Das «Glou Glou» soll eine Hommage an den Genuss sein. Nebst klassischen Weinen stehen auch diverse Natur-, Bio- und Orangeweine auf der Karte. «Angefangen habe ich mit einem europäischen Angebot, mittlerweile ist die Karte aber sehr schweizlastig», sagt Christian Gujan. Einzige Ausnahme ist das Schaumweinangebot. Mit 25 verschiedenen Schaumweinen gibt es im «Glou Glou» eine der grössten Schaumweinkarten in Luzern.

Die Karte wechselt täglich – bis auf den Renner Fleischkäsebrötchen.

Dazu gibt es einige einfache Gerichte, die nur mit den besten Zutaten, viele aus der Region, zubereitet werden. Rind und Schwein kommen vom Ueli-Hof in Luzern, das Trockenfleisch von Tanya Giovanoli aus dem Bündnerland, der Fisch von Sabine Hofer aus dem Vierwaldstättersee, das Brot vom Eigenbrötler in Wauwil/LU und der Kaffee vom Koffeinshop in Luzern. «Massenware wie Cola oder Aperol gibt es bei uns nicht und wird es auch nie geben», so Christian Gujan.

Jungtalent in der Küche

Gujan ist es besonders wichtig zu wissen, woher seine Produkte stammen und dass sie nachhaltig hergestellt werden. «Unsere Speisekarte wechselt täglich. Je nachdem, was unsere Lieferanten gerade im Angebot haben, passen wir das Menü entsprechend an», sagt er. Einzig die bei den Gästen besonders beliebten Fleischkäsebrötchen dürfen an keinem Tag fehlen – sie sind neben den wechselnden Pastagerichten zum absoluten Food-Renner geworden. Für die Speisekarte verantwortlich ist Koch Leo Tobler, der direkt nach der Lehre im Luzerner Art Deco Hotel Montana zum «Glou Glou»-Team gestossen ist. Christian Gujan ist begeistert von dem Jungtalent: «Ich habe selten jemanden erlebt, der besser abschmeckt.»

Mehr Platz für den Winter

Damit der Betrieb mit 50 Aussensitzplätzen auch im Winter überleben kann, wurde der Innenraum umgebaut. Die grosse Bar wurde herausgerissen, um Platz für mehr Tische und bis zu 24 Gäste zu schaffen. Im kommenden Winter sollen die Gäste abends die Wahl zwischen einem Zwei- und einem Drei-Gang-Menü haben. «So können wir sicherstellen, dass die Seatings auch rentieren.»

Grundsätzlich ist Gujan mit der Auslastung zufrieden: «Mittlerweile läuft es sogar besser als im bereits guten ersten Jahr.» Und die erste Auszeichnung konnte das «Glou Glou» ebenfalls schon einheimsen: Das Magazin «Falstaff» wählte das Lokal zur «Eröffnung des Jahres 2022» in der Kategorie Weinbar. Damit begnügt sich Christian Gujan allerdings nicht. Mittlerweile bietet sein Team auch Caterings an. «Ich brauche diese Herausforderung», so Gujan. «Stehenbleiben ist nichts für mich.»

(Angela Hüppi)


Mehr Informationen unter:

glouglou-luzern.ch