Das KKL in Luzern ist vor allem für Kunst und Kultur bekannt. Das neue Trio an der Spitze des Restaurants Red will das ändern.
Besser könnten die Voraussetzungen kaum sein: Das Restaurant Red liegt gleich neben dem Bahnhof Luzern im ersten Stock des von Jean Nouvel entworfenen Kultur- und Kongresszentrums KKL, von wo aus die Gäste einen herrlichen Blick auf den Vierwaldstättersee haben. Mittags gibt es hier Business Lunches zu fairen Preisen, abends Fine Dining in eleganter Atmosphäre, das alles aus der mit 15 Gault-Millau-Punkten ausgezeichneten Küche.
Trotzdem hat es das «Red» bisher nicht so ganz geschafft, sich in den Köpfen der Luzerner als kulinarische Top-Adresse zu etablieren. Die meisten Gäste kommen vor einem Konzert, spätestens um 19.30 Uhr beginnt sich das Restaurant an vielen Abenden zu leeren. Auch beim Business Lunch gibt es noch Potenzial nach oben. «Wer schon einmal bei uns war, kommt zwar gerne wieder. Leider haben wir aber noch relativ wenig neue Gäste, die uns entdecken», sagt Angelika Nestle, seit vergangenem Dezember Chief Culinary Officer im KKL. Sie will das «Red» zum Treffpunkt in Luzern machen – nicht nur für Konzertgäste. Dabei helfen sollen Christian Gujan, der das Restaurant seit Anfang Jahr leitet, und die neue Küchenchefin Michèle Meier. An Ideen mangelt es dem Trio nicht. So findet beispielsweise im Juli ein literarisches Dinner mit Urs Althaus statt. Es ist der Auftakt einer Reihe von Veranstaltungen, die Kulinarik und Kultur verbinden. «Das KKL ist vor allem bekannt für Kunst und Kultur. Für mich gehört die Kulinarik da ganz klar dazu. Diese Verbindung wollen wir stärken und fördern», so Angelika Nestle. Denkbar sind auch «Wine & Dine»-Abende, um neue Gäste auf das «Red» aufmerksam zu machen.
Nachdem der langjährige Küchenchef Pascal Kreuzer sich für eine neue Herausforderung entschied, übernahm Michèle Meier im April das kulinarische Zepter. Die ehemalige «Blinker»-Küchenchefin kocht klassische und moderne französische Küche, die sie mit besonderem Augenmerk auf Balance und Harmonie umsetzt. Die Küche soll auf hohem Niveau sein, aber bodenständig bleiben. Das passt zum Restaurant, das Fine Dining anbietet, aber keinen Dresscode hat. Jeder soll sich willkommen fühlen. So kocht Meier etwa Ravioli, gefüllt mit geschmortem Entenschenkel, dazu gibt es Salbei-Pinienkern-Butter und Sbrinz.
Auch ein Blick in die Weinkarte lohnt sich: Christian Gujan präsentiert eine Auswahl an besten Weinen aus der Schweiz und Europa. «Auch im Bereich Schaumweine haben wir für Luzern eine sehr grosse Selektion – gerade für Konzertbesucher ist das die ideale Begleitung zum Essen, da Schaumweine nicht müde machen.» Gujan, der zuvor lange in Zürich – zuletzt im «Maison Manesse» – tätig war, freut sich auf die neue Herausforderung: «Das ‹Manesse› war sehr erfolgreich. Nun will ich hier nochmals etwas anderes sehen – und das ‹Red› als erfolgreiches Restaurant etablieren.»
(Angela Hüppi)