Mediadaten Données Media Olympiade der Köche

Ohne Billag könnte es fürs Gastgewerbe teuer werden

Gastrosuisse und Hotelleriesuisse sind gegen die «No Billag»-Initiative. Besonders für Tourismusgebiete sei die mediale Versorgung wichtig.

Medienvielfalt ade – ohne Gebühren droht ein Kahlschlag. (Unsplash)

Die «No Billag»-Initiative will die Abschaffung der Radio- und Fernsehgebühren und lockt mit einer Entlastung der Konsumenten. Doch die Gegner sind überzeugt: Die Annahme der Initiative würde das Ende der SRG sowie der meisten privaten Radio- und Fernsehstationen in der Schweiz bedeuten. So teilt auch der Branchenverband Gastrosuisse im Vorfeld der Abstimmung mit: «Den Tourismusgebieten in den Berg- und Randregionen sowie den Sprachminderheiten droht bei Radio und Fernsehen ein verheerender Kahlschlag durch die Initiative.» Abgesehen vom Verlust von regionalen Infos und kultureller Identität könnte dies entgegen den Versprechungen der Initianten auch ziemlich teuer werden.

Viele Restaurants und Hotels müssen keine Gebühren zahlen

Statt Kosten einzusparen, müssten die Hotels und Restaurants noch tiefer in die Tasche greifen, um ihren Gästen Sport- und Unterhaltungsprogramme aus dem teuren ausländischen Pay-TV zu zeigen. «Wenn meine Gäste das Lauberhornrennen schauen möchten, müsste ich über Pay-TV viel mehr bezahlen als für die Billag», sagt Casimir Platzer, Gastrosuisse-Präsident und Hotelier in Kandersteg.

Er ist überzeugt, dass die Verfügbarkeit von medialen Angeboten die Attraktivität der Tourismusregionen steigert: «Gäste und Einheimische vor Ort schätzen die regionalen Programme.» Zudem sei ein Grossteil der rund 27 000 Hotels und Restaurants in der Schweiz Kleinunternehmen. Diese KMU sind entweder von der Medienabgabe befreit oder zahlen seit der Revision des Radio- und Fernsehgesetzes weniger Gebühren.

Auch Hotelleriesuisse spricht sich gegen die «No Billag»-Initiative aus. Diese hätte «markante Auswirkungen auf die Medienvielfalt», heisst es in einer entsprechenden Mitteilung: «Nicht nur die grösseren Radio- und Fernsehunternehmen wären in ihrer Existenz gefährdet, sondern auch die 34 regionalen Radio- und Fernsehstationen.»

Rein private Anbieter würden vornehmlich kommerzielle Interessen verfolgen und sich daher auf Sport- und Unterhaltungssendungen konzentrieren. «Touristische oder kulturelle Sendungen, welche das in- wie ausländische Gästesegment ansprechen, würden kaum mehr die notwendigen Plattformen erhalten», sagt Verbandspräsident Andreas Züllig. Zudem würden die Angebote von privaten Anbietern kaum günstiger ausfallen.

Über die «No Billag»-Initiative stimmen die Schweizer Stimmberechtigten am 4. März ab.

(Angela Hüppi)