Prix Montagne 2023: Die nominierten Projekte stehen fest

Die siebenköpfige Jury unter der Leitung von Ex-Skirennfahrer Bernhard Russi hat sechs Projekte für den Prix Montagne 2023 nominiert, die beispielhaft zur wirtschaftlichen Vielfalt im Berggebiet beitragen.

Nominiert für den Prix Montage 2023 ist unter anderen das Berghotel Mettmen, Mettmen-Alp/GL. (ZVG)

Jährlich verleihen die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB) und die Schweizer Berghilfe den mit 40'000 Franken dotierten Preis Prix Montagne. Zusätzlich stiftet die Schweizerische Mobiliar Genossenschaft den mit 20'000 Franken dotierten Publikumspreis Prix Montagne. Die Online-Abstimmung um den Publikumspreis läuft ab heute bis zum 17. August.

Zum dreizehnten Mal in Folge verleihen die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB) und die Schweizer Berghilfe den Prix Montagne. Nominiert sind sechs beispielhafte Projekte aus verschiedenen Bergregionen der Schweiz. Jurypräsident Bernhard Russi und seine Jurykolleginnen und -kollegen haben die 56 eingereichten Projekte auf die Kriterien der nachgewiesenen Wirtschaftlichkeit und des Modellcharakters geprüft. «Wir hatten dieses Jahr eine hochspannende Jurysitzung», sagt Bernhard Russi und fügt an: «Die Vielfalt und Qualität der eingereichten Projekte war enorm. Das machte es für uns nicht leicht, sechs Projekte zu nominieren». Die nominierten Projekte zeigen, dass sich zukunftsweisende Konzepte mit Mut und Beharrlichkeit auch ausserhalb der wirtschaftlichen Zentren realisieren lassen. Sie stammen aus den verschiedenen Sprachregionen der Schweiz und aus unterschiedlichen Branchen. Die Bandbreite reicht vom Berghotel bis zur Druckerei, vom mehrtägigen E-Bike-Abenteuer bis zum Entwicklungszentrum und vom Reitwegnetzwerk bis zum traditionellen Wollverarbeitungsbetrieb. «Genau diese unternehmerische Vielfalt zeichnet unsere Berggebiete aus. Es ist immer wieder schön zu sehen, mit welchem Mut und welcher Entschlossenheit die Menschen in den Bergen einen wichtigen Beitrag zur individuellen Entwicklung ihrer Bergregion leisten», sagt Russi. 

Online-Abstimmung um den Publikumspreis Prix Montagne

Zusätzlich zum Prix Montagne gibt es den Publikumspreis Prix Montagne im Wert von   20 000 Franken zu gewinnen. Diesen stiftet seit 2017 die Schweizerische Mobiliar Genossenschaft im Rahmen ihres Gesellschaftsengagements. Zur Auswahl stehen die sechs Projekte, die für den diesjährigen Prix Montagne nominiert sind. Ab sofort bis am 17. August kann man auf prixmontagne.ch für sein Lieblingsprojekt abstimmen.

Letzte Preisverleihung von Jurypräsident Bernhard Russi am 7. September

Der Prix Montagne und der Publikumspreis Prix Montagne werden am Donnerstag, 7. September im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung im Eventforum in Bern bekannt gegeben. Es ist gleichzeitig die letzte Preisverleihung von Bernhard Russi als Jurypräsident, der an diesem Tag sein Ehrenamt offiziell an Dario Cologna übergeben wird. Durch die diesjährige Preisverleihung führt die Urner TV-Moderatorin Sabine Dahinden, musikalisch begleitet von Schwyzerörgeli-Improvisator Christian Wyss.

Die Nominierten 2023

Berghotel Mettmen, Mettmen-Alp/GL

Auf den Grundmauern einer ehemaligen Kantine, mitten im ältesten Wildschutzgebiet Europas, steht heute das Berghotel Mettmen. Romano und Sara Frei-Elmer haben das Hotel vor acht Jahren auf der Glarner Mettmen-Alp realisiert. Geschaffen haben sie 22 Arbeitsplätze und einen Begegnungsort für alle, die es gerne in die Berge zieht.

Dazzi SA, Chironico/TI

Im ehemaligen Stall ihres Vaters, wo früher Schweine und Ziegen wohnten, betreiben die Brüder Davide und Gustavo Dazzi eine Druckerei. Die «Dazzi SA» wurde 1990 von Davide Dazzi gegründet und liegt mitten im Dorfkern des Tessiner Bergdorfs Chironico. Heute beschäftigt der Betrieb sieben Angestellte und hat in den letzten dreissig Jahren acht Lehrlinge ausgebildet.

e-Alps, Fully/VS

Ein e-Bike-Abenteuer der besonderen Art: Maxence Carron und Adrià Mercadé, die beiden Gründer von e-Alps, bieten mehrtägige e-Bike-Touren quer durch die alpine Landschaft im Wallis und in Graubünden an. Der Klassiker darunter: die berühmte «Haute Route» von Chamonix nach Zermatt. Heute hat der Betrieb insgesamt acht Touren im Sortiment und beschäftigt sieben Festangestellte und 15 zertifizierte Tourenführerinnen und -führer.

Polo Poschiavo, Poschiavo/GR

In punkto geografischer Abgeschiedenheit mischt das Valposchiavo, auf Deutsch Puschlav, schweizweit ganz vorne mit. Dennoch herrscht im Bündner Südtal Aufbruchstimmung. Seit mehr als 20 Jahren agiert der Verein «Polo Poschiavo» vor Ort als Treiber der regionalen Entwicklung. Geschäftsführer Cassiano Luminati und sein Team kümmern sich um die nachhaltige Zukunft des Tals und sorgen mit ihren Projekten für Aufschwung und Perspektive.

Réseaux équestres Marguerite, Mervelier/JU

Der Jura ist das Schweizer Reitparadies schlechthin. Für den perfekten, auch mehrtägigen Reitausflug sorgt der Verein «Association Marguerite». Mit dem Projekt «Réseaux équestres Marguerite» kümmern sich Pierre Schaller und sein Team um über 1500 Kilometer markierte Reitwege. Sie führen durch die schönsten Landschaften des Jura und verbinden so über 60 landwirtschaftliche Betriebe.

Wollspinnerei Vetsch, Pragg-Jenaz/GR

Von der Rohwolle bis zum fertigen Garnknäuel: Die Wollspinnerei Vetsch im bündnerischen Pragg-Jenaz verarbeitet im traditionellen Stil bis zu 15 Tonnen Wolle pro Jahr. Der über 130-jährige Familienbetrieb wird heute von Christoph Vetsch und seiner Frau Jeannine in der vierten Generation geführt. Sie beschäftigten insgesamt acht Angestellte – alle aus dem Dorf selbst.

Über den Prix Montagne

Die Kriterien

Für den Prix Montagne können erfolgreich umgesetzte Projekte eingereicht werden, die im Schweizer Berggebiet ihre Wirkung entfalten. Beurteilt werden die Projekte im Wesentlichen danach, ob sie
    •    seit mindestens drei Jahren wirtschaftlich erfolgreich sind.
    •    einen Beitrag zur Wertschöpfung und Beschäftigung oder zur wirtschaftlichen Vielfalt in einer Bergregion leisten. 
    •    das Potenzial haben, von anderen aufgenommen und weiterentwickelt zu werden (Modellcharakter).

Die Jury

    •    Bernhard Russi (Präsident): Ehemaliger Skirennfahrer, Berater  
    •    Jean-Paul Lachat: Direktor Landwirtschaftsamt Kanton Jura  
    •    Gabriela Manser: Verwaltungsratspräsidentin der Goba AG, Mineralquelle und Manufaktur  
    •    Peter Niederer: Vizedirektor und Ressortleiter Regionalentwicklung SAB
    •    Roland Schegg: Professor und Tourismusexperte Hochschule für Wirtschaft Wallis (HES-SO Valais-Wallis)
    •    Werner Schiesser: Managing Partner FS Partners AG, ehemaliger CEO BDO Schweiz, Verwaltungsrat, Unternehmensberater
    •    Beatrice Zanella: Leiterin Projekte und Partnerschaften Schweizer Berghilfe

(mm/ade)


prixmontagne.ch