Am 20. Oktober wählt das Schweizer Volk den Nationalrat. Auch Frauen und Männer aus dem Gastgewerbe stellen sich zur Wahl, um in Bern für unsere Branche einzutreten.
In den vergangenen Jahren wurde oft bemängelt, dass sich zu wenig Gastgewerbler politisch engagieren. Und zwar auf Gemeinde-, Kantons- und Bundesebene. Bei den diesjährigen Nationalratswahlen ist dieser Vorwurf unangebracht. Auf einen Aufruf der Hotellerie Gastronomie Zeitung haben sich spontan über 25 Frauen und Männer gemeldet, die in der Gastronomie tätig sind und für den Nationalrat kandidieren. Sie alle stammen aus dem linken und mittleren, wirtschaftlich-orientierten politischen Umfeld. Aus dem rechten Flügel hat sich kein Kandidat gemeldet.
Auffallend ist, dass sich viele junge Menschen aus dem Gastgewerbe um ein Amt als Volksvertreter bewerben: Vom Küchenangestellten EBA bis zur Studentin, die ihr Studium mit Servieren verdient.
Mehrheitlich gehören sie einer grünen Partei an. Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind Themen, welche diese Altersgruppe besonders beschäftigen. Das trifft sich gut, denn nach wie vor sind die schöne Landschaft und das Naturerlebnis Hauptgründe für Ferien in der Schweiz. Diese Ressourcen gilt es zu erhalten, auch aus wirtschaftlichen Gründen.
Etliche Nationalratskandidaten, jüngere wie ältere, sagen, dass sie sich in Bern für die Berufsbildung, für mehr Wertschätzung der gastgewerblichen Berufe, bessere Arbeitszeitmodelle und bessere Löhne einsetzen werden.
Um das zu tun, müssten sie nicht erst Nationalrat werden. Es würde schon reichen, wenn sie Mitglied in einem der fünf Berufsverbände der Hotel & Gastro Union würden. Doch nur gerade eine Handvoll der kandidieren-
den Gastgewerbler ist Mitglied im Schweizer Kochverband oder Restaurationsverband. Dabei verhilft jede Mitgliedschaft den Arbeitnehmern im Gastgewerbe zu mehr politischem Gewicht und Gehör.
Einige der Nationalratskandidaten scheinen sich noch nie mit dem L-GAV des Schweizer Gastgewerbes beschäftigt zu haben. Denn sie fordern Dinge, die es dank dieses allgemeinverbindlichen Landes-Gesamtarbeitsvertrags, den die Hotel & Gastro Union miterarbeitet hat, schon gibt.
Zum Beispiel wünschen sie sich, dass Aus- und Weiterbildungen finanziell gefördert werden. Im Gastgewerbe werden Absolventen von Berufsprüfungen und höheren Fachprüfungen schon seit Jahren so grosszügig unterstützt, dass ihre Weiterbildungen für sie praktisch kostenlos sind.
Eine weitere Forderung, die im Gastgewerbe längst erfüllt ist, betrifft die Sozialabgaben für ältere Mitarbeitende. In unserer Branche zahlen Arbeitgeber für alle Angestellten sieben Prozent vom Lohn in die Pensionskasse ein. Ganz egal, ob die Arbeitskraft 25 oder 65 Jahre alt ist. Das ist im L-GAV von den Sozialpartnern extra so festgelegt worden, um eine Altersdiskriminierung, wie sie in anderen Branchen vorkommt, zu verhindern.
Obschon einiges erreicht wurde, es gibt für Gastgewerbler in Bundesbern noch viel Arbeit. Kandidaten und Kandidatinnen aus den eigenen Reihen, die anpacken wollen, sind vorhanden. Nun liegt es an uns, dem Volk, sie auch zu wählen.
(Riccarda Frei)
Wofür würden Sie sich in Bern besonders einsetzen?
Ich setze mich gegen weiteren Sozialabbau durch neoliberale Lobbyisten, Konzerne und Anti-Demokraten ein, welche unsere Bundesverfassung ignorieren, sowie für eine gerechte Wirtschaft, von der alle profitieren.
Etliche Lehrstellen in der Gastronomie, im Bäcker- und Metzgergewerbe konnten nicht besetzt werden. Was sollte die Politik dagegen unternehmen?
Die Attraktivität dieser wichtigen Berufe soll gesteigert werden. Beispielsweise, indem die Mehrwertsteuer für alle Gastrobetriebe runtergesetzt wird, mit der Auflage, dass die frei werdenden Mittel vermehrt in die Aus- und Weiterbildung in den Gastronomie-, Bäcker- und Metzgerbranchen investiert werden. Zudem sollte die Gastronomie ihre eigene Lohnpolitik revidieren. Die Attraktivität der Berufe setzt auch gute Löhne voraus, nicht nur den Idealismus der Patrons und Mitarbeiter.
Der Wirtschaft fehlen Fachkräfte, das Rentenalter soll erhöht werden und gleichzeitig finden über 50-Jährige kaum noch eine neue Stelle. Wie könnte die Politik diese Probleme lösen?
Die Erhöhung des Rentenalters wird gar nichts bringen. Die Automation wird zusätzlich Arbeitslose erzeugen. Ich sehe eine grosse Chance für alle Beteiligten, wenn die Politik, die Behörden und die Gastronomie gemeinsam Lösungen finden. Zum Beispiel Umschulungen mit anerkanntem eidgenössischem Abschluss, die zur Hälfte von der ALK oder anderen Sozialversicherungen und den Arbeitgebern bezahlt werden.
Bauern leisten einen wichtigen Beitrag für die Landschaft und bekommen dafür Subventionen/Direktzahlungen. Wirte leisten einen wichtigen Beitrag zur sozialen Struktur und Kultur, besonders in ländlichen Gebieten. In vielen Dörfern gehen die Restaurants ein. Soll die Politik Gegensteuer geben?
Grundsätzlich bin ich gegen Subventionen. Es gibt andere Möglichkeiten, die Gastronomie zu entlasten und zu stärken. Gerade vom Tourismus- und Gastgewerbe könnte man erwarten, das bedingungslose Grundeinkommen zu fördern. Ich bin überzeugt, dass man dann die wirklich fähigen und willigen Mitarbeiter rekrutieren könnte, denn die Grundbedürfnisse aller wären gedeckt. Das ist sicher einer Überlegung und Diskussion wert.
Wofür würden Sie sich in Bern besonders einsetzen?
Ich engagiere mich für einen nachhaltigen, qualitativ hochwertigen Tourismus. Davon profitieren alle: die Natur, die lokalen Produzenten und Dienstleister und somit die ganze Bevölkerung.
Etliche Lehrstellen in der Gastronomie, im Bäcker- und Metzgergewerbe konnten nicht besetzt werden. Was sollte die Politik dagegen unternehmen?
Mit der Entwicklung eines Hochqualitäts-Tourismus steigen die Bedeutung und damit das Ansehen dieser Berufe. Das wird sich auch bei den Löhnen zeigen.
Der Wirtschaft fehlen Fachkräfte, das Rentenalter soll erhöht werden und gleichzeitig finden über 50-Jährige kaum noch eine neue Stelle. Wie könnte die Politik diese Probleme lösen?
Ich bin dafür, das Rentenalter zu senken, um jungen Menschen und Arbeitslosen, insbesondere den über 50-Jährigen, Arbeit zu geben. Ich denke, die Schweiz als reiches Land, hat die Mittel für diese Politik. Das Problem ist, dass die zweite Säule keine Renten mehr zulässt. Daher finde ich, sollte die zweite Säule in die AHV integriert werden.
Bauern leisten einen wichtigen Beitrag für die Landschaft und bekommen dafür Subventionen/Direktzahlungen. Wirte leisten einen wichtigen Beitrag zur sozialen Struktur und Kultur, besonders in ländlichen Gebieten. In vielen Dörfern gehen die Restaurants ein. Soll die Politik Gegensteuer geben?
Ich bin überzeugt, dass wir mit nachhaltigem Tourismus die dörflichen Infrastrukturen erhalten können. Die Entwicklung des Gemeinschaftslebens – speziell für Senioren – ist ein Weg, um die Restaurants im Dorf zu erhalten.
Wofür würden Sie sich in Bern besonders einsetzen?
Ich setze mich für gute Rahmenbedingungen der Wirtschaft ein. Es braucht einen Bürokratie-Abbau. Mit dem Klimawandel stehen wir zudem vor grossen Herausforderungen. Hinter einer guten Klimapolitik verbergen sich schwerwiegende Fragen für unsere Gesellschaft. Ich verstehe Klimapolitik auch als Wirtschaftspolitik. Nicht Verbote sind der Weg, sondern Anreizsysteme. Ausserdem können wir es uns nicht leisten, auf die Frauen in der Wirtschaft zu verzichten. Es braucht deshalb zahlreiche Massnahmen, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern.
Etliche Lehrstellen in der Gastronomie, im Bäcker- und Metzgergewerbe konnten nicht besetzt werden. Was sollte die Politik dagegen unternehmen?
Das duale Bildungssystem ist eine wichtige Säule der Schweiz und ein Erfolgsfaktor im Schweizer Bildungssystem. Die Politik kann den dualen Bildungsweg ermöglichen und attraktiv gestalten, aber direkte Eingriffe für einzelne Fachrichtungen sind nicht zielführend. Wichtig ist, dass die Jugendlichen über die Möglichkeit, den beruflichen Weg über die praktische Berufsbildung zu starten, informiert sind. Für Lehrbetriebe muss der adminis-
trative Aufwand überschaubar bleiben.
Der Wirtschaft fehlen Fachkräfte, das Rentenalter soll erhöht werden und gleichzeitig finden über 50-Jährige kaum noch eine neue Stelle. Wie könnte die Politik diese Probleme lösen?
Die Wirtschaft hat einen Fachkräftemangel und wird auf ältere, erfahrenere Fachkräfte angewiesen sein. Einen Kündigungsschutz für ältere Arbeitnehmende lehne ich ab. Es würde dazu führen, dass ältere Arbeitnehmende noch schlechtere Chancen auf dem Stellenmarkt haben. Lösungen müssten eher im Bereich der hohen Sozialkostenbelastung bei älteren Arbeitnehmenden für die Arbeitgeber gefunden werden.
Bauern leisten einen wichtigen Beitrag für die Landschaft und bekommen dafür Subventionen/Direktzahlungen. Wirte leisten einen wichtigen Beitrag zur sozialen Struktur und Kultur, besonders in ländlichen Gebieten. In vielen Dörfern gehen die Restaurants ein. Soll die Politik Gegensteuer geben?
Restaurants und Vereine leisten einen wichtigen Beitrag für den Zusammenhalt in Dörfern. Nötig sind gute Rahmenbedingungen für Restaurants, damit sie möglichst unbürokratisch arbeiten können. Dass nationale Politik über ein Subventionsmodell Restaurants fördert, sehe ich nicht als zielführend. Ein Restaurant muss sich nach dem Markt ausrichten. Marktverzerrende Eingriffe sind auf lange Sicht nicht das Richtige.
Wofür würden Sie sich in Bern besonders einsetzen?
In Bern setze ich mich ein für eine familienfreundliche Wirtschaftspolitik, für eine sichere Schweiz, für die finanzielle Sicherung der Sozialwerke, für gute Verkehrsinfrastrukturen und für eine saubere Schweiz.
Etliche Lehrstellen in der Gastronomie, im Bäcker- und Metzgergewerbe konnten nicht besetzt werden. Was sollte die Politik dagegen unternehmen?
Hier ist die Branche gefordert. Die Politik ihrerseits hat für gute Rahmenbedingungen und ein nachhaltiges Wirschaftswachstum zu sorgen.
Der Wirtschaft fehlen Fachkräfte, das Rentenalter soll erhöht werden und gleichzeitig finden über 50-Jährige kaum noch eine neue Stelle. Wie könnte die Politik diese Probleme lösen?
Die Politik sollte familienfreundliche Rahmenbedingungen schaffen. Auch muss der Inländervorrang umgesetzt werden.
Bauern leisten einen wichtigen Beitrag für die Landschaft und bekommen dafür Subventionen/Direktzahlungen. Wirte leisten einen wichtigen Beitrag zur sozialen Struktur und Kultur, besonders in ländlichen Gebieten. In vielen Dörfern gehen die Restaurants ein. Soll die Politik Gegensteuer geben?
Das wäre ein Markteingriff, der das Problem nicht löst. Die Promillegrenze, das Rauchverbot und das Verhalten der Leute verursachen diese Entwicklung.
Wofür würden Sie sich in Bern besonders einsetzen?
Besonders einsetzen möchte ich mich für die KMUs in den Grenzregionen – weniger Vorschriften, weniger Staat und mehr Eigenverantwortung. Ich unterstütze die Fair-Preis-Initiative. Wenn die Schweiz weniger eine Hochpreis-Insel und die Materialkosten etwas geringer wären, gäbe es vielleicht Möglichkeiten, die Arbeitsbedingungen anzupassen und damit die Berufe für junge Menschen attraktiver zu machen.
Etliche Lehrstellen in der Gastronomie, im Bäcker- und Metzgergewerbe konnten nicht besetzt werden. Was sollte die Politik dagegen unternehmen?
Die Politik müsste mehr auf die speziellen Bedürfnisse der Branche eingehen und sie unterstützen im Sinn von weniger Bürokratie. Das würde möglich machen, die Arbeitsbedingungen so anzupassen, dass die Berufe für Junge interessanter werden.
Der Wirtschaft fehlen Fachkräfte, das Rentenalter soll erhöht werden und gleichzeitig finden über 50-Jährige kaum noch eine neue Stelle. Wie könnte die Politik diese Probleme lösen?
Die Politik muss endlich einsehen, dass die zukünftigen Arbeitslosen über 50 ein Riesenproblem darstellen. Es sollten überall die gleichen prozentualen Sozialabzüge gemacht werden, so dass die Ausrede, dass ältere Mitarbeitende mehr kosten, wegfällt.
Bauern leisten einen wichtigen Beitrag für die Landschaft und bekommen dafür Subventionen/Direktzahlungen. Wirte leisten einen wichtigen Beitrag zur sozialen Struktur und Kultur, besonders in ländlichen Gebieten. In vielen Dörfern gehen die Restaurants ein. Soll die Politik Gegensteuer geben?
Subventionen sind keine Lösung, da die natürliche Konkurrenz und damit der Ansporn zu hoher Qualität wegfällt. Der öffentliche Verkehr in ländlichen Gegenden muss auf jeden Fall erhalten bleiben oder verbessert werden. Es wäre auch wichtig, ländliche Regionen viel mehr in den Alltag einzubinden und zum Beispiel Geschäftsessen, vor allem die vom Staatspersonal, dort abzuhalten.
Wofür würden Sie sich in Bern besonders einsetzen?
Meine politischen Schwerpunkte umfassen die Klimapolitik, die AHV-Reform, die Ehe für alle und die Legalisierung von Cannabis.
Etliche Lehrstellen in der Gastronomie, im Bäcker- und Metzgergewerbe konnten nicht besetzt werden. Was sollte die Politik dagegen unternehmen?
Als Wirtschaftsliberaler sehe ich die Verantwortung für dieses Problem nicht in der Politik. Die betroffenen Branchen müssen die Lehrstellen attraktiver gestalten.
Der Wirtschaft fehlen Fachkräfte, das Rentenalter soll erhöht werden und gleichzeitig finden über 50-Jährige kaum noch eine neue Stelle. Wie könnte die Politik diese Probleme lösen?
Grundsätzlich sind Quoten im Sinn einer wirtschaftsliberalen Politik nicht erstrebenswert, da sie lediglich die Ungerechtigkeit auf eine andere Interessengruppe verschieben, statt Chancengleichheit zu ermöglichen. Die GLP sieht daher die Lösung für dieses Problem vor allem in der Förderung von nicht betriebsspezifischen Weiterbildungen.
Bauern leisten einen wichtigen Beitrag für die Landschaft und bekommen dafür Subventionen/Direktzahlungen. Wirte leisten einen wichtigen Beitrag zur sozialen Struktur und Kultur, besonders in ländlichen Gebieten. In vielen Dörfern gehen die Restaurants ein. Soll die Politik Gegensteuer geben?
Allgemeine Direktsubventionen nach dem Giesskannenprinzip wären nicht angebracht. Doch im Interesse der GLP steht auch die Verkürzung sämtlicher Wegzeiten zur allgemeinen Reduktion der Mobilität. Um dieses Ziel zu erreichen, ist eine effektive Verteilung von Betrieben, unter anderem auch aus der Gastronomie, zu fördern. Ein Lösungsansatz wäre, den finanziell unter Druck stehenden Wirten eine Anlaufstelle zu bieten, wo diese Fördergelder beziehen könnten. Eventuell wären diese aber an bestimmte Kriterien gebunden wie zum Beispiel den Bezug von Nahrungsmitteln aus lokalen Bauernhofbetrieben.
Wofür würden Sie sich in Bern besonders einsetzen?
Ich stehe für Vielfalt, Humanismus, Mehrsprachigkeit, Chancengleichheit, Ehe für alle, Mitbestimmung für alle Menschen in der Schweiz, proaktive Raumplanung, Freiräume, Treffpunkte, Kulturorte und Grünoasen. Denken wir bei der Stadtentwicklung zuerst an die Treffpunkte, wo sich Menschen entfalten können, schafft das auch Raum für eine lebendige Gastronomie. Wir müssen Werte wie Sinnmaximierung statt Gewinnmaximierung ins Zentrum stellen. Die Wirtschaft muss fair und nachhaltig gestaltet sein. Ich bin offen für komplett neue Systeme wie das bedingungslose Grundeinkommen. Es ist sozial und liberal zugleich.
Etliche Lehrstellen in der Gastronomie, im Bäcker- und Metzgergewerbe konnten nicht besetzt werden. Was sollte die Politik dagegen unternehmen?
Die Politik soll das duale Bildungssystem stärken. Es nützt nichts, wenn wir nur noch Akademiker haben. Wir brauchen Menschen, die stolz sind auf ihren Beruf, nicht auf ihren Titel.
Der Wirtschaft fehlen Fachkräfte, das Rentenalter soll erhöht werden und gleichzeitig finden über 50-Jährige kaum noch eine neue Stelle. Wie könnte die Politik diese Probleme lösen?
Eine Änderung des aktuellen Systems vom fixen Pensionsalter hin zur Lebensarbeitszeit könnte eine Lösung sein. Wer jung ins Arbeitsleben einsteigt, würde dann früher pensioniert. Wer später einsteigt und dank der Steuerzahlerinnen und -zahler eine längere Bildung geniessen konnte, kommt dementsprechend auch später ins Pensionsalter. Eine Flexibilisierung könnte auch das bedingungslose Grundeinkommen bringen. Dieses würde ab einem gewissen Alter, zum Beispiel ab 57 Jahren, langsam erhöht. Es würde beim Erreichen des aktuellen Pensionsalters in etwa den heutigen AHV-Beiträgen entsprechen. So hätten wir eine Übergangsrente, die eine langsame Reduktion der Arbeitstätigkeit ermöglicht. Ein Kündigungsschutz für über 50-Jährige
Bauern leisten einen wichtigen Beitrag für die Landschaft und bekommen dafür Subventionen/Direktzahlungen. Wirte leisten einen wichtigen Beitrag zur sozialen Struktur und Kultur, besonders in ländlichen Gebieten. In vielen Dörfern gehen die Restaurants ein. Soll die Politik Gegensteuer geben?
Ich mag ganzheitliche Lösungen, die nicht nur einer Branche zugute kommen. Es ist sinnvoller, den Raum und die Rahmenbedingungen zu schaffen, statt Geld zu sprechen. Ein schönes Beispiel ist Mels, wo man die Tagesschule in Weisstannen ansiedelte. So konnte erreicht werden, dass die Schule nicht geschlossen wurde und neue Familien ins Dorf zogen. Der Mittagstisch der Tagesschule wird von der Dorfbeiz bekocht, die so wieder mehr Umsatz macht. Ich mache Politik, die den Menschen und seinen Lebensraum ins Zentrum stellt. Davon kann dann die Gastronomie profitieren.
Wofür würden Sie sich in Bern besonders einsetzen?
Die Berufsbildung und das duale Bildungssystem sind mir besonders wichtig. Zudem setze ich mich für folgende Themen ein: Regionalität, Ressourcenschonung, nachhaltigen Tourismus und Integration von Leistungsbeeinträchtigten in den Arbeitsprozess. Niederschwellige Arbeitsplätze in der Tourismusbranche können für den Einbezug von benachteiligten Menschen in die Gesellschaft genutzt werden. Die Regionalität möchte ich fördern durch Zusammenarbeit der Partner vor Ort, Kooperationen beim Direkteinkauf, Produktbezug vor Ort und das Fördern von Qualitäts- und Preisbewusstsein für Schweizer Produkte. Um in den Randregionen die Wirtschaftskraft zu erhalten, soll der nachhaltige Tourismus durch entsprechende Fördermittel gesteuert werden.
Etliche Lehrstellen in der Gastronomie, im Bäcker- und Metzgergewerbe konnten nicht besetzt werden. Was sollte die Politik dagegen unternehmen?
Die Lehrpläne der 9. Klasse sollten noch vermehrt auf praktische Berufe fokussieren. Die Zusammenarbeitsformen zwischen Schule und KMUs müssten forciert und die Berufslehre generell gestärkt werden.
Der Wirtschaft fehlen Fachkräfte, das Rentenalter soll erhöht werden und gleichzeitig finden über 50-Jährige kaum noch eine neue Stelle. Wie könnte die Politik diese Probleme lösen?
Wir müssen die Arbeitsintegration von leistungsbeeinträchtigten Menschen fördern. Wir haben viele Leute, die etwas gut können. Nischenarbeitsplätze müssten arbeitsvertraglich ermöglicht und die praktische Berufsausbildung im niederschwelligen Bereich (Berufsattest) ausgebaut werden.
Bauern leisten einen wichtigen Beitrag für die Landschaft und bekommen dafür Subventionen/Direktzahlungen. Wirte leisten einen wichtigen Beitrag zur sozialen Struktur und Kultur, besonders in ländlichen Gebieten. In vielen Dörfern gehen die Restaurants ein. Soll die Politik Gegensteuer geben?
Nicht Subventionen des Gemeinwesens für Wirte, sondern Kooperationen der Wirte mit dem Gemeinwesen scheint mir der Lösungsschlüssel zu sein. Der Wirt soll aber entschädigt werden, wenn er für das soziale Leben in der Region Infrastruktur bereithält. Ich bin da pragmatisch ohne Markteinmischung: Gute Zusammenarbeit unter den Exponenten ist das A und O. Dies gilt übrigens auch für die Zusammenarbeit mit der produzierenden Landwirtschaft vor Ort.
Wofür würden Sie sich in Bern besonders einsetzen?
Im Nationalrat werde ich mich für die Stärkung des dualen Berufsbildungssystems einsetzen, gegen die Hochpreisinsel Schweiz und für faire Preise. Zudem werde ich mich für einen starken Tourismus engagieren.
Etliche Lehrstellen in der Gastronomie, im Bäcker- und Metzgergewerbe konnten nicht besetzt werden. Was sollte die Politik dagegen unternehmen?
Man muss die Branche attraktiver machen, indem man die gesellschaftliche Wertschätzung gegenüber der Branche erhöht, bessere Entlöhnung und Sozialleistungen bietet, die Arbeitszeiten attraktiver gestaltet mit weniger Zimmerstunden und mehr freien Wochenenden.
Der Wirtschaft fehlen Fachkräfte, das Rentenalter soll erhöht werden und gleichzeitig finden über 50-Jährige kaum noch eine neue Stelle. Wie könnte die Politik diese Probleme lösen?
Ein erhöhter Kündigungsschutz für Arbeitnehmer ab 50 Jahren könnte helfen.
Bauern leisten einen wichtigen Beitrag für die Landschaft und bekommen dafür Subventionen/Direktzahlungen. Wirte leisten einen wichtigen Beitrag zur sozialen Struktur und Kultur, besonders in ländlichen Gebieten. In vielen Dörfern gehen die Restaurants ein. Soll die Politik Gegensteuer geben?
Ich finde nicht, dass dies eine Aufgabe der nationalen Politik ist. Subventionen sind der falsche Ansatz. Das würde viele zum Wirten verlocken, die nicht vom Fach sind. Ich befürworte eher eine Vereinfachung der Bürokratie mit weniger gesetzlichen Vorgaben.
Wofür würden Sie sich in Bern besonders einsetzen?
Ich setze mich dafür ein, dass der Umweltschutz nicht auf dem Buckel der Wenigverdienenden ausgetragen wird. Im Weiteren engagiere ich mich für die Verbesserung der Lebensqualität von Familien und die Zukunft unserer Nachkommen sowie die Probleme der «Ü-50-Jährigen». Die Sicherung der Arbeitsplätze bis zur Pensionierung und auch darüber hinaus ist mir wichtig.
Etliche Lehrstellen in der Gastronomie, im Bäcker- und Metzgergewerbe konnten nicht besetzt werden. Was sollte die Politik dagegen unternehmen?
Zurzeit habe ich dafür noch keine Lösung.
Der Wirtschaft fehlen Fachkräfte, das Rentenalter soll erhöht werden und gleichzeitig finden über 50-Jährige kaum noch eine neue Stelle. Wie könnte die Politik diese Probleme lösen?
Die Politik könnte das Problem unter anderem damit lösen, indem der BVG-Satz für alle Altersgruppen einheitlich wird.
Bauern leisten einen wichtigen Beitrag für die Landschaft und bekommen dafür Subventionen/Direktzahlungen. Wirte leisten einen wichtigen Beitrag zur sozialen Struktur und Kultur, besonders in ländlichen Gebieten. In vielen Dörfern gehen die Restaurants ein. Soll die Politik Gegensteuer geben?
Man kann leider nicht alles mit Subventionen lösen.
Wofür würden Sie sich in Bern besonders einsetzen?
Wir müssen realistische Lösungen für ein nachhaltiges, ressourcenschonendes Leben entwickeln und umsetzen. Dafür benötigen wir mehr Ressourcen für Forschung und Innovation. Das sollte dazu führen, dass viele Wirtschaftszweige mehr Arbeit haben, wir alle davon profitieren und gleichzeitig unser CO2-Ausstoss reduziert wird. Leider resultieren etwa zehn Prozent des schweizweiten CO2-Ausstosses aus dem Food Waste. Hier könnte regulatorisch eine massive Verbesserung erzielt werden.
Etliche Lehrstellen in der Gastronomie, im Bäcker- und Metzgergewerbe konnten nicht besetzt werden. Was sollte die Politik dagegen unternehmen?
Gastgewerbliche Ausbildungen sollten in einem vergleichbaren Masse gefördert werden, wie dies bei den akademischen Laufbahnen der Fall ist. Eine Idee, die zu diskutieren wäre: Angenommen, wir würden den Lohn für jeden Menschen im berufsfähigen Alter aus einem staatlichen Grundlohn und einem Teil vom Arbeitgeber zusammensetzen, dann könnten die Lohnunterschiede reduziert werden. So würden die Löhne im Gastgewerbe höher und die Berufe attraktiver. Es sollte Abzugsmöglichkeiten bei den Steuern für Kost und Logis geben, damit sich die Steuerbelastung reduziert. Das entspräche einer direkten Lohnerhöhung.
Der Wirtschaft fehlen Fachkräfte, das Rentenalter soll erhöht werden und gleichzeitig finden über 50-Jährige kaum noch eine neue Stelle. Wie könnte die Politik diese Probleme lösen?
Die BVG-Abzüge sollten immer gleich hoch sein. Ein weiteres Problem: Menschen, welche im Alter von 15 Jahren in einen gewerblichen Beruf einsteigen und bis 65 arbeiten, haben 50 Jahre lang in die Sozialwerke einbezahlt. Menschen, die bis 30 studieren und bis 65 arbeiten, haben nach ihrer sehr teuren Ausbildung nur 35 Jahre gearbeitet und einbezahlt. Wäre es nicht sinnvoll, eine generelle Arbeitsdauer von zum Beispiel 45 Jahren anzustreben?
Bauern leisten einen wichtigen Beitrag für die Landschaft und bekommen dafür Subventionen/Direktzahlungen. Wirte leisten einen wichtigen Beitrag zur sozialen Struktur und Kultur, besonders in ländlichen Gebieten. In vielen Dörfern gehen die Restaurants ein. Soll die Politik Gegensteuer geben?
Subventionen sind oft Fehlanreize. So werden in der Landwirtschaft für «IP» Subventionen ausbezahlt, obwohl das nur bedeutet, dass man nicht mehr Dünger und Gift ausbringt als sinnvoll ist. Subventionen müssen also sehr gut überlegt werden. Die gesellschaftliche Entwicklung bringt es leider mit sich, dass viele Restaurants schliessen müssen. Das Geld wird heute anders ausgegeben als früher. Statt über Subventionen Dorfrestaurants am Leben zu erhalten, sollten die Gastronomen ihr Konzept überdenken.
Wofür würden Sie sich in Bern besonders einsetzen?
Ich engagiere mich für eine Integrationspolitik, welche die Chancengleichheit und Teilnahme am öffentlichen Leben fördert und das Zusammenleben zwischen einheimischer und ausländischer Bevölkerung erleichtert. Ich setze mich ein für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide. Genmanipulierte Lebensmittel sollte man in der Schweiz weiterhin nicht zulassen. Leider sind solche GVO-Produkte nicht gänzlich verboten. Ich engagiere mich für eine gesunde, bewusste und klimaschonende Ernährung.
Etliche Lehrstellen in der Gastronomie, im Bäcker- und Metzgergewerbe konnten nicht besetzt werden. Was sollte die Politik dagegen unternehmen?
Die Politik kann sich für bessere und attraktivere Arbeitsbedingungen einsetzen. Die Arbeitgeber müssen jedoch offener für neue Arbeitszeitmodelle sein und zum Beispiel die Zimmerstunden abschaffen und mindestens einmal im Monat ein Wochenende freigeben. Die Lernenden sollten in erster Linie keine Arbeitskräfte sein, sondern eben Lernende. Sie sollten nicht schikaniert, ausgebeutet oder herumkommandiert werden. Der raue Umgangston, der in gewissen Küchen herrscht, müsste nicht sein.
Der Wirtschaft fehlen Fachkräfte, das Rentenalter soll erhöht werden und gleichzeitig finden über 50-Jährige kaum noch eine neue Stelle. Wie könnte die Politik diese Probleme lösen?
Man sollte intern Mitarbeiter besser unterstützen und zu Fachkräften weiterbilden.
Bauern leisten einen wichtigen Beitrag für die Landschaft und bekommen dafür Subventionen/Direktzahlungen. Wirte leisten einen wichtigen Beitrag zur sozialen Struktur und Kultur, besonders in ländlichen Gebieten. In vielen Dörfern gehen die Restaurants ein. Soll die Politik Gegensteuer geben?
Bei Subventionen sehe ich die Gefahr, dass Hobby-Wirte davon profitieren und der hohen Qualität der Gastronomie schaden. Es liegt an den Wirten, die Qualität zu verbessern, bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen und die Gäste zufriedenzustellen.
Mehr Informationen zu Nationalratskandidaten:
www.vimentis.ch
www.smartvote.ch